Auf Einladung der "Initiative an der Basis" kamen in Berlin sechs frühere praktizierende Muslime zusammen, um ihre Geschichte zu erzählen, wie sie ihren Glauben verloren, wie sie sich heute als Kritiker der Religion betätigen und was ihrer Meinung nach falsch laufe im Umgang mit dem Islam. Dabei wurde teilweise auch die Grenze zum Antimuslimismus überschritten.
Anfang September fand in Berlin eine umstrittene Veranstaltung statt: Eine "Ex-Muslim-Konferenz" mit sechs Teilnehmern aus Großbritannien, Kanada, Deutschland und Australien, die "Tacheles reden", so die Ankündigung. Zu der dreistündigen Diskussion hatte die "Initiative an der Basis mit Migranten & Flüchtlingen" eingeladen. Dieser Zusammenschluss aus "Lehrern, Erziehern, Ehrenamtlichen, Sozialarbeitern, BAMF-Übersetzern und Dolmetschern, Justizangestellten, Psychologen, Ärzten, Polizisten sowie säkular und kritisch eingestellten Flüchtlingen und Migranten", wie es auf der Website heißt, hatte sich in der Vergangenheit vor allem in rechten Medien einen Namen gemacht. Darüber hinaus hat die Initiative einen Forderungskatalog verabschiedet. Darin ist von der "klaren Kommunikation europäischer Werte und einer europäischen Leitkultur gegenüber Geflüchteten" die Rede, von einer Verpflichtung von Flüchtlingen ohne Sprachkurs, Arbeit oder Ausbildung zu kommunaler, gemeinnütziger Arbeit und davon, dass Asyl eine "zeitlich befristete Aufnahme im Gastland Deutschland" bedeute sowie keine Straftäter geduldet werden und man den Islam nicht fördern solle. Darüber hinaus will das Bündnis das Berliner Neutralitätsgesetz bundesweit etablieren und beruft sich auf Terres des Femmes und die 1. Kritische Islamkonferenz. Der letzte Punkt der Liste ist fett gedruckt: "Aufnahmestopp für die nächsten drei Jahre, um die aufgelaufenen Probleme zu reflektieren und angemessene Lösungen zu finden."
Bekannteste Person der Initiative ist Rebecca Sommer, frühere Menschenrechtsaktivistin bei der "Gesellschaft für bedrohte Völker" und "Earth Peoples". Dort setzte sie sich für die Rechte indigener Bevölkerungsgruppen ein und produzierte unter anderem Dokumentarfilme zu dieser Thematik im Auftrag des Ständigen Forums für indigene Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UNPFII). Später engagierte sie sich in der Flüchtlingsarbeit und entwickelte dort eine ablehnende Haltung gegenüber Menschen, die aus islamischen Ländern nach Europa kommen. Vor allem ein ausführliches Interview, das zuerst in einem polnischen Onlinemedium erschien, sorgte für Kontroversen: Darin äußert Sommer neben berechtigter Kritik antimuslimische Positionen, Pauschalisierungen und Behauptungen und neigt zu Übertreibungen: Muslimische Geflüchtete schauten "mit Hochmut und Arroganz auf uns Ungläubige herab" und bedienten sich der "Taqīya", um den Europäern etwas vorzuspielen, sie zu täuschen und zu manipulieren, um sie zu schwächen und den Islam voranzubringen. Dieses Prinzip der "Taqīya" existiert tatsächlich, es ist aber nicht, wie Rebecca Sommer behauptet, ein Freibrief, Nicht-Muslime in die Irre zu führen, sondern ist gedacht für lebensbedrohliche Ausnahmesituationen, in denen es erlaubt ist, den eigenen Glauben zu verheimlichen.
"Wenn man nur bedenkt, wie viele Menschen plötzlich hierherkommen, die ein Kopftuch im Kopf tragen, und alleine schon durch ihre Masse hier alles verändern", ist eine weitere ihrer Aussagen in dem Interview. Flüchtlinge – und viele unter ihnen sind ihrer Auffassung nach nicht-verfolgte Immigranten – versuchten, "uns ihre frauenfeindlichen, mittelalterlichen Werte aufzuzwingen und damit auf lange Sicht uns allen zu schaden." Und die Gerichte, die "bei uns eher links orientiert" seien, würden mit zweierlei Maß messen, "langsam hören unsere Gesetze auf zu funktionieren". "Vergewaltigungen führen vor deutschen Gerichten in der Regel so gut wie nie zu harten Verurteilungen. Insbesondere, wenn Migranten die Täter sind", lautet eine andere Behauptung. Auch über bestimmte Vokabeln wie "Passdeutsche" ordnet Sommer sich selbst dem rechten Spektrum zu. Sie beruft sich ausschließlich auf persönliche Erfahrungswerte ("Ich habe meine Fakten"). Diese könnte man auch als gefühlte Wahrheiten bezeichnen, die teilweise in offener Fremdenfeindlichkeit münden ("Somalische Flüchtlinge bewerte ich persönlich als besonders gefährlich, wegen ihres religiösen Fundamentalismus, ihrer auch kulturell bedingten Verachtung Frauen gegenüber.") An anderer Stelle warnt Rebecca Sommer vor dem Islam als politischer Kraft in der Parteienlandschaft, wodurch Muslime bald "Gesetze zu ihren religiösen Gunsten verändern" würden und "nicht aufzuhalten" seien.
In einem Tagesseminar der "Initiative an der Basis" zum Migrations- und dem Flüchtlingspakt der Vereinten Nationen vertrat sie die These, es sei "Ziel des UN-Systems (…), um jeden Preis eine Replacement-Migrationspolitik durchzusetzen". Das klingt sehr nach der Verschwörungstheorie des "großen Austausches", die bei den Neuen Rechten beliebt ist und auf die sich auch der Attentäter von Christchurch berief. Immer wieder sprach sie von Verpflichtungen, Flüchtlinge aufzunehmen, obwohl keines der beiden Abkommen rechtlich bindend ist. Generell scheint sie auch die deutsche Bevölkerung als eine Art "indigenes Volk" zu begreifen ("Als Staatsvolk haben wir (…) ein Recht darauf, unsere Art des Lebens, unseren Wertekanon, unsere kulturelle Identität und auch unsere Sprache für die Zukunft zu pflegen und zu erhalten"), das vor äußeren Einflüssen geschützt werden müsse. Auch diese Position des "Ethnopluralismus", wonach Kulturen gleichwertig nebeneinander existieren sollten, aber eine Vermischung verhindert werden müsse, entstammt dem neurechten Milieu.
"Das gab es noch nie"
Aus ihren Erfahrungen heraus und dem Bedürfnis, die Öffentlichkeit zu warnen, gründete Rebecca Sommer die Initiative, die nun zur "Ex-Muslim-Konferenz" eingeladen hatte. Einer der Teilnehmer, Kian Kermanshahi, hatte diese im Vorfeld bei der Achse des Guten in einem Artikel als "Wendepunkt in der Geschichte im Umgang mit dem Islam in Deutschland" angepriesen. "Noch nie hat es in Deutschland eine Ex-Muslim-Konferenz dieses Formats von solchen Menschen gegeben, die vorher praktizierende Muslime waren und aus verschiedensten Gründen heraus den Islam verlassen haben", heißt es dort weiter. Auf die Frage, ob die etwas chaotische Veranstaltung im ersten Stock einer Kreuzberger Kneipe wirklich etwas so revolutionär Neues im Vergleich zu den beiden Kritischen Islamkonferenzen, die in wesentlich größerem Rahmen in den Jahren 2008 und 2013 stattgefunden hatten, sei, erklärte Kermanshahi: "Das gab es noch nie, dass sich ehemalige praktizierende Muslime, die jetzt Ex-Muslime sind, zusammengefunden haben, um eine Ex-Muslim-Konferenz zu veranstalten." Auf die Anmerkung, dass ja auch auf der Kritischen Islamkonferenz namhafte Ex-Muslime wie Hamed Abdel-Samad und Mina Ahadi gewesen seien, erwiderte er, Mina Ahadi habe keinen religiösen Background und sei nie praktizierende Muslima gewesen. Ahadi ist Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime in Deutschland, des Gremiums, das die Bezeichnung "Ex-Muslime" prägte, und war nach eigener Aussage früher eine gläubige Frau.
