Michael Butter, der Hochschullehrer für US-Kultur- und Literatur ist, legt mit "'Nichts ist wie es scheint' – Über Verschwörungstheorien" eine Gesamtdarstellung zum Thema vor. Mit leichter Hand werden Definitionen vorgenommen, Motive benannt und Entwicklungen beschrieben – all das in aufklärerischer Absicht.
Auch im als so aufgeklärt geltenden 21. Jahrhundert kursieren ominöse Konspirationsvorstellungen: Da fand mal die Mondlandung gar nicht statt, sondern wurde nur im Filmstudio vorgespielt; da führten nicht islamistische Terroristen die Anschläge vom 11. September durch, sondern die US-amerikanische Regierung über Geheimdienste selbst; da wurde die Finanzkrise von 2008 nicht durch Fehlkalkulationen von Banken, sondern durch die Machenschaften jüdischer Bankhäuser ausgelöst. Über das Internet finden derartige Vorstellungen weite Verbreitung. Sie alle suggerieren: "Nichts ist, wie es scheint". So lautet auch der Titel eines Buches von Michael Butter, der Amerikanische Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Tübingen lehrt. Es geht darin – so der Untertitel – "Über Verschwörungstheorien". Doch was ist damit genau gemeint, warum sind sie so erfolgreich und was kann man dagegen tun? Antwort auf diese Fragen will der Autor vor allem mit Bezügen auf Beispiele aus Deutschland und den USA geben.
Zunächst geht es ihm um die charakteristischen Eigenschaften von Verschwörungstheorien und die Unterschiede zu realen Verschwörungen, wobei hier eine Typologie vorgenommen wird. Danach erläutert Butter, wie die Anhänger von solchen Konspirationsvorstellungen argumentieren: "Verschwörungstheoretiker erzählen Geschichte immer vom Ende her (…) Sie glauben an ein mechanistisches Weltbild, in dem kein Platz für Zufall, ungewollte Konsequenzen oder systemische Effekte ist" (S. 59). Wie in den folgenden Kapiteln auch, bringt der Autor hier eine Fallstudie, die dem Historiker Daniele Ganser gewidmet ist. Exemplarisch wird das Gemeinte an einem bekannten Repräsentanten des Verschwörungsdenkens erläutert. Danach folgt die Erörterung der Frage, warum Menschen an Verschwörungstheorien glauben. Der Autor verweist hier u. a. auf die evolutionsbedingte Neigung des Menschen, bei der Betrachtung von Ereignissen auf Muster hin orientiert zu sein. Außerdem könne man sich der "eigenen Besonderheit versichern" (S. 113).
Dem folgend geht es um die historische Entwicklung von Verschwörungstheorien, die bereits in der Antike ausgemacht werden konnten. Dass sie gerade dann aufblühten als die Religion ihre gesellschaftliche Bedeutung verlor und hier offenbar eine Ersatzfunktion für ein Bedürfnis erfüllt wurde, betont der Autor danach in Anlehnung an Karl R. Popper. Zumindest der Boom nach der Französischen Revolution kann damit miterklärt werden. Aber auch nach 1945 kursierten immer mehr diesbezügliche Vorstellungen. Die Fallstudie ist hier dem Mythos von der "jüdischen Weltverschwörung" gewidmet. Butter diskutiert auch den Kontext von Konspirationsdenken und Populismus. Und dann fragt er noch danach, inwieweit das Internet die Verbreitung von Verschwörungsdenken gefördert habe. Anhänger neigen dazu, sich in "abgegrenzten Online-Communities zu bewegen und auszutauschen" (S. 191). Und schließlich fragt der Autor noch im Schlusswort, was die Verschwörungstheorien gefährlich mache und was man dagegen tun könne.
Wie die Inhaltsangabe schon veranschaulicht, liefert das Buch die wichtigsten Informationen zum Thema. Butter geht dabei immer wieder auf den Forschungsstand ein und nennt konkrete Beispiele. Die erwähnten Fallstudien, die in einem Punkt auch bezogen auf Trump sind, machen darüber hinaus das Gemeinte exemplarisch deutlich. Aufgrund seines eigentlichen Forschungsfeldes, nämlich der US-Kultur und -Literatur gibt es viele Beispiele mit USA-Bezug, womit der Blick auch über Deutschland hinaus geweitet wird. Der Autor schreibt mit leichter Hand, ja nahezu im erzählerischen Stil. Dies erhöht die Lesbarkeit, steht aber auch für eine mitunter fehlende Struktur. Häufige Hinweise auf das Gesagte in anderen Kapiteln lassen dies erkennen. Gleichwohl liegt hier eine gute Einführung und Überblicksdarstellung vor, woran es bislang auf dem deutschsprachigen Büchermarkt gefehlt hat. Butter leitet auch ein europäisches Forschungsprojekt zu Verschwörungstheorien. Man darf gespannt sein, welche Ergebnisse es noch in diesem Kontext geben wird.
