Das Türkische Amt für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet) warnt gläubige User vor Facebook.
Man solle sich in den Sozialen Medien nicht zu offen zu präsentieren. Gemäß den Regeln des Islam sei es unangemessen hier persönliche Fotos zu veröffentlichen und auch Freundschaften sollten nicht auf diesem Wege geschlossen werden.
Nun könnte man ganz sicher einige Gründe finden, die dafür sprechen, sich bei Facebook nicht vollständig preiszugeben. Doch die des Diyanet sind es ganz sicher nicht: "Es ist notwendig, zu Gott zu beten und Gottesdienst zu feiern, um Sünden zu vermeiden und sich mit nützlicheren Dingen zu beschäftigen. Nach diesem Prinzip sollten Freundschaften geschlossen werden."
Damit unterstützt die Behörde die Aussagen von Erdogan, der im Zusammenhang mit den Gezi-Protesten Facebook und Twitter als "staatsgefährdend" bezeichnete und abschalten wollte. Über die sozialen Netzwerke waren sowohl die Fotos und Videos der Proteste veröffentlicht worden, als auch zu den Protesten aufgerufen worden. Beides kann der Regierung nicht gefallen.
Und so muss eine theologische Begründung herhalten, um einen poltischen Protest über diese Wege zu erschweren. Denn die Gezi-Proteste könnten demnächst wieder aufflammen.
1 Kommentar
Kommentare
David am Permanenter Link
Grade lese ich noch von der türkischen Religionsbehörde, die für jede Uni eine angegliederte Moschee plant und gleich darauf diese Meldung, nach der neue Medien als "staatsgefährdend" bezeichnet werden.
Es ist wirklich erschreckend, wie schnell sich in einem sekular und modern aufgebauten Staat wieder der totalitäre Religionswahn ausbreiten kann.