Kian Kermanshahi ist in Deutschland geboren und hat kurdische Wurzeln. In seiner Jugend war er schiitischer Muslim, verehrte die islamische Revolution im Iran, war Mitorganisator der israelfeindlichen Al-Quds-Demonstration in Berlin und Mitbegründer zweier dortiger Moscheen. Vor fünf Jahren begann er, verschiedene Glaubensdogmen zu bezweifeln und fing an nachzuforschen, um die Positionen fundamentalistischer Muslime zu widerlegen. Dabei sei ihm klargeworden, dass nicht die anderen, sondern er den Islam falsch verstanden hätte. Das hatte schließlich zur Folge, dass er zuerst das Schiitentum und dann den Islam hinter sich ließ. Aktuell lebt er in Großbritannien und betreibt einen "Ex-Muslim Blog".
30 bis 40 Gäste hatten ihren Weg zu der Veranstaltung gefunden, deren Ort man erst nach einer schriftlichen Anmeldung mitgeteilt bekam, fast alle Plätze in dem kleinen Raum waren besetzt. Eine Mitarbeiterin der Initiative begrüßte die Anwesenden und die "alternativen Medien" und erklärte, dass sie zunehmend blockiert würden, unter anderem von Facebook. "Obwohl wir eigentlich nichts anderes sind als bürgerliche Menschen, die mit Flüchtlingen zusammenarbeiten. (…) Auf unserem Webauftritt tun wir nichts anderes, als von unseren alltäglichen Erfahrungen zu berichten." Die Konferenzteilnehmer machten darauf aufmerksam, dass man in Deutschland dringend über den Islam und sein Verhältnis zur offenen Gesellschaft diskutieren müsse, ob eine Gemeinsamkeit hergestellt werden könne oder die Unvereinbarkeit bestehen bleibe, so die Moderatorin.
Kermanshahi, der selbst Mitglied der "Initiative an der Basis" ist, stellte zunächst sich und alle anderen Teilnehmer auf Deutsch vor, die anderen – die nur Englisch sprechen – wiederholten ihre Geschichte dann zu Beginn ihres Statements jeweils noch einmal selbst. Kian Kermanshahi sprach davon, Menschen von der "islamischen Seuche" zu befreien, zu läutern. Man dürfe den Islam nicht wie andere Weltanschauungen behandeln, denn er sei "völlig anders (…) als irgendetwas, was wir im Moment auf diesem Planeten hier an Ideen finden". Der Wahl-Brite wolle daran mitwirken, den Islam in Deutschland zurückzudrängen. Er unterstütze die islamische Reformbewegung nicht, sagte er. Ihre Vertreter, die "auf der politischen Bühne herumtanzen" griff er scharf an: Seyran Ateş und Mouhanad Khorchide verträten einen "Blümchenislam", "das islamische Utopia" oder auch einen "Fantasieislam", der nur in ihren Köpfen existiere. Sie seien nicht auf der Seite der Ex-Muslime und seien "keine Hilfe für uns". Vor ein paar Jahren klang das noch anders: Im Blog "Natur des Glaubens" auf sprektrum.de findet man ein Interview von 2017, in dem er sich hoffnungsvoll über einen "humaneren Islam" à la Khorchide äußert.
"Pfeift auf die Menschenrechte"
Kian Kermanshahi will den Islam "entlarven" und habe kein Interesse an einem "Schmusekurs" zwischen muslimischen Gemeinden und dem deutschen Staat. Denn: "Nichts ist unmöglicher als die Integration des Islam in Deutschland". Deutsche Politiker hätten nicht verstanden, welch gefährliches Potenzial im Islam liege, wenn wir mehr muslimische Zuwanderung bekämen und Muslime sich politisch organisierten. Er zitierte Studien, die in Deutschland 17 Millionen Muslime bis 2050 prognostizieren, das entspräche etwa einem Viertel der Bürger. Damit zeichnete er das gerne von Rechten benutze Bild der muslimischen Bevölkerungsexplosion nach. Zwar gibt es tatsächlich eine solche Prognose des Pew Research Centers von 2017, er zitiert aber lediglich eines von drei möglichen Szenarien – und zwar das, welches mit sehr hohen Zuwanderungszahlen kalkuliert. "Pew hat in religionspolitischen Fragen bisweilen sehr eigenwillige Ansichten, die nicht mehr als seriös zu bezeichnen sind", kommentiert Carsten Frerk, Koordinator der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid), die Studie.
Die hohen Geburtenraten unter Muslimen hat fowid bereits Anfang 2018 als Mythos kritisiert. Demnach lässt sich weltweit kaum ein Zusammenhang zwischen einer bestimmten Religion und den Geburtenraten feststellen. In Deutschland liegt die Fertilitätsrate im Bundesdurchschnitt beispielsweise nur unwesentlich (0,8) unter der von türkischstämmigen Müttern, letztere ist zusätzlich rückläufig. fowid fasst zusammen: "Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass aus den bislang vorliegenden Zahlen durch keine Gruppe (nach Staatsangehörigkeit) irgendeine zahlenmäßige 'Überfremdung' durch Geburtenraten droht." Ende 2015 lebten nach Berechnungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime in Deutschland, das entspricht zwischen 5,4 und 5,7 Prozent der Bevölkerung. fowid schätzt außerdem, dass 20 Prozent davon nichtreligiöse Kultur-Muslime sind. Das reduziert den Bevölkerungsanteil gläubiger Muslime auf 4,32 beziehungsweise 4,56 Prozent. Vor dem Hintergrund der Zuwanderungsdiskussion ebenfalls interessant ist, dass lediglich knapp 61 Prozent der Asylantragssteller im Jahr 2018 Muslime waren.
Er arbeite derzeit an einer Untersuchung zu muslimischen Parteien in Europa, fuhr Kian Kermanshahi fort, und derzeit seien 20 auf dem Weg. In Belgien sei es schon so weit, dass die muslimische Partei die Forderung ins Parlament eingereicht habe, dass es in Belgien getrennte Busse für Männer und Frauen geben solle. Hier muss man allerdings differenzieren: Es gab diesen Fall, jedoch ging es hier lediglich um das Wahlprogramm der Partei "Islam" auf kommunaler Ebene in Brüssel, die mit ihren 313 Mitgliedern dort einigen Gegenwind bekam. Das war im Oktober 2018, seitdem hat man nichts mehr davon gehört. Ins Parlament hat es diese Forderung jedenfalls nicht geschafft.
Säkulare, Humanisten, Freidenker und Demokraten sollten den Takt angeben. Er wünsche sich eine Bürger-Protest-Bewegung, die eine breite Debatte auslöst, wie viel Islam das Land vertrage. Die Flüchtlinge, die seit 2015 ins Land kamen, brächten "ein gestörtes Weltbild" und "immense Probleme" mit. "Wir brauchen keine Islam-Reformer, weil uns der Islam nichts angeht. Wir brauchen den Islam hier nicht. Er ist nicht ein Teil unserer kulturellen Identität, nicht ein Teil der deutschen Geschichte."
"Pfeift auf die Menschenrechte, wenn diese Menschen auf diese Menschenrechte von den Menschen pfeifen, die in unserem Land friedlich leben wollen", war Kermanshahis Antwort auf die Publikumsfrage, wie man das Dilemma lösen könnte, dass es Menschen gibt, die aus einer lebensbedrohlichen Lage flüchten, aber deren Ansichten der hiesigen Werteordnung widersprächen. Bei einer anderen Veranstaltung mit der WerteUnion Berlin (einer konservativen Gruppierung innerhalb der CDU/CSU) äußerte er einen weiteren bezeichnenden Satz: "Kritik am Islam ist auch unweigerlich Kritik an den Muslimen."
