Europa anders machen: 10.000 bei Protesten in Berlin

BERLIN. (hpd/press) Unter dem Motto "Europa.Anders.Machen" fanden in ganz Europa Großdemonstrationen statt. Anlass war der Weltflüchtlingstag am Samstag und der Beginn der Griechenland-Solidaritätswoche. So versammelten sich zuerst 6.000 Menschen am symbolträchtigen Oranienplatz, marschierten Richtung Brandenburger Tor, wo letztendlich gegen 10.000 Protestierende eintrafen. Dort ging es dann mit der Veranstaltung "Flüchtlinge willkommen!" und mit Konzerten weiter.

Dieser Protestmarsch stellt ein starkes Zeichen dar, dass viele Menschen in ganz Europa ein Europa für alle, ein solidarisches und offenes Europa wollen.

Jakob Augstein, Freitag-Herausgeber, betonte in seiner Rede: "wenn Europa weiter die Zugbrücken hochzieht und sich einmauert, dann wird Europa verfaulen. Diese Mauern und Zäune schützen uns nicht, nein, sie schließen uns ein". "Europa muss wieder ein Einwanderungskontinent werden", forderten andere Redner.

Auch die griechische Staatsministerin Theano Fotiou wandte sich an die Demonstranten und an die Menschen in Deutschland. Sie wies auf die unerträglichen Zustände in Griechenland hin, aber auch wieviel die Solidaritäts-Netzwerke auf die Beine gestellt haben, und bedankte sich unter anderem für die Solidarität der Menschen in Deutschland, Österreich und in anderen Ländern. "Noch nie haben neue Kredite", führte sie weiter aus, "einem Land geholfen, sich von der Schuldenlast zu befreien. Noch nie konnte ein Land ein Schuld in der zweifachen Hohe des BIP zurückzahlen."

Hannah Eberle, Sprecherin des Demoblocks "We Are The Crisis" wies darauf hin, dass sich Angela Merkel durch die große Passivität in Deutschland legitimiert fühlt. "Sie fühlt sich legitimiert, ganz Europa ihre luftabschneidende Austeritätspolitik aufzuwingen. Darum ist es so wichtig, auf der Straße zu zeigen, dass sie nicht in unserem Namen verhandelt."


Erstveröffentlichung: Pressenza