Aktion 3.Welt Saar unterstützt Erklärung säkularer Muslime

"Tag der offenen Moschee" ist Propagandashow der konservativen Islamverbände

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Titelblatt der Freiburger Deklaration (Ausschnitt)
Titelblatt der Freiburger Deklaration (Ausschnitt)

Die Aktion 3.Welt Saar unterstützt die jetzt veröffentlichte Freiburger Deklaration säkularer Muslime. Darin plädieren liberale Muslime aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für einen humanistischen, mit den Menschenrechten zu vereinbarenden Islam.

"Sie treten für einen Islam ein, der es Menschen überlässt, ihre Lebensweise selbst zu bestimmen und in dem es keinen Platz gibt für Antisemitismus, Homophobie und Frauenunterdrückung", begrüßt Klaus Blees vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar diese Initiative. Dies schließe auch die Möglichkeit ein, die Glaubensüberlieferungen kritisch zu hinterfragen. Der Glaube werde dabei "als eine persönliche Angelegenheit zwischen Gott und dem Einzelnen" gesehen.

"Derzeit dominieren hingegen traditionalistische Moscheegemeinden", bedauert Blees. Wie in jedem Jahr wurde der 3.Oktober als "Tag der offenen Moschee" begangen. "Es sind vor allem ultrakonservative und islamistische Vereine, die dann ihre Moscheen gezielt für Nichtmuslime öffnen und sich als tolerant und weltoffen präsentieren", betont er.

Diese Imagepflege dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass dort meist ein Islam gepredigt werde, der im Gegensatz zu den von den säkularen Muslimen postulierten humanistischen Werten stehe. "Weil wir diesen heute den Islam dominierenden Verbänden nicht das Feld überlassen möchten, wünschen wir den säkularen Muslimen viel Erfolg bei ihren Bestrebungen, eine Alternative anzubieten und eine innerislamische Wende herbeizuführen."

Die Aktion 3.Welt Saar hat ein Papier mit Minimalkriterien für den Dialog mit Islamverbänden und für die Durchführung von Islamunterricht veröffentlicht. "Die Inhalte der Freiburger Deklaration entsprechen erfreulicherweise genau den von uns formulierten Kriterien", so Blees. "Ihre Unterzeichner sind deshalb auch für Politik und Verwaltung als Ansprechpartner weitaus besser geeignet als die konservativen Verbände, mit denen derzeit vor allem zusammengearbeitet wird."