Interessen der Konfessionsfreien im neuen ZDF-Fernsehbeirat stärken!

BERLIN. (hpd/korso) Der Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO e.V.) fordert eine angemessene Repräsentanz der Konfessionsfreien im neu zu besetzenden Fernsehrat des ZDF. Wesentlicher Gesichtspunkt der Neuregelung sollte nicht nur die Vermeidung zu großer Staatsnähe sein, sondern auch die Berücksichtigung veränderter gesellschaftlicher Realitäten.

Angesichts von sechs religiösen Vertretern (zwei der katholischen und zwei der evangelischen Kirche, je ein Vertreter des Judentums und des Islam) stellt sich in diesem Bereich stärker denn je die Frage der Interessenvertretung des nichtreligiösen Drittels der Bevölkerung. Die Benennung mindestens eines ausdrücklich säkularen Vertreters ist überfällig. So viel weltanschauliche Ausgewogenheit muss in einem Gremium mit 60 (bisher sogar 77) Personen möglich sein.

KORSO

Der KORSO-Vorsitzende Helmut Fink erklärt dazu: "Die ohnehin anstehende Neuregelung wäre die ideale Chance, die Säkularen sichtbar einzubeziehen. Leider ist aber zu befürchten, dass die Politik diese Chance verspielt." Die Länderparlamente könnten die Novelle noch modifizieren.

Zur Missachtung der wachsenden Gruppe der Konfessionsfreien durch die Politik führt Helmut Fink aus: "Allzu oft denken Politiker noch: Wer keine Religion hat, den betrifft sie auch nicht. Dass es aber spezifische Interessen der Gleichbehandlung säkularer Weltauffassungen und des Schutzes vor religiöser Vereinnahmung gibt, ist noch keineswegs überall angekommen. Hierfür genügt es eben nicht, dass den Rundfunkräten auch nichtkirchliche Mitglieder angehören. Es sollte Vertreter geben, die ausdrücklich von säkularen Organisationen entsandt werden!"

Der bisher gültige ZDF-Staatsvertrag war am 25. März 2014 vom Bundesverfassungsgericht für teilweise grundgesetzwidrig erklärt worden. Bis zum 30. Juni 2015 hat die Rundfunkkommission der Länder Zeit, den ZDF-Staatsvertrag neu zu fassen.

 


Pressemitteilung des KORSO vom 03.03.2015