„Ich werde Hartz IV!“

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Warten / Foto: Rike (pixelio)

DEUTSCHLAND. (hpd) Ist Deutschland ein Schlaraffenland für Faulpelze? Zieht Deutschland deshalb arbeitsunwillige Migranten an, prädestiniert zur kriminellen Karriere? Hat Sarrazin irgendwie doch Recht? Das Problem deutscher Einwanderungspolitik, kommentiert von Edgar Dahl.

Ich liebe New York. Die Fifth Avenue. Den Broadway. Den Times Square. Den Central Park. Das Guggenheim. Und das Chrysler Building. Vor allem aber liebe ich New York, weil es ein Melting Pot ist. Menschen aus aller Herren Länder sind dort beheimatet. Es dürfte keine zweite Stadt in dieser Welt geben, in der so viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Nur wenige Minuten von der Wall Street entfernt findet man Chinatown, Little Italy und den Jewish Quarter. All diese verschiedenen Menschen aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Sprachen, Kulturen und Religionen machen New York City erst zu dem, was es ist – eine einzigartige Metropole.

Anders als immer wieder behauptet, sind die so genannten Parallelgesellschaften überhaupt kein Problem. Was spricht dagegen, dass in einigen Vierteln New Yorks Menschen eine Kippa tragen und Hebräisch sprechen, einen Turban tragen und sich in Hindi unterhalten oder ei-nen Schleier tragen und sich in Arabisch verständigen? Nichts, aber auch rein gar nichts!

Und warum? Weil die Bewohner New Yorks – seien sie nun Juden, Hindi, Pakistani, Chinesen, Taiwanesen, Iraner, Mexikaner, Jamaikaner, Puertorikaner oder Philippinos – die individuelle, religiöse und ökonomische Freiheit zu würdigen wissen, die ihnen New York City und die Vereinigten Staaten von Amerika gewähren.

Die USA sind nach wie vor ein Land, in das die Menschen gehen, um sich einen Traum zu erfüllen. Ein Land, in dem sie etwas erreichen wollen – seien dies nun wirtschaftliche Sicherheit, religiöse Freiheit, künstlerische Inspiration oder wissenschaftliche Reputation.

Dass dies so ist, hat verschiedene Gründe. Einer der entscheidendsten dürfte jedoch der sein, dass in Amerika jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Niemand bekommt etwas geschenkt und jeder ist gezwungen, seine Ärmel hochzukrempeln. Wer Zweifel an seiner Fähigkeit hat, in Amerika Fuß zu fassen, macht sich erst gar nicht auf den Weg.

Genau dies ist der Unterschied zu den Menschen, die nach Europa kommen. Ein großer Teil derer, die nach Deutschland, Frankreich, Holland, Dänemark oder Schweden einwandern, werden lediglich von dem sozialen Netz angezogen, das diese Wohlfahrtsstaaten in den letzten Jahrzehnten geschaffen haben. Ob die Immigranten nun klug oder dumm, fleißig oder faul sind – in Deutschland macht es keinen Unterschied. Anders als in den USA, wird hierzulande jeder durchgefüttert.

Im Unterschied zu Thilo Sarrazin ist es mir gleichgültig, ob „unsere Nationalflagge bald aus schwarzem Hintergrund, rotem Halbmond und goldenen Sternen“ bestehen wird. Wichtig ist mir lediglich, dass nicht nur meine Kinder, sondern auch meine Kindeskinder noch in einem freiheitlichen Rechtsstaat leben können.

Dennoch bleibt es Sarrazins unbestrittenes Verdienst, stärker als jeder andere auf einige unangenehme Wahrheiten aufmerksam gemacht zu haben. Hierzu gehört insbesondere die Einsicht, dass unsere gegenwärtige Immigrationspolitik wahrhaft selbstzerstörerisch ist. Dies lässt sich vor allem an der Arbeitslosenquote und der Kriminalstatistik verdeutlichen.

In Deutschland leben alles in allem etwa 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Gut ein Drittel dieser Leute stammen aus dem muslimischen Kulturkreis, vor allem natürlich aus der Türkei. Während von den erwerbsfähigen Deutschen nur 10 Prozent von Sozialleis-tungen leben, sind es unter den erwerbsfähigen Muslimen über 40 Prozent.

Ich bin der Letzte, der diesen Menschen einen Vorwurf daraus macht. Schuld daran sind schließlich nicht so sehr die muslimischen Migranten, als vielmehr die deutschen Politiker, die ein Transfersystem geschaffen haben, das die Einwanderer geradezu dazu einlädt, sich von Sozialleistungen zu ernähren.

