ERLANGEN. (hpd) Am 22. November fand in Erlangen die Landesversammlung des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Bayern statt.
Der Erlanger Oberbürgermeister Dr. Florian Janik berichtete in seinem Grußwort an die 22 Delegierten der Ortsgemeinschaften, dass die Kirchen unter anderem wegen ihrer schwindenden Mitgliederzahlen nicht mehr in der Lage seien, die nötige Anzahl freiwilliger Helfer aufzubieten, die nötig sei, um dem aktuellen Zustrom von Flüchtlingen so begegnen zu können, dass diese hier menschenwürdig aufgenommen würden. Auch Mitglieder säkularer Gruppierungen könnten diese Lücke noch nicht füllen, doch er hoffe, dies würde in Zukunft möglich sein.
Die Landesversammlung beschloss eine Reihe von Satzungsänderungen, die die Zusammensetzung des Landeshauptausschusses sowie die Zahl von Beisitzern als Ergänzung des Landesvorstandes betreffen. Das Grundsatzprogramm des bfg Bayern wurde ergänzt, so dass es in Punkt 9 unter anderem nun heißt: “Der bfg bekennt sich zum Ziel der Gewaltlosigkeit. Das Gewaltmonopol des Staates wird anerkannt, ebenso das individuelle Notwehr- und Nothilferecht gegen Unrechtssituationen.”
Ebenfalls beschlossen wurde eine Stellungnahme zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das den Kirchen Kündigungen wiederverheirateter Geschiedener erlaubt. In der Stellungnahme wird kritisiert, dass die Karlsruher Richter wieder einmal einem kirchlichen Sonderrecht Vorrang eingeräumt hätten vor staatlichem Recht. Damit hätten die Karlsruher Richter “die Verfassung nicht verteidigt”, sondern “die Gelegenheit verpasst, dieser Fehlentwicklung entgegenzusteuern.”
Der Landesvorsitzende Erwin Schmid berichtete, die Mitgliederzahl des bfg Bayern sei von 4153 am Ende des Jahres 2011 auf 4794 Ende 2013 gestiegen. Am Ende des aktuellen Jahres würde die Zahl 5000 erreicht. Damit sei der bfg die größte Interessenvertretung konfessionsfreier Menschen in Bayern. In seinem Tätigkeitsbericht ging er besonders auf den Humanistentag Ende Mai 2014 in Regensburg ein, auf die Problematik des “Besonderen Kirchgeldes” und auf die vom bfg Bayern entwickelten Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl im Herbst 2013. Auch die große Kampagne der “Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben” (DGHS) mit dem Titel “Mein Sterben gehört mir” wurde vom bfg Bayern unterstützt.
Erwin Schmid bedankte sich sehr herzlich bei allen, die die erfolgreiche Arbeit des bfg mitgetragen und ermöglicht haben. Nur dann, wenn es gelänge, möglichst viele Menschen zur Mitarbeit im bfg zu motivieren und zu gewinnen, sei die doch sehr aufwendige Arbeit eines Landesverbandes zu bewältigen. Erwin Schmid wurde als Landesvorsitzender wiedergewählt. Seine Stellvertreter sind Gerhard Rampp, Michael Wladarsch und David Farago. Als Schatzmeister wurde Walter Guggemos bestätigt.