Michael Butter, "Nichts ist, wie es scheint". Über Verschwörungstheorien, Berlin 2018 (Suhrkamp-Verlag), 271 S. , ISBN: 978-3-518-07360-5, 18,00 Euro
29 Kommentare
Kommentare
Peter Müller am Permanenter Link
Als nächstes kann sich Herr Butter ja mal mit den antirussischen Verschwörungstheorien beschäftigen, die in der Qualitätspresse gerade Hochkonjunktur haben.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Die Frage ist doch, woran erkennt man, dass es sich im konkreten Fall um eine Verschwörungstheorie handelt oder wollten Sie damit ausdrücken, dass es sich bei den "antirussischen Verschwörungstheorien" um ei
Kay Krause am Permanenter Link
Verschwörungstheorien basieren - wie Esotherik - doch letztlich darauf, dass Menschen - wie auch in der Religion Nicht-Wissen anstatt durch Forschung durch Glauben ersetzen.
Gabriele Röwer am Permanenter Link
"Nichts ist, wie es scheint." Der Titel machte mich als Agnostikerin (nicht nur weltanschaulich ohne metaphysische oder andere irrationale Hintertürchen jeglicher Art) neugierig, auch mich leitet dieser Satz
Indes: Dieser Titel gilt offenbar lediglich der resümierenden Kritik des Autors an jenen, die, einst dafür gejagt, später in den mainstream-Medien zumeist totgeschwiegen, bereit sind zu jeder Falsifikation, zur gründlichen (!) Hinterfragung sakrosankter Deutungsmuster in Geschichte und Politik - landauf landab auch heutzutage noch von vornherein weithin abgetan hingegen als "Verschwörungstheoretiker".
Etwa die Hinterfrager diverser "false-flag"-Aktionen - Zwei Beispiele stehen für viele:
Alexander Bahar und Wilfried Kugel untersuchten akribisch - nachlesbar in einer umfangreichen Studie - Dokumente zum Reichstagsbrand in der Nacht vom 27. zum 28. Februar 1933, Auftakt der prompt folgenden, längst vorbereiteten Ausschaltung aller demokratischen Rechte und ihrer Verteidiger, gipfelnd vorerst im Ermächtigungsgesetz Hitlers am 24. März 1933. "Verschwörungstheoretiker" nannte man sie, die Bezweifler der öffentlich zumeist anerkannten Alleintäter-These (Marinus van der Lubbe...) - u.a. vom Spiegel lanciert noch lange nach Kriegsende, nicht selten noch heute.
Auch heute noch umstritten ist ebenfalls, wie weit US-Präsident Roosevelt zuvor informiert war über den japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 mit über 3.500 toten und verletzten Marines, woraufhin sich die Stimmung in den USA rapide wandelte zugunsten des von Roosevelt propagierten Eintritts in den 2. Weltkrieg: "Verschwörungstheoretiker" nennt man die Zweifler, auch hier.
So berechtigt die Kritik an völlig irrationalen, keinerlei Falsifikation standhaltenden Verschwörungsphantasien auch ist: ich vermisse in Rezension (und wohl auch Buch) eine angemessener Würdigung der Not-Wendigkeit des Zweifels gegenüber allzu rasch in Umlauf gebrachten und dann omnipräsenten Deutungsmustern gegenüber wahrlich frag-würdigen Ereignissen in Geschichte und Gegenwart. Ich vermisse das offene Ohr und Auge für gründliche Recherchen dazu bis hin zur Falsifikation gängiger apodiktischer Behauptungen, zumal über historisch-politische Wendpunkte wie die zuvor genannten.
So sollten auch folgende Fragen noch - Fragen nur! - erlaubt sein, um Frag-würdiges aufzeigen:
Wurde die "gültige" Version zu 9-11 - woraufhin, gemäß Bush-Doktrin, prompt der radikale Wandel in der US-Außenpolitik folgte mit Invasion in Afghanistan, im Irak - wurde diese inzwischen sakrosankte Version von 9-11 wirklich völlig zweifelsfrei, nachprüfbar, begründet? Bleiben nicht Fragen über Fragen? Wurden die Ergebnisse gegenteiliger genauester Untersuchungen etwa all der renommierten Architekten und Bauingenieure weltweit wirklich en détail widerlegt, durch die jene veranlasst wurden, die offizielle 9-11-Version substantiell zu bezweifeln? Wie genau kennt man ihre Untersuchungsergebnisse überhaupt? Sind auch diese Wissenschaftler und kundigen Praktiker allesamt lediglich "Verschwörungstheoretiker", ihre Kritiker hingegen Verteidiger reinster Rationalität? Cui bono, hier wie da?
