Das Thema des Vortrags von gbs-Beirat und HAI-Direktoriumsmitglied Franz Josef Wetz im "Humanistischen Salon" des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes war lange ausgemacht, bevor "Corona" zum alles bestimmenden Thema in den Medien wurde. Die Bilder von den Folgen der Pandemie haben jedoch viele Menschen dazu veranlasst, sich intensiver mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Wetz‘ Vortrag zu einer "neuen Kultur des Abschieds" wird am 5. Mai live über den gbs-YouTube-Kanal gestreamt, Zuschauer können sich an der Diskussion beteiligen.
Wie damit umgehen, dass geliebte Menschen für immer gehen? Wie damit fertigwerden, dass man selbst in absehbarer Zeit für immer verschwinden wird? Viele Menschen behaupten, nur Angst vor dem Sterben, nicht aber Angst vor dem Tod zu haben. Doch niemand hakt sein Leben ohne weiteres ab. Wie also ist Trost ohne Religion möglich? Wie gehen wir vernünftig mit unserer Vergänglichkeit um – in einer Zeit, in der sich die Sterbe-, Bestattungs- und Trauerkultur in einem dramatischen Umbruch befindet?
Auf der Suche nach zeitgemäßen Erleichterungen bei der Bewältigung des Todes lässt sich Franz Josef Wetz weder auf religiöse Illusionen noch auf seichte, rationale Beschwichtigungen ein. Der Vortrag "Tot ohne Gott" greift zurück auf das gleichnamige Buch des Autors, das es 2019 auf die "Hotlist der besten Bücher des Jahres" schaffte. Die Redaktion des gbs-Newsletters urteilte über das Werk: "Ein kluges, brillant geschriebenes Aufklärungs- und Trostbuch mit hoher lebenspraktischer Relevanz. Unbedingt empfehlenswert!"
Der live ausgestrahlte Vortrag aus dem virtuellen Studio in Düsseldorf beginnt um 19.00 Uhr. Zugang erhält man über den YouTube-Kanal der gbs bzw. diesen direkten Link zur Sendung. Der YouTube-Live-Stream wird auf mehreren Seiten eingebettet werden. Fragen und Kommentare zum Vortrag sind möglich über die Livechat-Funktion von YouTube oder per Mail (die Mailadresse wird auf YouTube vor der Sendung veröffentlicht). Die Zuschauerreaktionen werden während der Sendung gesammelt und Franz Josef Wetz im Studio weitergegeben. Ausrichter der Online-Veranstaltung sind der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA) in Zusammenarbeit mit der Giordano-Bruno-Stiftung, die ihre Online-Aktivitäten im Zuge der Corona-Pandemie verstärken wird.
Für die nächsten Wochen sind weitere Online-Vorträge geplant ("Virtuelle Bruno-Akademie"). Die jeweiligen Termine werden u. a. im Veranstaltungskalender der Stiftung bzw. des Humanistischen Pressedienstes (hpd) bekanntgegeben. Ein Vorabtipp: Ab Dienstag, dem 12. Mai, wird über den YouTube-Kanal des Evokids-Projekts eine Online-Führung für Kinder durch das derzeit (im Zuge von Corona) geschlossene Neanderthal-Museum verfügbar sein. Weitere Informationen hierzu folgen in Bälde.
Erstveröffentlichung auf der Webseite der Giordano-Bruno-Stiftung.
7 Kommentare
Kommentare
Thomas R. am Permanenter Link
"Viele Menschen behaupten, nur Angst vor dem Sterben, nicht aber Angst vor dem Tod zu haben."
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"Wie also ist Trost ohne Religion möglich?"
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Ob mit oder ohne Religion: es gibt keinen Trost, sondern nur eine Illusion davon, die rational denkende Menschen auch als solche erkennen. Ich jedenfalls betrachte nahezu jeden Versuch, mich zu trösten, als Beleidigung meiner Intelligenz. Eine Katastrophe ist eine Katastrophe ist eine Katastrophe - Punkt!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hallo Thomas, wieso Katastrophe? Seit dem Uhrknall waren wir alle dort, wo wie nach unserem Ableben wieder sein werden, das sind viele Milliarden von Jahren, nur der kurze
Also keine Angst vor dem Tod, wir geben nur unsere Atome und Moleküle, aus denen wir bestehen, wieder zurück in den Kreislauf des Lebens.
Thomas R. am Permanenter Link
Lieber Herr Baierlein, es gibt keine rationale Überlegung zum Thema Tod, die mir nicht vollkommen geläufig wäre, denn ich habe mich schon als Jugendlicher und in den letzten 24 Jahren kontinuierlich damit befassen müs
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Lieber Thomas R.
als wir zum ersten mal nach der Grundausbildung bei der Bundeswehr nach Hause fahren durften. Seit dem leide ich an Panikatacken, welche nur durch die tägliche Einnahme von
Cypralex in Zaum gehalten werden. Derzeit habe ich zu meinem möglichen ableben eine stoische Einstellung erlangt, da ich ja un schon 74 Jahre auf dem Buckel habe.
Wenn Du noch mehr von mir wissen möchtest, kann ich Dir mein vor 6 Jahren geschriebenes Buch empfehlen, welches Du im Internet für 5.- Euro versandkostenfrei erwerben kannst.
Gib einfach bei Bücher.de den Namen des Autoren ein.
Bis auf weiteres Gerhard Baierlein
Thomas R. am Permanenter Link
"Derzeit habe ich zu meinem möglichen ableben eine stoische Einstellung erlangt, da ich ja un schon 74 Jahre auf dem Buckel habe."
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Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ja Thomas, wenn Du so schreckliche Angst vor dem Tod hast, solltest Du Christ werden und an die Versprechungen an ein ewiges Leben im Paradies glauben.
Ich sehe das ganze nach wie vor so, dass ich Milliarden von Jahren vor meiner Geburt nicht existent war und es nach meinem Tod auch wieder sein werde und geniesse die Jahre meines Daseins solange als möglich.
Thomas R. am Permanenter Link
"Ja Thomas, wenn Du so schreckliche Angst vor dem Tod hast, solltest Du Christ werden und an die Versprechungen an ein ewiges Leben im Paradies glauben."
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"Ich sehe das ganze nach wie vor so, dass ich Milliarden von Jahren vor meiner Geburt nicht existent war und es nach meinem Tod auch wieder sein werde und geniesse die Jahre meines Daseins solange als möglich."
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In seiner Banalität und psychologischen Nutzlosigkeit ist das genau die "Beleidigung meiner Intelligenz", von der ich am 2.5. sprach, aber wie gesagt: ich wünsche Dir ehrlich, daß Dir die blinden Flecken Deines Bewußtseins in der "Stunde der Wahrheit" nicht doch noch zum Problem werden.