Mit dem Wohlstand kamen die Religionen

Die heutigen Religionen sind ein Phänomen des Wohlstandes. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Vor rund 2.500 Jahren wurden Moral und auch Verzicht wesentliche Bestandteile von Religionen. Grund dafür war der wachsende materielle Wohlstand, heißt es in der Studie. Zuvor waren die heute bekannten moralische Wertvorstellungen nicht immer Teil von Religionen. 

Das änderte sich erst vor rund 2.300 bis 2.500 Jahren, als weltweit neue Glaubenslehren entstanden. Zur Begründung schreiben die Evolutionspsychologen: "Wohlstand [hat] Einfluss darauf, wie Menschen ihr Leben organisieren. Für Menschen, deren Alltag vom Kampf ums Überleben bestimmt ist, ist es wenig sinnvoll, sich im großen Ausmaß mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Mit steigendem Wohlstand - also wenn die Bedürfnisse des täglichen Lebens befriedigt sind - gewinnen Zukunftspläne jedoch an Bedeutung. Dauert der Wohlstand an, erfordert dies die Verfolgung langfristiger Ziele, und das wiederum braucht Disziplin und Verzichtsbereitschaft - Werte, die sich auch in den neuen Religionslehren widerspiegeln."