Bemühungen um Falsifikation tradierter Deutungen, in den Naturwissenschaften gang und gäbe, sollten, so meine ich, in Politik und Gesellschaft nicht, wie noch immer vielfach Usus, von vornherein geächtet, als pure "Verschwörungstheorie" diffamiert und abgetan, sondern sachlich, aufmerksam-vorurteilsfrei geprüft und in den Medien vorgestellt werden - ohne Scheren im Kopf. Nur dann wären wir Nachfolger der "Auf-Klärung"!
Manfred H. am Permanenter Link
Wie gehen Sie als Agnostikerin denn an die Gottesfrage heran? Taxieren Sie die Wahrscheinlichkeit seiner Existenz auf Fifty-Fifty?
Mein Grundsatz lautet: Außergewöhnliche Behauptungen benötigen außergewöhnliche Belege. Punkt. Von "Cui bono" halte ich persönlich i.d.R. wenig - Sie werden immer irgend jemanden finden, dem etwas nützt. Daher handelt es sich meist lediglich um die beste Methode, eigene festgefahrene Überzeugungen nicht in Zweifel ziehen zu müssen.
Verschwörungstheoretiker neigen mit Vorliebe dazu, alles in Frage zu stellen - außer sich selbst. Das wäre aber meist am nötigsten.
Gabriele Röwer am Permanenter Link
Als Agnostikerin - um mich abzugrenzen von mancherlei anderen agnostischen Haltungen schreibe ich meist: Radikalagnostikerin - lebe und denke ich, wie ich eigens hinzufügte, ohne jegliche metaphysische oder andere irr
Manfred H. am Permanenter Link
Da fällt mir noch etwas ein: Im Gegensatz zu Roosevelt war Stalin definitiv über Hitlers bevorstehenden Angriff gut informiert, verharrte aber in seltsamer Inaktivität (Er drohte sogar seinen Militärführern an, Köpfe
Das legt den Verdacht nahe, dass Stalin mit Absicht handelte, um nicht selbst den "Grenz- und Freundschaftsvertrag" mit Deutschland brechen zu müssen. Ziel war natürlich von Beginn an, es diesmal besser zu machen als im Spanischen Bürgerkrieg und sich mit dem Gegenschlag weite Teile Europas einzuverleiben.
Sagen Sie nicht, das sei konstruiert, denn genauso kam es!
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Na, dann haben Sie aber das Prinzip hinter "cui bono" nicht verstanden.
Manfred H. am Permanenter Link
Da haben Sie zweifellos recht.
Der Kopp-Verlag lebt vermutlich ganz gut von diesem Geschäftsmodell.
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Ein Qualitätsmerkmal für Verschwörungsaufklärer ist die Objektivität gegenüber Theorien, die staatlich gewollt sind.
Alle Religionen basieren darauf, dass sich einige Erleuchtete darauf geeinigt haben, dass Entitäten über uns regieren und nur sie deren Sprachrohr seien. Insbesondere, da ihr Lebensunterhalt davon abhängt.
Da diese Entitäten per Definition nicht nachweisbar – also übernatürlich oder überempirisch - sind, ist dies ebenso eine Form von Verschwörungstheorie.
Sagt der Herr Professor auch etwas gegen diese Art von Verschwörungstheorien, oder hüllt er sich als Staatsdiener hier in Schweigen?
Manfred H. am Permanenter Link
"Da diese Entitäten per Definition nicht nachweisbar – also übernatürlich oder überempirisch - sind, ist dies ebenso eine Form von Verschwörungstheorie."
Da es sich hier um Ihre ganz persönliche Definition von VT'n handelt, erübrigt sich m.E. eine Diskussion. Anders gesagt: Was versteht man denn Ihrer Ansicht nach unter einer VT?
