BERLIN. (hpd) Die Künstlergruppe "Zentrum für Politische Schönheit" hat eine neue Protestaktion gegen die deutsche Asylpolitik gestartet. 100 Syrer sollen mit einem Flugzeug von der Türkei nach Deutschland zu ihren Angehörigen gebracht werden. Die Künstler rufen Flüchtlinge dazu auf, sich von Tigern fressen zu lassen, sollte der Familiennachzug nicht genehmigt werden.
Alles begann mit einer Kinderfrage: "Mama, warum kommen die Flüchtlinge nicht einfach mit dem Flugzeug?" Dann das lange Zögern. Und das Eingeständnis: Wir haben keine einfache Antwort. Das Zentrum für politische Schönheit geht dieser Frage in ihrer neuen Aktion "Flüchtlinge fressen" nach und liefert auch gleich eine mögliche Lösung.
Das Ziel der Aktion ist nichts weniger als die Abschaffung des Paragraphen 63 Absatz 3 des Aufenthaltsgesetzes, der Beförderungsunternehmen die Einreise von Geflüchteten ohne gültiges Visum ins Bundesgebiet untersagt. Durch die Abschaffung des Paragraphen soll eine gesetzliche Grundlage für eine permanente Luftbrücke aus den Kriegs- und Krisengebieten in die Sicherheit geschaffen werden. "Denn es gibt keine politische Rechtfertigung dafür, weshalb Menschen sich von Schleppern ausplündern lassen, um dann nicht entweder zu ertrinken oder hunderte Kilometer zu Fuß durch Schlamm zu waten", schreibt das Zentrum auf der Website zur Aktion.
Das Künstlerkollektiv plant 100 Flüchtlinge mit einem Flugzeug namens "Joachim 1" von Izmir in der Türkei nach Deutschland zu ihren Angehörigen zu bringen. Es handelt sich um Syrer, die in Deutschland ein Anrecht auf Asyl haben – verifiziert mit Pässen und Absichtserklärungen. Das Zentrum hatte sie zuvor besucht, interviewt und begleitet. Am 28. Juni soll das Flugzeug schließlich in Berlin-Tegel landen. Bis dahin wird die deutsche Zivilgesellschaft darum gebeten, den Flug mit Spenden zu finanzieren und auf der Aktions-Website "zu entscheiden, wer fliegen darf und wer sterben muss."
Protest mit Tigern
Sollte der Bundestag oder Bundespräsident Joachim Gauck gegen die Einreise des Flugzeugs stimmen, droht das Zentrum für politische Schönheit mit drastischen Maßnahmen: Vor dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin wurde eine Arena aufgebaut, in der sich vier libysche Tiger befinden. Für den Fall der Einreiseverweigerung werden Flüchtlinge gesucht, die sich im Lichte der Öffentlichkeit von den Tigern fressen lassen.
Weitere Termine der Aktion finden sich auf der Website des Maxim-Gorki-Theaters
10 Kommentare
Kommentare
sibylle mueller am Permanenter Link
total bescheuert und verblödet, von Tigern Leute fressen lassen? Dann noch die armen Tiere erschiessen und die Flüchtlinge retten aus der Arena. Also eine dümmere Aktion gibts wirklich nicht !!
Kay Krause am Permanenter Link
Schade Sybille, Du hast nichts begriffen!
Und davon abgesehen schreibt man "Genüge" groß!
Sven H. Schillings am Permanenter Link
Welch arroganter und überheblicher Kommentar! Diese unsägliche Aktion hat nichts mit Verstehen zu tun, werter Kay Krause. Schon mal was von Meinungsfreiheit gehört?
sibylle mueller am Permanenter Link
Kann ja mal vorkommen wenn man auf einem Handy schreibt, ob Gross-oder Kleinschreibung ändert nicht an meiner Aussage.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Klasse krasse Aktion!
Guenter am Permanenter Link
Büchners Danton hat die richtige Antwort zu solchen idealistischen Fanatikern (wie Robespierre) gefunden: "Es würde mich ankotzen, mein Leben lang mit der gleichen guten Moral rumzulaufen,nur um des elenden Vergn
Sven H. Schillings am Permanenter Link
Wie krank ist das denn? Dies hat nun wirklich nichts mit Kunst zu tun, sondern ist schlimmste politische Erpressung. Wenn sich eine demokratische Mehrheit für die Änderung ergibt, ist dies ok.
Helmut Laun am Permanenter Link
Die Würde des Einzelnen und die Freiheit wird auch für Minderheiten
Kunst- und Meinungsfreiheit gehört zu unserer demokratischen Kultur!
little Louis am Permanenter Link
Es kann sich doch hier wohl nur um eine "teuflisch- zynische" Satire oder eine Kabarettaktion handeln. ODER?
Wen nicht, ist mir unerfindlich, warum sich die Flüchtlinge und nicht die Erfinder der Aktion ("Künstlerkollektiv") den Tigern zum Fraß vorwerfen sollen. Alles andere wäre doch irgendwie unfair - nicht wahr?
Ich fürchte,die seltsame Weigerung des Kollektivs, sich vorbildlich als erste zu opfern es liegt daran, dass den Künstlern (eventuell im Gegensatz zu den Muslimen) einfach die nötige Motivation in Form einer jungfräulich- ewigen Zukunftsperspektive in einem noch ( höher-) gelobteren Land fehlt. Wegen ihres fehlenden Glaubens also sollen andere daran glauben?
Außerdem ist völlig offen, ob Tiger aus hiesigen Gehegen importierte Nahrung überhaupt akzeptieren und man schon deswegen lieber auf authochtone Nahrung hiesigen Blutes zurückgreifen sollte.
Fragen über Fragen!
little Louis am Permanenter Link
Nachtrag und Korrektur:
Ich nehme den letzten Absatz meines vorherigen Posts zurück. Es sollen ja "lybische" Tiger sein!