Aktuelle Studie vorgestellt

Konfessionsfreie in Berlin

727_3467-cfcef.jpg

Dr. Carsten Frerk stellt die Ergebnisse der neuen Studie vor
Dr. Carsten Frerk stellt die Ergebnisse der neuen Studie vor

BERLIN. (hpd) Der "Dialog der Weltanschauungen" in Berlin wurde mit einem Vortrag von Dr. Carsten Frerk eröffnet, der eine aktuelle Studie zur Lage der Konfessionslosen in Berlin erstmalig vorstellte.

Die aktuellen Zahlen bestätigen den Trend der vergangenen Jahre. Danach sind 61 Prozent der Berliner konfessionsfrei; 21 Prozent evangelisch und 9 Prozent Mitglieder der katholischen Kirche.

In der Studie wurden die sich selbst als "nicht gläubig" bezeichnenden Befragten gefragt, ob sie je wegen ihrer Konfessionsfreiheit benachteiligt wurden. Diese Frage bejahten nur 5 Prozent der Befragten, 23 Prozent davon im westlichen Teil der Stadt.

In einer dritten Frage wurde ermittelt, wie weit die Berliner mit einer humanistischen Lebensauffassung übereinstimmen. Überwältigende 74 Prozent der Befragten konnten sich damit identifizieren (42 Prozent "trifft voll zu", 32 Prozent "trifft eher zu"). Nur 23 Prozent (11 Prozent "trifft eher nicht zu", 12 Prozent "trifft überhaupt nicht zu") konnten sich nicht mit einer humanistischen Lebensauffassung anfreunden.

Diese Zahlen, die sich deutlich von denen der Religionszugehörigkeit unterscheiden, lassen eines deutlich werden: die Religionszugehörigkeit, sprich: die Zugehörigkeit zu einer der beiden Großkirchen sagt nichts über den Glauben aus.

Interessant war auch die Frage, ob sich die Berliner von einem der humanistischen/säkularen Vereine und Verbände politisch vertreten fühlt. Hier gab es zu wenige Antworten, als dass eine Auswertung erfolgen könnte. Hier sieht Dr. Frerk noch "viel Luft nach oben" für zum Beispiel den Humanistischen Verband Deutschlands.

Auf die Frage, ob die Belange der Konfessionsfreien in den Medien ausreichend gewürdigt werden, antworteten 30 Prozent der Befragten mit "Ja", 54 Prozent mit "Nein" und 16 Prozent konnten nichts dazu sagen. Unterstützung für kulturelle und soziale Arbeit von nicht-religiösen Vereinen/Verbänden wären 41 Prozent bereit zu geben, 56 Prozent nicht. Dabei zeigte sich, dass Menschen, die sich selbst als religiös bezeichneten, eher bereit waren, Zeit oder Geld zu geben.