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
DA bin ich wohl nicht alleine mit meine Definition, siehe Wikipedia:
Prinzipiell unterschieden werden Verschwörungshypothesen, die rationale und überprüfbare Aussagen über angenommene Verschwörungen machen, und Verschwörungsideologien, die ihre stereotypen und monokausalen Vorstellungen über Verschwörungen gegen kritische Revision immunisieren. In diesem Sinne wird der Begriff Verschwörungstheorie zumeist kritisch oder abwertend verwendet.“
Wie würden Sie es denn nennen, wenn eine Gruppe von Interpreten sich darauf geeinigt – ja sogar zum Teil per Eid darauf verschworen - hat, dass „Heerscharen von Guten“ gegen „Heerscharen von Bösen“ um unsere Seelen und die Macht in der Welt kämpfen?
Immerhin müssen die Personen nicht real existieren. Die Vermutung von personifizierten Kräften reicht ja für eine Theorie aus. Und dass das Böse in Gottes Sinne illegal/illegitim ist, ist wohl selbstverständlich.
Manfred H. am Permanenter Link
Engel als Drahtzieher - sehr originell (Die "Heerscharen von Guten und Bösen" würde ich mal á tempo in die Offenbarung verorten)!
Ich fürchte aber, da sind Sie schon alleine auf weiter Flur mit Ihrer eigenwilligen Definition.
Unter einer Person versteht man nunmal in der Allgemeinsprache ein menschliches Individuum und keine Engel.
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Lieber Herr H.,
laut Definition der Religionswissenschaftler handelt es sich bei Göttern um personifizierte nicht-empirische Akteure (dies sind unsichtbare Personen)!
Weiterhin ist Jesus als Person und Mensch nicht nur Sohn, sondern gemäß Trinität sogar Gott und kämpft – laut Mt 4,1-11 – gegen die Versuchung in Form des personifizierten Bösen. Wie müssen uns den angeblichen Kampf zwischen Gut und Böse also personifiziert denken. Die Aufgabe Jesu besteht ja gerade darin, uns von dem Bösen zu befreien. Deshalb kam er ja laut Kirchenlehre als Mensch und Person auf die Welt!
Außerdem besagt die Kernaussage des Christentums unsere leibliche (sic!) Auferstehung am Tag des jüngsten Gerichtes sowie die Unterscheidung in Gute und Böse.
Das Wort Person stammt übrigens aus der altgriechischen Theaterwelt: Per Sona, durch den Ton. Es sind also Wesen, die mit uns reden. Wer möchte dies bei Religionen abstreiten?
Apropos Antike: Sollen wir uns die antiken griechischen und römischen Götter nicht als Personen denken?
Manfred H. am Permanenter Link
Natürlich!
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Lieber Herr H.,
die antiken Götter kämpften sehr wohl gegeneinander. Die Griechen und Römer hatten ihre Titanen und die Germanen ihre Lehm- und Frostriesen, Asen und Wanen. Es gab Götterdämmerung und Endkampf. Gut und Böse sowie der Kampf um die Macht und Vorherrschaft sind nicht nur das zentrale Verschwörungsthema, sondern die „Existenzberechtigung“ jeder Religion.
Der Zweifler sieht Götter, Aliens und Verschwörer eben als nicht real existent an, während der Gläubige exakt diese Realität in seiner Theorie postuliert. Und während Ufo-Gläubige mit Radkappen und Photoshop arbeiten, benutzen religiöse Überzeuger „Wunder“ und „Exorzismen“, um ihre Verschwörungstheorien am Laufen zu halten. Religionen sind daher für mich gelebte Verschwörungstheorien.
Vielleicht sollten wir zusammen einen Artikel schreiben? Würde mich über Ihre Kritik freuen.
MfG
Manfred H. am Permanenter Link
In Gehirn&Geist habe ich mal folgende Definition gelesen, die mir persönlich am besten gefällt:
Insofern wird es mir dann bei Gläubigen (und auch Ufo-Gläubigen) etwas zu wachsweich.
Tatsächlich scheint es aber keine einheitliche Definition zu geben.
Schönen Gruß!
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Nichts wachsweich! Das trifft doch haargenau auf das Christentum zu!
Die Gläubigen glauben – im Widerspruch zur gängigen Logik und Wissenschaft –, dass eine Gruppe von mächtigen Göttern gegen die bestehende Gesellschaft aus Bösen und Verführten vorgehen wird und am Ende Gerechtigkeit und Frieden herrschen werden.
Die Menschwerdung Jesu war ein solches Phänomen, zudem sich Gott und Heiliger Geist zusammengetan/verschworen haben, um der Welt der Bösen und Verführten zu schaden. Die Welt der Bösen, das sind wir;-)
Schönen Gruß!
