Sabine Marya, Preisträgerin in der Kategorie Print, wird für ihr Ende Dezember 2010 veröffentlichtes Buch „Der erste Flügelschlag: Eine Sterbebegleitung – Realität & Utopie“ geehrt. Die Erzählung handelt von Leha, die ihre sterbenskranke Freundin begleitet, und stellt der schmerzlichen Realität in Deutschlands Sterbezimmern einer Utopie gegenüber, in der die Möglichkeit des selbstbestimmten Sterbens an einer Oase, einem Ort an dem kranke Menschen von Ärzten legal aktive Sterbehilfe erhalten, vorhanden ist. Die Autorin Sabine Marya war 17 Jahre lang in der Pflege tätig und publizierte weitere Romane, Kurzgeschichten und Gedichte.
„Letzte Saison – Wenn es Zeit ist zu sterben“ lautet der Titel einer am 12. Juli 2011 in der ARD gesendeten Dokumentation, für die Dr. Sigrid Faltin in der Kategorie Fernsehen ausgezeichnet wird. Die im Auftrag des Südwestrundfunks entstandene 90-minütige Sendung begleitet den Freiburger Internisten Dr. Matthias Rilling bei seiner Arbeit im katholischen St. Josefskrankenhaus. Rilling hilft seinen Patienten, die letzte Lebensphase würdig und ohne unnötige medizinische Überbehandlung durchzustehen. Weiter heißt es: „Der Film schaut dorthin, wo Schmerz und Leid regieren, wo jeder von uns eines Tages hinkommen wird: ans Ende des Lebens. Ein Film, in dem es um die letzten Dinge geht, um das wirklich Wichtige im Leben. Wie können wir in Würde sterben?“
In der Kategorie Hörfunk geht der Arthur-Koestler-Preis an den Berliner Journalisten Dieter Wulf. Er war verantwortlich für den Magazin-Beitrag „Sterbehilfe-Forum in Berlin“, der im April dieses Jahres vom Deutschlandfunk produziert worden war. Die Ehrungen, welche am 4. Internationalen Tag des Rechts auf ein würdiges Sterben verliehen werden, sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert.
Vor der Preisverleihung am Nachmittag im Kino Babylon in Berlin-Mitte wird eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wer hilft uns Würde im Sterben zu wahren? Ärzte im Spagat zwischen Gewissensfreiheit und Berufsordnung“ veranstaltet. An der Diskussion nehmen unter anderem Ingrid Matthäus-Maier, ehemalige Verwaltungsrichterin und Bundestagsabgeordnete, der Medizinethiker Prof. Jochen Vollmann, der niederländische Arzt Aycke Smook und der evangelische Theologe Prof. Hartmut Kreß teil. Zu Beginn der Podiumsdiskussion wird der Kurzfilm „Der Wald so kalt“ von Anne Pütz gezeigt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldungen unter der E-Mailadresse presse@dghs.de wird gebeten.
Arik Platzek