Er führte die antisemitische Verbalattacke auf den Betreiber des israelischen Restaurants "Feinberg's" als Beispiel für muslimischen Antisemitismus an. Der Angreifer sei Palästinenser gewesen. Dies war nachweislich nicht der Fall, wie das zugehörige Video zeigt: Es handelte sich um einen deutschen Wutbürger. Beim hpd-Interview am Folgetag der "Ex-Muslim-Konferenz" darauf angesprochen, räumte Kian Kermanshahi nach einigem Hin und Her ein, den Fall mit dem Gürtel-Angriff auf einen Kippa-Träger durch einen syrischen Flüchtling verwechselt zu haben. Daraufhin bezeichnete er die Nachfragen des hpd als "Kreuzverhör" in einer feindseligen Atmosphäre und gab an, auf so etwas hätte er sich besser vorbereiten müssen. Dann brach er das Interview ab.
"Freie Meinungsäußerung ist fantastisch!"
Der nächste Redner war Veedu Vidz, der als Kleinkind von Pakistan nach Großbritannien kam. Er wuchs als "Mainstream-Muslim" auf und fing nach 9/11 an, an seiner Religion zu zweifeln, die Anschläge auf die Redaktion von Charlie Hebdo stießen ihn ab. Durch die Universität wurde er mehr und mehr zum Rationalisten. Er beschäftigte sich auch mit Richard Dawkins, Christopher Hitchens und Sam Harris, jedoch aus einer verteidigenden Position. Nicht sie hätten ihn zum Atheisten gemacht, sondern andere Muslime, die ihm sagten, er sei Atheist. Obwohl er sich beleidigt fühlte, hätten sie ihm den Spiegel vorgehalten und so hätte er erkannt, dass von seinem Glauben nichts übriggeblieben war. Heute betreibt er einen Youtube-Channel, auf dem er sich satirisch mit dem Islam auseinandersetzt. Viele Muslime hätten positiv auf seine Videos reagiert. "Ich denke, es gibt einen großen Markt für Satire, Comedy, Kunst und Musik in der muslimischen Welt. Aber es gibt eine lautstarke Minderheit, die den Leuten den Mund verbieten will." Man müsse sicherstellen, dass ihnen das in Europa nicht gelinge. Denn: "Muslime können bessere Muslime in Europa sein". Er wolle ihnen zeigen: "Freie Meinungsäußerung ist fantastisch!" Er wolle, dass Muslime mit ihrer Religion Spaß hätten. "Das ist mein Ansatz." Er wolle selbstkritisch sein, aus Liebe, nicht aus Hass. "Leider verlieren wir gerade den Kampf um die freie Meinungsäußerung." Die unheilige Allianz aus Linksradikalen und Islamisten habe schon manchen Anhänger der Redefreiheit zum Schweigen gebracht. "Wir müssen sie herausfordern!", denn das freie Wort sei die Grundlage aller anderen Freiheiten. Er wolle auch, dass Muslime sagten, was sie denken, selbst wenn es verrückt sei, damit man diskutieren könne. Und wenn man nur das sagen dürfe, was nicht beleidigend sei, könne man gar nichts mehr sagen. Man dürfe nicht den Fehler machen, die eigenen Standards für einen Teil der Gesellschaft herabzusetzen, nur, weil dieser sich damit schwertue.
Danach war Mohamed Hisham an der Reihe. Er wurde in seiner Kindheit religiös indoktriniert, dies beschreibt er als "traumatische Erfahrung". Nachdem er Englisch gelernt hatte, beschäftigte sich der Ägypter mit Wissenschaft und westlicher Philosophie. Er distanzierte sich innerlich vom Koran mit seiner hasserfüllten Sprache und begann, den Propheten als gewalttätige Person abzulehnen. So löste er sich schließlich von seiner Religion. Er folgte einem Aufruf in den sozialen Netzwerken, in dem ein Atheist für eine ägyptische Talkshow gesucht wurde. Er hatte den Mut, sich zu melden. "Ich brauche keine Religion, um Werte und Moral zu haben oder ein produktives Mitglied der Gesellschaft zu sein", sagte der junge Mann zu Mahmoud Ashour, dem stellvertretenden Scheich der bedeutenden Al-Azhar-Universität. Darüber hinaus gebe es keinen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz Gottes. Viel weiter kam er nicht: Der Geistliche und der Moderator redeten von da an auf ihn ein, er brauche dringend psychiatrische Hilfe, anschließend wurde er aus der Show geworfen – nachdem sich der Moderator bei den Zuschauern für Hishams Äußerungen entschuldigt hatte. Das war im Frühjahr 2018. Der Beginn eines Martyriums für den schwulen Ungläubigen: Seine strengreligiöse Familie sperrte ihn ein, seine Moscheegemeinde versuchte, ihn umzuerziehen, auch mit physischer Gewalt, sodass er vorgeben musste, wieder zum Islam zurückgefunden zu haben. Schließlich hielt er es nicht mehr aus, floh und stellte im Mai dieses Jahres im Transitbereich des Frankfurter Flughafens einen Antrag auf Asyl. Seitdem lebt er in einer Flüchtlingsunterkunft in Hessen. Das sei sehr belastend, er habe keinerlei Privatsphäre und er sei umgeben von gläubigen Muslimen, die ihm feindlich gesinnt seien. Er träumt von einer eigenen Sendung für die LGBTQ-Community in Ägypten. Sein erster Asylantrag wurde nun jedoch abgelehnt. Er war den Tränen nahe, als er seine Geschichte erzählte.
Mimzy Vidz, die mit Veedu Vidz verheiratet ist, wuchs in einer "muslimischen Filterblase" in London auf. Ihr Vater war Islamlehrer und eine wichtige Persönlichkeit in der zentralen Moschee. Er verließ den Islam später jedoch, was sie zunächst animierte, eine noch bessere Muslima sein zu wollen und ihn wieder "zurückzubringen". Aber je tiefer sie eintauchte, desto mehr Probleme hatte sie mit ihrer Religion, vor allem mit der Rolle der Frau. Sie setzte sich mit dem Hijab auseinander, erst als Verteidigerin, indem sie die Auffassung vertrat, dadurch, dass er ihre Schönheit verhülle, stehe ihr Intellekt im Vordergrund. Dann fiel ihr auf, dass die Verschleierung bereits kleine Mädchen sexualisiere. Dieser Gedanke sei ihr gekommen, als sie im Urlaub am Strand war und all die Frauen in Bikinis sah und die anwesenden Männer nicht über sie herfielen, obwohl sie ihre Körper zeigten. "Das ist ein bisschen seltsam, denn wenn ich in ein muslimisches Land fahre, werde ich von Männern terrorisiert, selbst wenn ich den Hijab trage. (…) Der Hijab funktioniert nicht." Die Idee der Reinheit der Frau kreiere eine Schamkultur. Sich zu verschleiern sei keine freie Entscheidung. Und die Tatsache, dass Frauen im Islam den Männern untergeordnet seien, könne man sich nicht zurechtbiegen. "Wenn so etwas in einem Unternehmen oder sonst wo passieren würde, (…) würde man offene Türen einrennen." Wenn man jedoch die Frauenfeindlichkeit des Islam anspreche, sei man dem Vorwurf der Islamophobie ausgesetzt. Das sei frustrierend. "Wir müssen den Menschen den Raum geben, über ihre Gedanken zu reden, (…) denn im Moment haben sie ihn nicht." Sie betreibt ebenfalls einen Youtube-Channel, auf dem sie sich neben dem Islam auch mit Make-up beschäftigt. Als Ex-Muslima bekomme sie ungefähr zehn Todesdrohungen pro Tag, ein Großteil ihrer Familie habe sich von ihr und ihrem Vater abgewandt. Und weil es so folgenschwer sei, dem Islam öffentlich den Rücken zu kehren, gebe es einen "riesigen Eisberg" von Ex-Muslimen, die es nicht wagten, es laut auszusprechen.
