In Münster haben am Samstag kaum mehr als hundert christlich-fundamentalistische Abtreibungsgegner demonstriert. Sie wurden von Gegendemonstranten mit viel Blasphemie und Konfetti begleitet.
Felix Huesmann schreibt bei vice.com: "Die Organisation 'Euro Pro Life' aus München zieht bereits seit einigen Jahren jeden März betend durch Münster. Obwohl sie dafür in Münster nicht annähernd genug Menschen auf die Straße bringen, nennen die Abtreibungsgegner ihren 'Gebetszug' '1000 Kreuze für das Leben'. Das soll für die 1000 ungeborenen Kinder stehen, die in Deutschland an jedem Werktag abgetrieben würden. 1000 ist dabei zwar eine schön runde Zahl, wirkt mit einem Blick auf die Statistiken allerdings maßlos übertrieben. Die selbsternannten 'Lebensschützer' eint dabei nicht nur ihr Hass auf Abtreibungen, sondern auch ein erzkonservatives, christlich-fundamentalistisches Weltbild. Auch nach rechts ist die Szene sehr offen, in Münster marschierten vor ein paar Jahren auch schonmal Neonazis unwidersprochen mit."
Rund 300 Gegendemonstranten kritisierten nicht nur die erzkonservativen "Lebensschützer", sondern auch das Verhältnis von Staat und Kirche. "Die Kirchen würden sich mit vielen guten Taten brüsten, die würden aber fast komplett vom Staat bezahlt. Trotzdem gebe es bei den großen christlichen Arbeitgebern wie Caritas und Diakonie Sonderarbeitsverträge, die beispielsweise Schwule, Lesben und Geschiedene diskriminieren."
2 Kommentare
Kommentare
Stefan Dewald am Permanenter Link
Gemäß des Dogmas 381 der römisch-katholischen Kirche (dort wird auch Kriegsdienst als Christenpflicht für den Himmelszugang gelistet), das Kriegsdienst für die eigene Staatsgemeinschaft als Christenpflicht ansieht, er
Bei Frauen erlischt der Lebensschutz mit der Geschlechtsreife, mindestens aber mit der Schwangerschaft. Dann entscheiden wieder mal alte Männer über ihr Leben.
Joachim Datko am Permanenter Link
Einfach nur demonstrieren lassen, wegen des Demonstrationsrechts! Vielen Menschen fehlt das Gefühl für die Meinungsfreiheit.