Ein Nürnberger Caterer ist von den Behörden angewiesen worden, für bestimmte Einrichtungen, in denen Geflüchtete untergebracht sind, nicht mehr zu den üblichen Essenszeiten das Essen zu liefern. Es solle darauf Rücksicht genommen werden, dass nach dem Koran Fastenzeit (Ramadan) ist. Nach Angaben eines Mitarbeiters der Behörde soll es sich dabei um mehr als tausend Essen täglich handeln. Diese Regelung betrifft aber auch viele Menschen, die sich nicht an diese religiöse Regelung halten wollen.
Der Berliner Migrationsforscher Ruud Koopmans wirft in "Die Asyl-Lotterie. Eine Bilanz der Flüchtlingspolitik von 2015 bis zum Ukraine-Krieg" einen differenzierten und kritischen Blick auf die benannte politische wie soziale Problematik. Dabei gelingt es ihm in anschaulicher Darstellung und verständlicher Schreibe, viele kursierende Einseitigkeiten und Klischees der unterschiedlichsten Seiten im aufklärerischen Sinne zu hinterfragen.
Das Sommerlager "Camp Quest" findet zum achten Mal statt – und vielleicht sogar gleich auch zum neunten Mal. Falls genügend Mittel und Helfende zur Verfügung stehen, kann die Freidenker-Vereinigung Schweiz das Lager in Langenbruck (Basel-Land) dieses Jahr doppelt durchführen. Das außerordentlich begehrte Camp setzt sich zum Ziel, die wissenschaftliche Neugierde bei den Teilnehmenden zu wecken und heißt dieses Jahr auch Kinder und Jugendliche willkommen, die aus der Ukraine flüchten mussten.
Menschen, die aus der Ukraine zu uns kommen, erfahren derzeit beispiellose Solidarität und Unterstützung, sowohl auf offizieller wie privater Ebene. So begrüßenswert das ist, fragt man sich doch, warum wir dazu nun auf einmal in der Lage sind – und es 2015 nicht waren. Auch erhalten andere, noch verheerendere humanitäre Krisen auf der Welt keine vergleichbare Aufmerksamkeit, obwohl sie ihnen mindestens in gleichem Maße zustehen würde.
Eigentlich beherbergt das Berliner "Hotel4Youth" junge Touristen im Ausgehkiez des Prenzlauer Bergs. Doch das hat sich mit dem Ukraine-Krieg geändert. "Inzwischen steht das komplette Hotel besonders Schutzbedürftigen zur Verfügung", erklärt Annathea Braß vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg.
Es ist Krieg und Frauen gehen hin und kämpfen. Viele Ukrainerinnen schicken ihre Kinder ins Ausland und melden sich bei der Armee. Die mutigen, selbstbewussten Frauen sind nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite boomt der Menschenhandel. Die Zahl der ukrainischen Prostituierten in Europa sei bereits gestiegen, sagt Gesa Birkmann, Abteilungsleiterin Themen und Projekte bei Terre des Femmes, im Interview mit dem hpd.
Terre des Femmes hat am Mittwoch einen Offenen Brief an die Regierungen von Bund und Ländern geschickt. Angesichts von ersten Hinweisen und Verdachtsmomenten von Menschenhandel fordert die Organisation, Frauen und Kinder, die aus dem Kriegsgebiet der Ukraine nach Deutschland geflohen sind, durch konkrete Maßnahmen vor Missbrauch und Ausbeutung zu schützen. Der hpd veröffentlicht den Text hier im Wortlaut.
Im Herbst hatte die Säkulare Flüchtlingshilfe eine einmonatige Sponsorenkampagne gestartet. Auch wenn das Ziel, zwei Vollzeitstellen zu schaffen, nicht erreicht werden konnte, steht die Organisation nun besser da als je zuvor. Nun stehen einige Veränderungen an.
Fast täglich gibt es neue Meldungen über Menschenrechtsverletzungen im Kontext von Flucht und Migration. Insbesondere an den EU-Außengrenzen sterben Schutzsuchende. Der Humanistische Verband Deutschlands fordert die unbedingte Einhaltung von Menschenrechten.
Was wurde in der EU gelacht, als Donald Trump 2016 mit dem Versprechen antrat, eine Mauer zu Mexiko zu bauen. Doch schon bald blieben manchen die Lacher im Halse stecken, als die europäische Grenzschutzagentur Frontex mit dem Vorwurf illegaler Pushbacks konfrontiert war und die ersten stacheldrahtbewehrten Zäune an den Außengrenzen Bulgariens und Griechenlands auftauchten. Nun hat Polen angekündigt, eine 5,5 Meter hohe Mauer zu Belarus bauen zu wollen – um Geflüchtete vom Grenzübertritt abzuhalten. Ein Kommentar von Adrian Beck.
Vor dem Hintergrund des Dramas an der belarussisch-polnischen Grenze fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission in einer Pressemitteilung auf, die dort gestrandeten Geflüchteten umgehend in EU-Länder aufzunehmen.
Vor gut zwei Wochen startete die Säkulare Flüchtlingshilfe ihre Kampagne "999 Sponsoren". Auf so viele Unterstützer ist die Organisation, die Menschen hilft, die aufgrund ihres Nichtglaubens verfolgt werden, angewiesen, damit sie fortbestehen kann. Für den Endspurt erneuert sie noch einmal ihren Aufruf.
Die Säkulare Flüchtlingshilfe wurde 2017 gegründet und ist bundesweit aktiv. Der Verein hilft Menschen, die nicht religiös sind und darum aus ihren Herkunftsländern flüchten müssen. Zudem gibt er diesen Personen eine Stimme in der Öffentlichkeit. Derzeit findet seine Tätigkeit ausschließlich ehrenamtlich statt und das mit Wirkung. Doch mit dem Erfolg der Arbeit erhöht sich auch ihr Umfang. So ist man nun an einem Punkt angelangt, an dem bezahlte Stellen geschaffen werden müssen, um weiter wachsen zu können. Daher hat sich der Verein entschlossen, die Kampagne "999 Sponsoren" zu starten. Denn so viele Mitgliedschaften sind nötig, um dieses Ziel zu erreichen.
Heute jährt sich der Genozid an den Rohingya in Myanmar zum vierten Mal. Noch immer leben bis zu eine Million Geflüchtete unter katastrophalen Bedingungen in riesigen Lagern – ohne Hoffnung auf Besserung, wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einer Pressemitteilung kritisiert. Nach dem Putsch des myanmarischen Militärs Anfang des Jahres stünden die Chancen auf substanzielle Fortschritte äußerst schlecht.
Neue Untersuchungen zeigen, dass die im Flüchtlingslager Moria verbrachte Zeit schwerwiegende Auswirkungen auf die Verschlechterung der psychischen Gesundheit hat.