Wie man diese "aus dem Schrank bekommt", fragte ein Zuhörer. Es antwortete einer, der die Folgen seines doppelten Coming-Outs gerade am unmittelbarsten zu spüren bekommt: "Man heißt sie Willkommen (…), schützt sie vor Diskriminierung, kümmert sich um die persönliche Sicherheit, denn sie werden viel verlieren", so Mohamed Hisham.
"Diese wenigen Inseln der Aufklärung sind die Hoffnung für den Rest des Planeten"
Harris Sultan erzählte, er sei in seiner Jugend in Pakistan ein ganz normaler gläubiger Muslim gewesen und lebte wie andere Muslime in einer Echokammer: "Ich kannte nichts anderes". Bis er Richard Dawkins entdeckte und sich intensiv mit der Biographie Mohammeds und dem Koran beschäftigte. Mit 19 Jahren wanderte Sultan nach Australien aus. Er sei nach eigener Aussage der einzige von 220 Millionen Pakistanern, der (nicht nur) auf Youtube und Facebook offen über den Islam rede, auf Englisch und Urdu. Außerdem hat er ein Buch über seinen Glaubensabfall geschrieben und kandidierte bei den Senatswahlen des Bundesstaates Victoria für die Säkulare Partei Australiens.
Auf Facebook wurde er schon mehrfach gesperrt, was er gegenüber dem hpd als Zensur beschrieb. Dieses Problem kennen auch die anderen Teilnehmer der Konferenz, was sie als große Gefahr für die Meinungsfreiheit empfinden: Die großen Konzerne des Silicon Valley diktierten, was die Leute erfahren, auch Regierungen könnten Einfluss nehmen. Aber auf die sozialen Netzwerke könnten sie als ihre "Hauptwaffe" nicht verzichten.
"Viele Pakistaner, Iraner oder Ägypter nehmen die Werte der Aufklärung nicht an, weil sie denken, es seien westliche Werte", fuhr Harris Sultan fort. Nach dem Motto: Das sind nicht wir, wir sind besser als das. "Deshalb nenne ich sie humanistische Werte oder Werte der Aufklärung." Man solle sie nicht als regionale Werte feiern, sondern als menschliche Werte. "Denn wir Menschen haben uns hingesetzt und uns diese tollen Ideen einfallen lassen." Wir würden heute nicht mehr von den Armeen der Diktatoren fremder Länder überfallen, sondern von Ideen, die diese guten Ideen bedrohten. Auch er hielt ein Plädoyer für die freie Meinungsäußerung, die er als grundlegendstes Menschenrecht bezeichnete, das nicht nur ein Werkzeug für Intellektuelle, sondern auch eine Waffe der Armen sei. "Was ist der Wert der Redefreiheit? Fragt die, die sie nie hatten. (…) Alle diese Leute werden euch sagen, wie sie den Westen um diese Freiheit des Wortes beneiden. (…) Wenn die gleichen Menschen aus ihren Heimatländern fliehen und Zuflucht in den Ländern des Westens finden, (…) werden sie dann Rassisten und Islamophobe genannt." Die neuen West-Standards seien: Es ist freie Meinungsäußerung, wenn man Rechtsradikale für ihre Homophobie angreife, aber wenn man das gleiche mit Islamisten tue, sei es Hate Speech. Dann fing er ebenfalls mit Pauschalisierungen und der Angst vor Überfremdung an: Es gleiche einem "nationalen Selbstmord", wenn man Millionen Einwanderer importiere, die unsere Werte nicht teilten. Er sprach von fast zwei Millionen Einwanderern und einer hohen Dunkelziffer, seit die Flüchtlingskrise 2011/12 begonnen habe. Dies sei ein "künstlich herbeigeführter demographischer Wandel". Er verglich den Anteil der Eingewanderten an der Bevölkerung mit dem kleinen prozentualen Unterschied, der die Wahl zwischen Trump und Clinton entschied. Wenn die Flüchtlinge Wähler würden, würden sie unser Leben beeinflussen. Sie würden Scharia-Gerichte fordern, wie es sie bereits in Großbritannien gibt. Alle Muslime seien der Meinung, ihre Religion sei überlegen und ihre Werte seien die besseren. Nicht viele würden eine Islamisierung vorantreiben, aber sie alle würden einen konservativen Muslim wählen. "Ich will nicht, dass Deutschland aufhört, sich für Menschenrechte einzusetzen, ich fordere euch nicht auf, Menschen aus unterdrückten (…) Ländern den Rücken zuzuwenden, die eure Hilfe suchen. Aber kehrt dabei nicht eurer eigenen Demokratie und euren Werten den Rücken." Er plädierte für eine Obergrenze der Aufnahme von Flüchtlingen, die es ja bereits gibt, und dass sichergestellt werden müsse, dass sie wenigstens etwas Sympathie für unser Wertesystem hätten. Hunderttausende Islamisten könnten nach Europa strömen, während die wahren Opfer des Islam, wie Mohamed Hisham, Probleme hätten, Asyl zu erhalten. "Sollten diese Leute nicht ganz oben auf unserer Liste der humanitären Gründe stehen?" Er empfahl einen genauen Blick auf die Prioritäten. Diese sollten Wohlergehen und Bewahrung des deutschen Volkes und deutscher Werte sein, findet der Australier, und bedient damit seinerseits das ethnopluralistische Narrativ. Sein "Adoptivland", wie er es nennt, sorgte in den letzten Jahren mit einem rigorosen Kurs gegen Bootsflüchtlinge international für Aufsehen.
Über Armin Navabi, den Gründer der weltweit vernetzten Onlineplattform "Atheist Republic", gibt es bereits ein kürzlich erschienenes Porträt beim hpd. Er plädierte in der Publikumsrunde dafür, niemanden zu akzeptieren, der sich nicht zu den Werten der Aufklärung bekenne. "Ihr versteht nicht, wie einzigartig diese Orte sind, wo es diese Werte (…) gibt. (…) Menschen haben dafür geblutet und ihr gebt einfach auf. (…) Ihr denkt, ihr seid Humanisten, wenn ihr Menschen mit bescheuerten Ideen akzeptiert. Aber eigentlich seid ihr Anti-Humanisten, denn diese wenigen Inseln (…) der Aufklärung sind die Hoffnung für den Rest des Planeten". Er sei ebenfalls ein entschiedener Gegner einer islamischen Reform und führe einen "Krieg" dagegen. Ein reformierter Islam würde nur eine Lüge mit einer anderen ersetzen, findet der Exil-Kanadier. Er stelle nur eine einzige Frage: Was, wenn es keinen Gott gibt? "Dafür brauche ich nur eine kleine Saat des Zweifels", ist Navabi überzeugt, nachdem er sich in Rage geredet hat und so schnell spricht, dass man ihm kaum folgen kann. "Wenn wir den Islam bekämpfen, bekämpfen wir ihn im Kopf eines Muslims." Wenn die Menschen keinen "Logik-Filter" hätten, könnten sie irgendwo landen, aber nicht bei den Werten der Aufklärung. Die positiven Passagen im Koran halte er für die gefährlichsten, denn sie seien der Grund, warum es den Islam noch gebe; sie gäben der Religion Flexibilität. Der Islam selbst werde aber immer gegen Frauen, gegen LGBTQ-Rechte, gegen Säkularismus, gegen Menschen, gegen Wissenschaft und gegen Skeptizismus sein. "Der Islam muss sterben", schlussfolgerte der "Atheist Republic"-Gründer daraus. Das religiöse Label bringe Menschen dazu, Ausreden für die "bescheuertsten Ideen auf diesem Planeten" zu finden. Die überwiegende Mehrheit der Muslime sei deswegen friedlich, weil sie den Koran und die Hadithe nicht lesen würden und den Islam ignorierten. Auch die christliche Reformation habe keinen Fortschritt gebracht, sondern die Aufklärung, die das Christentum bekämpfte. "Was wir für den Islam wollen, ist keine Reformbewegung, wir wollen eine neue Aufklärungsbewegung in der islamischen Welt. Wir wollen keinen weiteren Martin Luther, wir wollen mehr Voltaire." Die Reformation wollte zurück zum Ursprungstext und eine solche Reformbewegung habe es im Islam schon gegeben: "Sie heißt Wahhabismus". Noch nie habe sich eine Religion oder irgendeine Form von Autorität von alleine der Moderne angepasst, sie seien immer von besseren Ideen dazu gezwungen worden. Das Narrativ der Reform sei für uns im Westen gedacht, Muslime würden eine Reform nicht ernst nehmen, denn jeder einzelne Punkt des Koran sei 1.400 Jahre lang von verschiedenen Schulen beschrieben und diskutiert worden. Die Reformer seien die, die in einer Harry-Potter-Welt die Laserschwerter zücken. Um die Aufklärung zu unterstützen, sollten wir Ex-Muslime auf der Flucht bei uns aufnehmen. "Hört auf, euch gegen den Islam zu verteidigen, greift den Islam an!"
