Parteien zur Europawahl: Klimaliste

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Das Europäische Haus in Berlin am Brandenburger Tor
Das Europäische Haus in Berlin am Brandenburger Tor

"Welche Partei soll ich als Konfessionsfreier / Säkularer / Atheist / Humanist bei der Europawahl wählen?" – Diese Frage schickte der Humanistische Pressedienst an 21 Parteien, die zur Europawahl 2024 antreten. Lesen Sie hier die Antwort der Klimaliste.

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Fragen Sie ein Mitglied der Klimaliste, wie es zur Religion steht oder wie andere Mitglieder es damit halten, wird es befremdet den Kopf schütteln: Was spielt das für eine Rolle?

Am besten keine. Wir diskutieren uns die Köpfe heiß über andere Fragen: Wie geht Klimaschutz sozial gerecht? Ist die 1,5-Grad-Grenze noch zu halten? Wie lässt sich das Artensterben stoppen?

Dabei halten wir uns an die Wissenschaft. Viele unserer Mitglieder sind selbst Wissenschaftler.innen. Und die Wissenschaft ist klar:

Allen Warnungen zum Trotz, steigt der CO2-Gehalt in der Atmosphäre immer weiter an. Den sicheren Bereich haben wir längst verlassen. Die verheerenden Folgen zeigen sich nicht erst seit dem letzten Jahr, dem heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen. Dennoch rasen wir ungebremst weiter auf Kipppunkte des Klimasystems zu.

Der hpd gibt den Parteien auch diesmal wieder selbst die Gelegenheit, sich seiner Leserschaft mit einem selbstverfassten Text vorzustellen. Darin sollten sie erläutern, inwieweit die jeweilige Partei die Interessen von Konfessionsfreien / Säkularen / Atheisten / Humanisten vertritt und deshalb von religionsfreien Menschen gewählt werden sollte. Nicht alle Parteien haben geantwortet. Der hpd veröffentlicht die eingereichten Texte im Wortlaut in der Reihenfolge des Eingangs.

Die Politik weiß: Wenn sie jetzt nicht adäquat handelt, wird in wenigen Jahrzehnten die Heimat von Milliarden unbewohnbar sein. Dennoch lässt sie den fossilen Wahnsinn weiter geschehen. Auch Europas Klimaziele bleiben weit hinter den Anforderungen zurück, und es sieht nicht so aus, als ob sie eingehalten würden.

Hinzu kommt das Artensterben, das größte seit 65 Millionen Jahren. Die Masse der Insekten ist bereits um mehr als drei Viertel zurückgegangen. Davon bedroht ist auch unser Überleben. Doch die Lobbyisten der Landwirtschaft und der Fischerei treten auf, als könnte es ihnen mit der Zerstörung ihrer eigenen natürlichen Geschäftsgrundlagen nicht schnell genug gehen.

Wenn wir bei der Abwendung dieser ungeheuren Gefahren irgendetwas nicht brauchen können, dann sind es Ausflüchte in die Irrationalität, wie: Mutter Erde wird unsere Fehler schon ausgleichen. Der liebe Gott wird die Vernichtung seiner Schöpfung nicht zulassen. Ich habe in der Glaskugel gelesen, dass uns ein Goldenes Zeitalter ohne Unwetter erwartet.

Die Bedrohung durch Erderhitzung und Artensterben anzuerkennen, darf auch keine Frage der Gruppen-Identität sein. In den USA beschreiben evangelikale Pastoren Klimaschutz als liberales Teufelszeug, und viele Gläubige folgen ihnen blind, ganz gleich welche Extremwetter sie selbst schon überstehen mussten. Wer nicht lernen will, lernt nicht, auch nicht aus der Konfrontation mit der Realität.

Angesichts solcher selbstzerstörerischer "Erfolge" des Irrationalismus sind wir froh und dankbar für alle, die es mit der Vernunft halten. So wie Sie, liebe Leserinnen und Leser des hpd. Bitte helfen Sie uns, die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren, für uns selbst und für alle künftigen Generationen.

Wir sind eine kleine und junge Partei. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns noch nicht zu allen relevanten Fragen positionieren konnten. Aber so viel ist klar: Wir sind für gesellschaftlichen Fortschritt und wenden uns unmissverständlich gegen alle Formen der Diskriminierung, selbstverständlich auch von atheistisch und säkular Gesinnten.

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