Wie Heinz Buschkowsky, der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, einmal gesagt hat, erhalten „diese Familien bei uns das Zehnfache von dem, was sie dort bestenfalls verdienen könnten.“ Ein Paar mit fünf Kindern bekommt hierzulande etwa 3.000 Euro im Monat. Dies ist tatsächlich weit mehr, als sie in ihrem Herkunftsland je verdienen könnten.

Noch größer als der muslimische Anteil unter den Sozialhilfeempfängern ist der muslimische Anteil unter den Gewalttätern. In ihrem Buch „Das Ende der Geduld“ hat die unlängst verstorbene Richterin Kirsten Heisig gezeigt, dass muslimische Migranten in den Gerichtssälen deutlich überrepräsentiert sind: „Von den polizeilich erfassten jugendlichen und heranwachsenden Intensivtätern haben inzwischen 71 Prozent einen Migrationshintergrund. In Neukölln sind es sogar mehr als 90 Prozent.“

Kirsten Heisig schreckt bei der Beschreibung dieser „erlebnisorientierten Jugendlichen“ auch nicht vor besonders krassen Beispielen zurück. So etwa, wenn sie über Halbstarke berichtet, die sich einen Spaß daraus machen, Mädchen, die ihre Annäherungsversuche zurückweisen, zu vergewaltigen: „Auch das Filmen der Vergewaltigung gehört dazu. Damit kann man sich dann vor den Kumpeln brüsten. Selbstverständlich verlangen die Peiniger, dass ihre Opfer schweigen. Ansonsten müssen sie mit dem Tod rechnen.“

Natürlich haben diese Jugendlichen nicht den geringsten Respekt vor den deutschen Behörden und ihren Repräsentanten. So bezeichnen sie die Polizisten, Richterinnen und Vollzugsbeamten gerne mal als „Hurensöhne“, „Nutten“ und „Nazis“. Vor dem Richterstuhl machen sie auch keinen Hehl aus ihren Beweggründen: „Im Libanon hätte ich das nicht gemacht. Da hätte man mir ja den Schwanz abgeschnitten.“

Am bezeichnendsten ist es jedoch, wenn muslimische Jugendliche auf Kirsten Heisigs Frage, was sie denn einmal werden wollen, kurz und knapp mit „Ich werde Hartz IV“ antworten.

Wie gesagt, geht es gar nicht so sehr um muslimische Migranten als vielmehr um deutsche Politiker. Warum können sie sich nicht zu Einwanderungsbestimmungen durchringen, wie sie Kanada, Australien und die Vereinigten Staaten von Amerika haben?

Diese Staaten lassen mit Recht nur solche Migranten in ihr Land, die zu ihrem kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Reichtum beitragen.

Um in die USA einreisen zu können, muss man beispielsweise „außergewöhnliche Fähigkei-ten auf dem Gebiet der Wissenschaft, Kunst, Bildung, Wirtschaft oder des Sports“ nachweisen. Alle anderen müssen ein Arbeitsplatzangebot eines US-amerikanischen Arbeitgebers vorweisen. Und selbst dann wird von den Immigrationsbehörden erst noch geprüft, ob es für diese Stelle nicht auch einheimische Bewerber mit gleicher Qualifikation gibt. Und schließlich erhalten die Einwanderer erst nach Ablauf von zehn Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf Sozialleistungen.

Australien geht sogar noch einen Schritt weiter, wenn es Sprachtests, eine Altersgrenze von 45 Jahren und eine Liste von benötigten Arbeitskräften einführt. Selbst wer graduiert, promoviert und habilitiert ist, braucht sich in „Down Under“ nicht blicken zu lassen, sofern er nicht über Fähigkeien und Fertigkeiten verfügt, die dort benötigt werden.

Machen wir es doch also wie die USA, Kanada und Australien. Lassen wir nur noch diejenigen nach Deutschland, von denen wir profitieren. Zugegeben, dies klingt nach Egoismus. Doch vergessen wir nicht, dass wir hier nur von Migranten sprechen. In den Genuss unseres Altruismus kommen bereits die Asylanten.

Wann immer ein Vorschlag zur Verschärfung der Einwanderungsbestimmungen gemacht wird, heißt es, dass wir die Migranten benötigen, um unsere Rentner zu finanzieren. Schließlich gingen den Deutschen ja die Kinder aus. Doch wenn wir die Gelder, die wir gegenwärtig für die Transferleistungen und den Justizvollzug ausgeben, auf die Einrichtung von ganztägigen Krippen, Kindergärten und Schulen verwenden würden, dürfte sich dieses Problem schnell in Luft auflösen. Ich selbst wäre beispielsweise gerne bereit, noch ein oder zwei Kinder zu haben. Doch hierzu müsste ich unter den gegenwärtigen Umständen meine Stelle kündigen und besser auf Hartz IV gehen – denn nur so könnte ich mir weitere Kinder finanziell leisten.