Man kann sich fragen, inwieweit den internationalen Podiumsgästen bewusst war, auf welches Veranstaltungsformat sie sich hier eigelassen hatten. "Wir teilen nicht zwangsläufig alle Ansichten unserer Gastgeber", stellte Armin Navabi dem hpd gegenüber klar. Einige Aussagen konnten sie allerdings nicht einmal verstehen, da sie nur auf Deutsch geäußert wurden. Diese kamen in erster Linie von Kian Kermanshahi, der in der Runde auffiel. Häufig hörte man von ihm Halbwahrheiten, er argumentierte ungenau und äußerte sich oft pauschal abwertend über Muslime bis hin zu anti-humanistischen Positionen, während die anderen den Islam fast ausnahmslos als Ideologie klar von den Menschen, die ihr folgen, trennten und die Menschenrechte nicht infrage stellten.
Mittlerweile ist das Video der Veranstaltung veröffentlicht worden: https://www.youtube.com/watch?v=KMz2IUMKzt4&feature=youtu.be&fbclid=IwAR...
(Bearbeitet am 27. September 2019, 17:05 Uhr)
43 Kommentare
Kommentare
A.S. am Permanenter Link
Die deutsche Gesellschaft sollte Aufklärung wagen, satt den Muslimen und ihren Verbänden in den Allerwertesten zu kriechen. Das wäre der Menschenrechts-konforme und die Menschenwürde achtende Weg.
Aber leider sehen ja die Sozen die Zusammenarbeit mit den Religionen als alternativlos an (so steht es sinngemäß in deren Parteiprogramm) und machen für die Förderung des Aberglauben-Unfugs regelmäßig Geld locker.
Mein Aufruf: Mehr Aufklärung wagen!
Reinhard am Permanenter Link
Die geschilderten Bedenken gegenüber dem Islam sind doch nicht rechts sondern sind größtenteils äußerst vernünftig. Vernunft und Weitsicht werden in diesem Artikel rechts eingeordnet - das ist sehr bedauerlich.
Ulf am Permanenter Link
Zitat:Vernunft und Weitsicht werden in diesem Artikel rechts eingeordnet - das ist sehr bedauerlich.
Ihre Einschätzung ist richtig, doch zu eng gefasst. Aus meiner Sicht betrifft dies nicht nur diesen Artikel, sondern entspricht bei vielerlei zeitgenössischen Themen der Realität. Ich weiss nicht, wann genau diese seltsamen Schubladen eingeführt wurden. Sie wird jedenfalls viel zu oft genutzt, wenn man argumentativ nicht mehr weiter weiß. Da viele Menschen bereits so konditioniert sind, dass der Begriff "rechts" sofort Assoziationen zur furchtbaren Diktatur des Nationalsozialismus in Gang setzt, wird nicht nur der Andersdenkende mit Iiieeh und Buuuh Rufen sofort aus der Debatte ausgeschlossen und gesellschaftlich geächtet, nein, auch das unangenehme Thema kann in Folge vernichtet und begraben werden. Diese Vorgehensweise ist an Infantilität und Pauschalität kaum zu überbieten. Was jemand sagt ist von Belang, nicht zu welcher Denkrichtung er angeblich gehört. Dies ist nämlich beliebig definierbar und wird bewusst diffus gehalten. Für Humanisten sollte nur das Argument zählen, die Debatte, der Respekt, das Verständnis, dass andere Perspektiven eventuell aus einem Wissensvorsprung resultieren können.
Grüße
Thomas Gießl am Permanenter Link
Denkrichtungen kann man korrekten deutschen Sätzen durchaus entnehmen. Wie u.a. auch Ihrem Beitrag. Argumente gab's da leider nicht.
Constanze Cremer am Permanenter Link
Danke Ulf! Was Du schreibst, klingt wie aus vergangenen Zeiten, als Rationalität noch ein Imperativ war.
Thomas Gießl am Permanenter Link
So wie's aussieht, äußern Sie sich zu einem Artikel denn Sie entweder nicht (vollständig) gelesen oder nicht richtig verstanden haben.
Stefan Dewald am Permanenter Link
Mit diesem Photo ist diese Gruppe auch schon in die Diskussion eingestiegen: https://www.patheos.com/blogs/atheistallie/2019/09/this-photo-of-ex-muslims-is-sparking-outrage-around-the-world/
Jörg Raddatz am Permanenter Link
" ....Wenn man morgen die Steine umwerfen möchte, mal ehrlich, dann ist es in Ordnung. Menschen werden im dem Feld picknicken. Kinder werden in dem Feld Fangen spielen.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/interview-mit-mahnmal-architekt-peter-eisenman-es-ist-kein-heiliger-ort-a-355383.html
Hans Trutnau am Permanenter Link
Oh, Gisa, da hast du dir aber Arbeit gemacht! Dafür benötige ich mal etwas mehr Zeit...
Hans Trutnau am Permanenter Link
"30 bis 40 Gäste ... dem kleinen Raum" - das sagt es eigentlich: Thema völlig überbewertet.
Doch, das geht...
Thomas R. am Permanenter Link
"Kritik am Islam ist auch unweigerlich Kritik an den Muslimen."
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"Ein reformierter Islam würde nur eine Lüge mit einer anderen ersetzen, findet der Exil-Kanadier."
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Und er hat recht, denn alle religiösen Überzeugungen sind gleichermaßen irrational und entsprechend mühelos austauschbar.
Martin Mair am Permanenter Link
Kein Mensch sucht sich das Umfeld aus, in das er/sie/es hineingeboren wird! Daher kann Ihre Aussage als rassistisch bzw.
Thomas R. am Permanenter Link
Leider erschließt sich mir nicht, was Ihr Einwand mit meinen konkreten Aussagen zu tun haben soll. Bitte präzisieren Sie, was Sie meinen, oder stellen Sie Fragen, auf die ich klärend reagieren kann.
Thomas Gießl am Permanenter Link
Das offensichtliche Problem an dem Beitrag ist, dass eben nicht alle Muslime Arschlöcher sein müssen - genauso wie nicht alle Christen, Juden, Hindus oder Atheisten Arschlöcher sein müssen (obwohl sie das durchaus sei
An Quatsch zu glauben ist nicht wirklich ein Problem - es wird zum Problem, wenn versucht wird, die Freiheiten anderer einzuschränken. Und das tun definitiv nicht alle Muslime.
