Verschiedene Vertreter der Christlichen Rechten bezweifelten nun analog dazu, dass Obama angeblich nicht in den USA geboren sei, dass er auch nie die christliche Taufe empfangen hätte.
Unter anderem forderte der Verschwörungstheoretiker Cliff Kincaid Obama dazu auf seine Taufe zu beweisen und warf die Frage auf, ob Obama Marxist oder Christ sei. (Quelle)
Franklin Graham, Sohn des berühmten Predigers Billy Graham sagte, dass Obama als Moslem geboren wurde Zwar habe der US-Präsident Mohammed abgeschworen, doch wisse er nicht ob dies stimme. Die islamische Welt sehe Obama weiterhin als Moslem an. (Quelle)
Die Veröffentlichung mehrerer geheimer US-Dokumente über den Afghanistankrieg sorgte für Aufruhr. Da die angebliche Quelle für die Dokumente angeblich ein schwuler US-Soldat ist, holte Kliff Cincaid zum Rundumschlag gegen Homosexuelle im Militär aus. (Quelle)
Der Abgeordnete Mike Rogers forderte inzwischen sogar die Todesstrafe für den „Verräter“. (Quelle)
Weiteres Beispiel für die christliche Unterwanderung des US-Militärs: Auf Initiative eines US-Generals wurde ein christlichesRockkonzert veranstaltet. Mehrere Soldaten, die dem Konzert fernblieben, wurden von ihren Vorgesetzten bestraft. (Quelle)
Pastor Terry Jones vom Dove World Outreach Center bekräftigte erneut seine Entscheidung vom letzten Monat, den 11. September zum „Verbrenne den Koran“-Tag zu erklären. Dies sei ein wichtiges Signal, dass Amerika, im Gegensatz zu Europa die Scharia nicht akzeptiere. (Quelle)
Terry Jones ist mit seinen Ansichten offensichtlich nicht allein. Obwohl ihm im letzten Monat der einflussreiche Baptist Richard Land deutlich widersprach, wird sein neues Buch „Islam is of the Devil“ nun im Verlag von Stephen Strang, einem der einflussreichsten christlichen Publizisten veröffentlicht.
Mittlerweile setzt sich auch in der Christlichen Rechten die Erkenntnis durch, dass es im Irak noch lange nicht „Mission Accomplished“ heißt. Bryan Fischer kam nach 7 Jahren Krieg zu einer ernüchterten Bilanz. Den Irakkrieg betitelte er als „Epic Fail“. Das einzige Kriterium, das Fischer bei seiner Betrachtung des Krieges heranzog, war die Frage ob Religionsfreiheit für Christen und Juden herrsche. Dies sei nicht der Fall und somit bedauere er das irakische Volk, da es nun von Gott verflucht sei. Christliche Soldaten hätten ihr Leben unnötig vergossen und diese nötige Religionsfreiheit nicht errichtet. Unter Saddam Hussein sei es den Christen besser ergangen, da der Diktator sie als zuverlässige Mitarbeiter im Staatsdienst brauchte, wozu Moslems einfach nicht fähig seien.
Der Kriegseinsatz sei von Anfang am zum Scheitern verurteilt gewesen, da die „spirituelle“ DNS durch den Islam verfault sei und keinen Wunsch nach Freiheit und Demokratie unter den Irakern zulasse. Fischer warf Bush vor, den Islam als Religion des Friedens missverstanden und somit tausende US-Soldaten in den Tod geschickt zu haben. (Quelle)
Pastor Chuck Pierce sieht Gott jedoch immer noch auf seiner Seite. Er berichtet, dass er 2003 mit anderen Christen für das US-Militär betete. Nur wenige Tage später fanden US-Truppen Saddam Hussein in seinem Versteck. (Quelle)
Außerdem berichtete Chuck Pierce von seiner Missionsarbeit in der Türkei. Ende der 90er. Er habe gebetet, dass die Dämonen nicht länger die Türkei kontrollierten. Kurze Zeit später ereignete sich in der Türkei eines der verheerendsten Erdbeben, was Pierce als Bestätigung ansah, da die Türken durch die Hilfe christlicher Organisationen vom liebenden Jesus erfahren hätten. (Quelle)
Der „evangelikale Papst“ Billy Graham teilte diesen Monat erneut gegen Atheisten aus. Der Baptistenpastor sagte auf das Beispiel einer freundlichen Atheistin angesprochen, dass es natürlich auch freundliche Atheisten gäbe. Diese seien aber trotz und nicht wegen ihres Atheismus freundlich. Die genannte Frau sei wahrscheinlich nur wegen ihrer Persönlichkeit oder Erziehung freundlich. Durch eine Konversion zum Christentum würde sie bestimmt zu einer besseren Person, denn Atheisten hätten keine Maßstäbe für richtig und falsch und andere Personen seien ihnen nicht heilig. (Quelle)
Zu Beginn des Monats sorgte der Auftritt von Naomi Campbell in Den Haag im Prozess gegen Diktator Charles Taylor für Aufsehen. Das Topmodel sollte vor dem Gerichtshof Auskunft über sog. Blutdiamanten geben, die ihr der Staatspräsident von Liberia angeblich geschenkt hatte. Rob Boston von den Americans United for Separation of Church and State schlug vor, auch Televangelist Pat Robertson nach Den Haag zu laden, da dieser mehrere Millionen Dollar in die Goldminen Taylors investiert hatte. Robertson erklärte diesen Monat per Pressesprecher seine Beweggründe. Die Sanktionen, die die US-Regierung gegen Liberia verhängte, hätten das Land geschwächt, so dass die liberianischen Christen Gefahr liefen, von den Moslems aus Genua ermordet zu werden. (Quelle1) (Quelle2)
Die Wahlen im November rücken immer näher. Diesen Monat drückten mehrere Vertreter der Christlichen Rechten gegenüber der Tea Party Movement ihre Solidarität aus. Unter den Unterzeichner sind auch der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses, Tom DeLay und Mike Huckabee. (Quelle)
Unterdessen stilisiert der republikanische Abgeordnete John Fleming aus Lousiana die Wahlen im November zur Schlacht zwischen Gut und Böse. Auf einem Wahlkampfautrit sagte der südliche Baptist: Entweder folgen wir dem sozialistischen Weg und werden wie Westeuropa und erschaffen eine wahrhaft gottlose Gesellschaft, eine atheistische Gesellschaft. Oder wir halten an unserem alten Kurs fest, indem wir die Meinungsfreiheit, sowie die Freiheit des Einzelnen schätzen und bleiben eine christliche Nation. (Quelle)
Redaktion und Übersetzung: Lukas Mihr