OLDENBURG. (hpd) Der Psychologe Ahmad Mansour hat den Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg für seinen außerordentlichen Einsatz für Demokratie, Toleranz und Integration erhalten.
Ahmad Mansour weiß, wovon er spricht. Denn er hat selbst eine Radikalisierung durchlebt und wurde zum Islamisten. Heute engagiert er sich in einer Beratungsstelle gegen Radikalisierung und ist als Gruppenleiter im Gleichberechtigungsprojekt "Heroes" aktiv, einem Projekt gegen Unterdrückung im Namen der Ehre. In außergewöhnlicher Deutlichkeit setzt er sich für eine Reform seiner eigenen Religion ein. Für dieses eindrucksvolle Engagement wurde er nun ausgezeichnet.
"Vor dem Hintergrund seiner eigenen Sozialisation leistet Ahmad Mansour beispielhafte Präventions- und Aufklärungsarbeit, auch und gerade mit Jugendlichen. Neben wissenschaftlichen, publizistischen und beratenden Tätigkeiten engagiert er sich gleichermaßen leidenschaftlich in seiner praktischen Arbeit gegen Extremismus, Unterdrückung, Antisemitismus und Fanatismus", begründete eine fünfköpfigen Jury die Verleihung des Carl-von-Ossietzky-Preises an Mansour.
Der mit 10.000 Euro dotierte Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik wird von der Stadt Oldenburg alle zwei Jahre für Arbeiten, Gesamtwerke oder an Personen vergeben, die sich in herausragender Weise mit Leben und Werk Ossietzkys, dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und der demokratischen Tradition und Gegenwart befassen oder die sich im Geiste Ossietzkys mit Themen der Politik und Zeitgeschichte auseinandersetzen.
2 Kommentare
Kommentare
David am Permanenter Link
Gut! Personen wie er bräuchten noch viel mehr öffentliche Wūrdigung.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich wünsche allen Reformern monotheistischer (d.h. intoleranter) Religionen allen nur denkbaren Erfolg!
Ich fürchte (nein, denke) nur, sie werden scheitern, weil eine Reform die Aufgabe der intoleranten Basis bedeutete.