Und es ist natürlich auch Quatsch, dass der Islam nicht reformierbar ist. Wenn eine gerade Linie vom Fundi-Spinner Martin Luther zur weichgespülten Margot Käßmann (!) führt, dann ist auch der Islam in unserem Sinne reformierbar. Wird wahrscheinlich noch 'ne Weile dauern, aber wenn die Rahmenbedingungen passen, sollte das klappen.
Thomas R. am Permanenter Link
"Das offensichtliche Problem an dem Beitrag ist, dass eben nicht alle Muslime Arschlöcher sein müssen"
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"An Quatsch zu glauben ist nicht wirklich ein Problem"
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Doch, das ist es! Tatsächlich ist es sogar DAS Problem schlechthin, denn ex falso quodlibet, und das Beliebige kann logischerweise (!) niemals moralisch sein (https://hpd.de/comment/22970#comment-22970).
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"Und es ist natürlich auch Quatsch, dass der Islam nicht reformierbar ist."
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Kommt darauf an, was man unter "Reformierbarkeit" versteht. Eines ist jedenfalls klar: wie alle Religionen wird auch der Islam ein Wahnsystem und entsprechend gefährlich bleiben. Wer nicht hinnehmen will, daß Menschen vermeidbares Leid verbreiten oder bestehen lassen, nur weil sie sich die Verantwortungslosigkeit evidenzwidrigen Glaubens herausnehmen, muß ALLE Formen des Irrationalismus bekämpfen.
Thomas Gießl am Permanenter Link
"Das habe ich so auch nicht behauptet. Im Übrigen ging es um die ganz allgemeine Frage, ob man auch Menschen kritisieren "darf", oder nur das, was sie denken und tun."
Einige Leute im Artikel haben das aber sinngemäß getan - die, die klargestellt haben, dass Muslime selbst das Problem wären, das es zu beseitigen gilt, und nicht der Islam bzw. eigentlich nur bestimmte Ausprägungen.
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Doch, das ist es! Tatsächlich ist es sogar DAS Problem schlechthin, denn ex falso quodlibet, und das Beliebige kann logischerweise (!) niemals moralisch sein (https://hpd.de/comment/22970#comment-22970)."
Sie vermischen hier die Ebenen. Natürlich ist es doof, Quatsch zu glauben. Aber in einer freiheitlichen Gesellschaft können wir niemanden dazu zwingen, (1) klug zu sein, (2) kritisch und reflektiert zu denken und (3) sein Handeln danach auszurichten.
Wenn Sie nicht unter Leitern hindurch gehen oder glauben, dass der Teufel bei Gewitter durch den Kamin ins Haus kommen kann, dann ist mir das Jacke wie Hose - sofern Sie nicht anfangen, von mir zu verlangen, es Ihnen gleichzutun. Nur das ist ein relevantes gesellschaftliches Problem.
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Kommt darauf an, was man unter "Reformierbarkeit" versteht. Eines ist jedenfalls klar: wie alle Religionen wird auch der Islam ein Wahnsystem und entsprechend gefährlich bleiben. Wer nicht hinnehmen will, daß Menschen vermeidbares Leid verbreiten oder bestehen lassen, nur weil sie sich die Verantwortungslosigkeit evidenzwidrigen Glaubens herausnehmen, muß ALLE Formen des Irrationalismus bekämpfen."
Ich habe recht deutlich gemacht, was ich unter 'Reformierbarkeit' verstehe - wenn wir von Luther zu Käßmann kommen konnten, spricht nichts wesentlich dagegen, dass das für den Islam nicht auch gelten kann. Ist klar, dass das ein steiniger Weg sein dürfte, aber - ernsthaft - das war er für die Lutheraner auch. Und klar - es wäre schön, wenn Käßmann auch noch zu Paul Schulz würde, aber Käßmann selbst ist schon ein Fortschritt zu Luther.
Thomas R. am Permanenter Link
"Einige Leute im Artikel haben das aber sinngemäß getan - die, die klargestellt haben, dass Muslime selbst das Problem wären, das es zu beseitigen gilt,"
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"Natürlich ist es doof, Quatsch zu glauben. Aber in einer freiheitlichen Gesellschaft können wir niemanden dazu zwingen, (1) klug zu sein, (2) kritisch und reflektiert zu denken und (3) sein Handeln danach auszurichten."
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Es versteht sich von selbst, daß es unmöglich ist, Unmögliches zu tun, aber wenn wir Menschen ausdrücklich gestatten, falsch zu glauben und sich entsprechend zu verhalten (was wir genausogut unterlassen könnten, um es durch die Forderung nach rationalem Denken und moralischem Verhalten zu ersetzen), müssen wir mit ALLEM leben, was dabei herauskommt. Anderenfalls würden wir uns in Selbstwiderspruch verwickeln. Dazu bin ich unter keinen Umständen bereit, weshalb ich auch das über die generelle Meinungsfreiheit hinausgehende "Menschenrecht" Religionsfreiheit ENTSCHIEDENST ablehne.
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"wenn wir von Luther zu Käßmann kommen konnten, spricht nichts wesentlich dagegen, dass das für den Islam nicht auch gelten kann."
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KEINE Form der Religiotie stellt einen wirklichen Fortschritt gegenüber irgendeiner anderen dar! Es gibt nun mal keine "vernünftige Unvernunft", und deshalb müssen wir den Irrationalismus in ALL seinen Ausprägungen aus der menschlichen Denk- und Verhaltenskultur entfernen.
Es scheint sich eine Diskussion anzubahnen, die ich schon allzu oft habe führen müssen. Bitte vollziehen Sie meine Argumente in den Kommentarspalten folgender Artikel nach - das wird uns beiden viel Arbeit und Zeitaufwand ersparen:
https://hpd.de/artikel/toleranz-oder-rassismus-13076
https://hpd.de/artikel/religion-armen-davon-abhaelt-reichen-umzubringen-15383
Damals habe ich noch als Thomas ohne R. gepostet.
Martin Mair am Permanenter Link
Der Forderungskatalog dieser "Basisinitiative" ist klar autoritär / tendenziell rechtsextrem und gegen die Menschenrechte gerichtet.
Gute Frage warum sich Opfer einer anderen autoritären Ideologie sich von dieser tendenziell rechtsextremen Gruppe instrumentalisieren lassen.
Ali Utlu am Permanenter Link
Zum ersten mal stimme ich mit einem Artikel bei euch nicht überein. Vieles was angeprangert wird, stimmt einfach. Als ex Muslim muss ich dem Artikel vehement widersprechen.
A.S. am Permanenter Link
Armin Navabi: "Um die Aufklärung zu unterstützen, sollten wir Ex-Muslime auf der Flucht bei uns aufnehmen."- Ja. Genau dass sollten wir tun.
Auch wenn manche Ex-Gläubige etwas schrill sein mögen, grundsätzlich sehe ich in ihnen Verbündete. (Vielleicht bin ich selber etwas schrill?) Hauptsache, sie verteidigen nicht das "christliche" Abendland, sondern das Abendland der Aufklärung.
Nicht zu vergessen: Die "Initiative an der Basis" macht sich die Forderungen der Kritischen Islamkonferenz zu eigen. So weit weg von den üblichen Positionen von hpd und gbs erscheinen mir die Leute nicht. Verdienen diese Leute wirklich das Attribut "fragwürdig"?
Roland Fakler am Permanenter Link
Im Großen Ganzen haben sie doch Recht: Wir sollten denen Asyl gewähren, die unsere Werte verteidigen und nicht denen, die sie abschaffen wollen. Wie blöd sind wir eigentlich?
Rainer am Permanenter Link
Herr Fakler, möglicherweise wirken wir so blöd, weil wir unter "unsere Werte" Unterschiedliches verstehen. Für einige sind das die Werte des "christlichen Abendlandes".