Markus Schiele am Permanenter Link
Ich möchte Herrn Butter dieselbe nicht vom Brot nehmen, aber ich halte es für äußerst unglücklich, dass ausgerechnet Daniele Ganser für eine Fallstudie an „einem bekannten Repräsentanten des Verschwörungsdenkens“ herh
Wenn Herr Butter schreibt: "Verschwörungstheoretiker erzählen Geschichte immer vom Ende her (…) Sie glauben an ein mechanistisches Weltbild, in dem kein Platz für Zufall, ungewollte Konsequenzen oder systemische Effekte ist", so ist ihm zuzustimmen. Ich meine jedoch, dass Ganser dies dezidiert NICHT tut, wenngleich ihm solches oder ähnliches ständig vorgeworfen wird. Wenn man Ganser etwas vorhalten kann, dann, dass er in seinen Vorträgen mitunter unnötigerweise – vielleicht auch ungeschickterweise – Suggestivfragen stellt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er in der Hauptsache legitime Fragen zu bislang nicht befriedigend geklärten Sachverhalten stellt. Natürlich kann man sich darüber streiten, welche Sachverhalte man als befriedigend geklärt ansieht und welche nicht. Aber gerade Skeptiker sollte es auszeichnen, dass sie sich nicht mit wohlfeilen offiziellen Erklärungen und voreiligen Schlussstrichen abspeisen lassen, vor allem nicht, wenn offensichtliche Ungereimtheiten vorliegen. Und diese gibt es im Kontext von 9/11 – denn darauf läuft die Ganser-Kritik wohl hinaus – zuhauf.
Manfred H. am Permanenter Link
"Wenn man Ganser etwas vorhalten kann, dann, dass er in seinen Vorträgen mitunter unnötigerweise – vielleicht auch ungeschickterweise – Suggestivfragen stellt."
Mitunter?? Er tut nichts anderes! Wobei das Niveau der Suggestivfragen von mal zu mal unterirdischer wird.
Daran dürfte auch nichts ungeschickt sein. Das hat Methode.
paede morf am Permanenter Link
ich kann nicht verstehen warum so gerne ganser als verschwoerungstheoretikerbeispiel herangezogen wird - das wirkt ja fast wie eine verschwoerung!!
Manfred H. am Permanenter Link
Echt nicht??
Vielleicht fangen Sie mal hier zu lesen an: https://blog.gwup.net/2018/01/29/videos-daniele-gansers-phraseologie-im-faktencheck/
Michael Fischer am Permanenter Link
Einen Beitrag zu diesem Buch gibt es auch auf dem Skeptiker-Blog: https://blog.gwup.net/2018/03/11/neu-nichts-ist-wie-es-scheint-ueber-verschwoerungstheorien-von-michael-butter/
P.S.: Der Skeptiker-Blog selbst ist praktisch "die" Anlaufstelle bzgl. Informationen zu Verschwörungstheorien und -theoretikern, s. z.B. den Faktencheck zu Daniele Ganser: https://blog.gwup.net/2018/01/29/videos-daniele-gansers-phraseologie-im-faktencheck/
Peter Müller am Permanenter Link
Komische Skeptiker sind das, die gegenüber Regierungsaussagen völlig unskeptisch sind und stattdessen deren Kritikern skeptisch gegenüber stehen.
Michael Fischer am Permanenter Link
Wie kommen Sie darauf?
Thomas Nieße am Permanenter Link
Aha. Na dann ist ja alles in Butter...
Norbert Häring
Manfred H. am Permanenter Link
"Zunächst geht es ihm um die charakteristischen Eigenschaften von Verschwörungstheorien und die Unterschiede zu realen Verschwörungen, wobei hier eine Typologie vorgenommen wird."
Steht oben im Artikel. Nicht gelesen?
Michael Fischer am Permanenter Link
Schon etwas älter, aber auch ganz interessant ist das Interview mit Herrn Butter zum Thema "Verschwörungstheorien und Religion": http://faktenfinder.tagesschau.de/hintergrund/verschwoerungstheorien-religion-
rainerB. am Permanenter Link
Wird jetzt auch schon beim hpd zensiert? Oder weshalb wurde mein Kommentar mit zwei Verweisen auf anders wertende Rezensionen nicht freigeschalten. Führt nun auch der hpd die Schere der politischen Korrektheit?
Zur Bewertung der Rezension von Herrn Pfahl-Traughber vergleiche:
https://paulschreyer.wordpress.com/2018/03/18/verschwoerungstheorien-alles-ist-wie-es-scheint/
und
http://norberthaering.de/de/27-german/news/963-butter-verschwoerungstheorie