Das "christliche Abendland" wird mit dem Islam und den zugewanderten Menschen, die sich ihm verpflichtet fühlen, deshalb so gut können, weil er, der Islam, längst verloren geglaubte Machtsphären gewisser (bis dato christlicher) Kreise wieder denkbar erscheinen lässt, wie z.B. eine fehlende Trennung zwischen weltlicher und religiöser Macht.
"Halt du sie dumm, ich halt sie arm", sagte der Fürst zu dem Priester.
Bei den Schreibern hier, die sich selbst ideell links verorten mögen, vermute ich eine Art suizidalen Masochismus. Denn "links" ist ebenso materialistisch wie Kapitalismus oder Wettbewerbswirtschaft es ist. Mag sein, speziell in Deutschland liegt es an der gern betriebenen religiösen Verbrämung dessen, was man für richtig hält und empfindet.
Ich kann den hier schreibenden Menschen mit Sozialismus-Selbstverständnis nur empfehlen, in die Geschichte des Iran zu schauen: Was passierte mit den Linken, als die Mullahs sie nicht mehr brauchten?
Roland Fakler am Permanenter Link
Wer die freiheitlich demokratische Ordnung bekämpft, hat sein Recht auf Asyl verwirkt.
Mein Kommemtar war leider im falschen Artikel platziert. Sorry
Thomas Gießl am Permanenter Link
Soweit ich weiß entspricht das nicht (internationalem) Asylrecht oder diversen menschenrechtstheoretischen Überlegungen. Menschen kriegen bzw.
Und wenn sie was Böses tun, können sie ja auch in den Knast, so wie andere Leute auch.
Roland Fakler am Permanenter Link
Ich hielte es aber trotzdem für dämlich, Verfolgte in meinem Haus aufzunehmen, die die Absicht haben es anzuzünden.
Barbara Ruf am Permanenter Link
Max Frisch „ Biedermann und die Brandstifter“
Thomas Gießl am Permanenter Link
"Ich hielte es aber trotzdem für dämlich, Verfolgte in meinem Haus aufzunehmen, die die Absicht haben es anzuzünden."
Nachdem ich nicht annehme, dass Sie in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung wohnen bzw. wir nicht davon ausgehen dürfen, dass ihre Abschaffung mit ihrer physischen Vernichtung einhergeht bzw. einhergehen muss, erscheint mir ihre Analogie hier, höflich formuliert, etwas schief.
Roland Fakler am Permanenter Link
Ergnzung: Ich schrieb übrigens nicht: "Wer anderer Meinung oder anderen Glaubens ist", sondern wer die freiheitlich demokratische Grundordnung aktiv bekämpft, verwirkt sein Recht auf Asyl.
Thomas Gießl am Permanenter Link
"Ergnzung: Ich schrieb übrigens nicht: "Wer anderer Meinung oder anderen Glaubens ist", sondern wer die freiheitlich demokratische Grundordnung aktiv bekämpft, verwirkt sein Recht auf Asyl."
Soweit ich weiß ist auch das rechtlich nicht der Fall. Asyl wird bedingungslos gewährt. Aber Sie können ja gern mal erzählen, was darunter fällt - auch so was Harmloses wie Flugblätter oder Pamphlete verteilen?
Die Angst, dass hier plötzlich der politische Islam die Herrschaft übernimmt, ist ungefähr so angemessen wie der panische Sprung auf den Stuhl und lautes Geschrei um Hilfe, wenn eine Maus im Zimmer auftaucht.
Roland Fakler am Permanenter Link
@ Thomas Gießl Eine Diktatur kommt nicht „plötzlich“, sondern sie beginnt mit einer Ideologie, die Andersdenkende als Minderwertige betrachtet und die die absolute Herrschaft anstrebt, sobald sie die Macht dazu hat.
Siehe meine Koranstellen: http://rolandfakler.de/grundgesetz-koran/
Abzuwarten, bis so eine Ideologie die Macht hat, Andersdenkende zu verfolgen, ist einfach naiv. Ja, wer hier mit Flugblättern und Pamphleten gegen die freiheitliche Demokratie auftritt, hat sein Recht auf Asyl ganz klar verwirkt und muss unter Beobachtung des Verfassungsschutzes gestellt werden! Wehret den Anfängen! Wenn z.B. die Ahmadiyya Muslime, die noch zu den harmloseren zählen, in ihrem Internetauftritt bekennen: „Die Ahmadiyya erstreben die weltweite Vorherrschaft des Islams unter einem ihrer Kalifen“, dann müssten bei unseren Behörden eigentlich alle Alarmglocken klingeln. Tut es aber nicht. Stattdessen erhalten sie den Status einer „Körperschaft des öffentlichen Rechtes“. Das sind keine Demokraten, sondern Zwangsdemokraten, die nur unter Zwang, die freiheitliche Demokratie anerkennen, sie in Wirklichkeit, wenn sie die Macht hätten, aber abschaffen wollen. Deswegen gilt: Islamkritik ist Selbstverteidigung mündiger Bürger gegen eine totalitäre Weltanschauung.
Schauen sie in die islamischen Länder: In keinem der 57 Staaten gelten die Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit. …Das hat der Islam auch gar nicht vorgesehen. Der politische Islam versucht ständig, seine Rechte einzufordern. Das geht hier, weil er nicht die Macht hat, nicht mit Gewalt, sondern mit Prozessen, Abgrenzung der Herde, Indoktrination…Das ist ein ganz langwieriger, schleichender Prozess hinter dem die reichen islamischen Staaten stehen. Siehe Arte: Finanzierung des europäischen Islams durch Katar; und meine Seite: http://rolandfakler.de/ahmadiyya/
konrad starhernberg am Permanenter Link
Selbst wenn es bei der Veranstaltung offensichtlich schrille Misstöne aus Zorn und Verzweiflung gegeben haben wird, ist die akribische Rekonstruktion dieser "Mängel" doch einseitig und würdigt zu wenig die z
Wenn die scharfe (und nachvollziehbare) Aversion von „Ex–Muslim*innen“ „Antimuslimismus“ sein soll, was ist dann der (aggressive) Atheismus, der sich auch auf hpd in den Kommentarspalten auftut? „Christophobie“, „Klerikophobie, „Kirchophobie“, hate speech oder „antichristlicher Rassismus“? Eine stringente Anwendung dieser Kategorien (ohne eine Kulturalisierung von Religion) führt zu einer affirmativen Antwort: Ja, es ist „antichristlicher Rassismus“! Also bitte demnächst konsequent inkulpieren, maßregeln und zensieren!
Constanze Cremer am Permanenter Link
Sehr schön auf den Punkt! Ich wüsste auch nicht, wann je im Rahmen der humanistischen Kirchenkritik darauf geachtet würde, dass nur ja nicht die ausführenden Christen kritisiert würden, nur ihr Glaube. Wird nicht.
Willi Sempf am Permanenter Link
Liebe Frau Bodenstein - ich bin Integrationslotse , beschäftige mich seit Jahren mit dem Islam und war bei dieser Veranstaltung anwesend - das ist nicht weiter schlimm .
Thomas Gießl am Permanenter Link
Lieber Willi,
der Islam wird hier nicht 'die Mehrheit' erringen - und selbst wenn er das täte: bislang sind die Christen immer noch formal in der Mehrheit, was aber nicht heißt, dass wir in einem Gottesstaat leben (zumindest hab ich noch nichts davon gemerkt - Kirchenrepublik schon, Gottesstaat nicht). FOWID zufolge gab es 2018 4,2 Millionen konfessionsgebundene Muslime in Deutschland. Das sind 5,1 Prozent der Bevölkerung.
Da musst du keine Angst haben. Und ich meine - wovor denn? Glaubst du, dass die gut Hunderttausenden, die sich jährlich aus der Kirche verabschieden, alle zum Islam konvertieren? Selbst wenn hier irgendwann 20-30 Prozent strenggläubige Muslime lebten (ein Witzszenario), dann würden sich unsere Gesellschaft trotzdem nicht in einen Gottesstaat verwandeln.
Außerdem: Je nach der Art des muslimischen Gottesstaates dürfte Gisa durchaus in einem solchen studieren und sogar arbeiten. Soweit ich weiß geht das nämlich z.B. im Iran.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Was ist an der Darstellung Frau Bodensteins naiv? Es wurden Meinung von Podiumsteilnehmern dargestellt, um die Bandbreite der Einstellung zum Islam zu dokumentieren.
Doch dafür sind keine Anhaltspunkte erkennbar. Ein paar Krakeeler in der islamischen Community zeigen den anderen, die vernünftig sind, dass der konservative Islam nicht zu Europa passt. Aber das ist doch eh klar! Muslime können hier frei leben. Zu Wohlstand kommt am ehesten der, der sich den Werten der Aufklärung verpflichtet sieht. Sie sind positive Beispiele, die anderen Muslimen, die unsicher sind, zeigen, in welche Richtung sie sich am besten orientieren, wenn sie sich ein gutes Leben wünschen.
Daher wird gerade unter dem Einfluss des positiven Beispiels der Einfluss des politischen, konservativen Islams schwinden. Es mag dann eines Tages eine größere Gruppe von Menschen mit Wurzeln in islamischen Ländern bei uns leben und arbeiten. Was soll's? Ich sehe dadurch nicht mal ansatzweise unsere Demokratie gefährdet - außer durch rechte Rassisten und Nationalisten oder durch Untätigkeit aktueller Regierungen den Menschheitsaufgaben gegenüber...
Willi Sempf am Permanenter Link
Lieber Herr Kammermeier - Wissen Sie ,das Muslime glauben der Text des Koran stammt wort-wörtlich von Allah ? Wissen Sie , das sich Mohammed vom Prediger zum Krieger gewandelt hat ?
In Sure 3, 54 heißt es, Allah ist der "beste Listenschmied“ oder Ränkeschmied, Täuscher. Wenn Allah will, dann kann und wird er jeden Menschen überlisten."Listig-sein" meint, gut täuschen und sich verstellen können, jemandem falsche Tatsachen vorspiegeln, Irrtum erzeugen. So definiert § 263 des deutschen Strafgesetzbuches den Betrug. Wenn es also opportun ist, dann kann und wird Allah in listiger, verstellter unaufrichtiger Weise reden und handeln, um Menschen zu ihrem Nachteil, zu ihrem Verderben, in einen Irrtum zu locken. In der Bibel ist dagegen davon die Rede, dass die Schlange, der Satan, besonders listig ist und den Menschen zu seinem Verderben täuscht und nicht etwa Gott
(1. Mose 3, 1).
In fast jeder Religion sind die Eigenschaften des Gottes, den sie verkündigt, dem Menschen zum Vorbildgegeben. In der Bibel heißt es sogar, dass Gott den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen hat (1. Mose 1, 27) und Gottes Sohn Jesus Christus uns zum Vorbild hingestellt ist (Phil. 2, 5 ff.). „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war...“. Unser Vorbild, der Herr Christus spricht: "Ich bin der Weg und die Wahrheit (= Wirklichkeit)" und "Der Teufel ist ein Lügner und der Vater der Lüge (Joh. 14, 6 u. 8, 44)".
Wenn Allah nun der "Listenreiche" ist, der insbesondere immer wieder die Feinde des Islam überlistet, dann werden und sollen ihm seine Anhänger entsprechend nacheifern.
Als Vorbild im Kampf gegen die Ungläubigen wird die Vorgehensweise Mohammeds in seinem Kampf gegen die Mekkaner im Jahr 628 empfohlen: Solange die muslimischen Glaubenskämpfer militärisch in einer zu schwachen Position sind, um den Dschihad offen führen zu können, dürfen sie "Verstellung“ - „Taqiyya" üben.
Mohammed schloss einen Waffenstillstand über 10 Jahre (Vertrag von Hudaybiyya), marschierte aber schon nach 2 Jahren in Mekka ein. Nach diesem Vorbild gibt es keinen wahrhaften innerlich bejahten dauerhaften Friedensschluss zwischen Muslimen und den „Ungläubigen". Es gibt ggf. nur notgedrungen einen latenten Waffenstillstand ("Hudna"), bis die Muslime zum erneuten Kampf erstarkt sind.
Im Krieg sind List, Täuschung und Lüge zulässig. Muslime leben aber in einem ständigen Kampf mit den Ungläubigen, entweder im offenen oder im verdeckten. Deshalb sind Lüge, Wort- und Vertragsbruch und Betrug gegenüber Ungläubigen nicht verwerflich, keine Sünde, sondern zulässige bewundernswürdige List eines Muslims im Kampf gegen die Ungläubigen.
Wie im ständigen Kampf für den Islam, so darf der Muslim auch in lebensbedrohlichen Lagen Verstellung - “Taqiyya“ üben. Da darf er seinen Glauben verleugnen, ihm absagen und sogar an Riten anderer Religionen teilnehmen. Die "Kunst der Taqiyya" wird als eine Art "Überlebenskunst" oder "Lebenskunst" angesehen. Bei den Schiiten ist es zur Pflicht gemacht, in Gefahr für Leib und Gut zu lügen. Dies erklärt sich aus ihrem innerislamischen Minderheitenstatus und den erfahrenen sunnitischen Verfolgungen und Unterdrückungen.
Melanie Greiner am Permanenter Link
100 Prozent Zustimmung Herr Sempf!
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Wenn Sie nicht in eine islamisches Land ziehen, wird Ihnen gar nichts blühen. Also immer schön ruhig bleiben.
Um unsere Verfassung in die eines Gottesstaates zu ändern, bräuchten konservative muslimische Abgeordnete eine 2/3-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat. Art. 1 GG kann z. B. überhaupt nicht geändert werden.
Ich sehe bisher keinen einzigen konservativ-islamischen Abgeordneten, der die Scharia einführen will. Im Gegensatz dazu sehe ich viele erzkatholische Abgeordnete, die Genitalverstümmelung erlauben und Sterbehilfe verhindern. Und ich sehe Abgeordnete aus dem Rechtsaußen-Spektrum, die erheblich an den Grundfesten unserer Demokratie nagen...
A.S. am Permanenter Link
Sie, Herr Kammermeier, müssen dringend über den Islam aufgeklärt werden. Ich bin froh über jene Ex-Muslime, die sich laut zu Wort melden und zumindest versuchen, den links-naiven Humanisten die Augen zu öffnen.
Roland Fakler am Permanenter Link
Vermutlich würde ein richtiger Muslim GG Artikel 1 so interpretieren, dass er sagt: Die höchste Würde des Menschen besteht darin, ein gläubiger Muslim zu sein…und ein gläubiger Muslim wird dafür sorgen, dass hier die
Barbara Ruf am Permanenter Link
„Umstrittene Initiative: Wer genau umstreitet denn diese Initiative...? Ich war auch bei dieser Veranstaltung. Es sprachen Menschen, meines Erachtens mutige Menschen, die aus einer totalen Ideologie ausgetreten sind.
Jilse am Permanenter Link
Die angeblich unwesentlich höhere Geburtenrate im Artikel von "0,8" entsprechen etwa 50% !
(ungefähr 1,5 versus 2,3)
Samir am Permanenter Link
Kian Kermanshahi ist ein Rassist und Populist nichts weiter. Die Art und Weise wie er sich über Muslime aber auch allgemein Religionen äußert ist absolut unmenschlich.
Diese Ex Muslime wie Kian Kermanshahi sind genau wie Rechtsextremisten die eigentlichen Fanatiker welche hand in hand mit Muslimischen Extremisten agieren.