Der Journalist Ghaffar Hussain spricht mit ‚Hazrat Nakhuda‘, dem Begründer der Facebookgruppe „Pakistani Atheists and Agnostics“.
Eine immer größer werdende Anzahl von jüngeren Pakistani eignet sich den Atheismus an und fragt offen nach der Existenz eines Gottes. Viele Beobachter führen das auf den Aufstieg des militanten Islamismus in Pakistan zurück, ebenso wie auf die Verbreitung der sozialen Medien und des Internets, das Menschen erlaube, neue Ideen auszuprobieren.
Eine Facebookgruppe, die sich ‚Pakistani Atheists and Agnostics‘ (PAA) nennt, wurde vor ein paar Monaten platziert und Ghaffar Hussain kann mit dem Gründer der Gruppe, einem jungen IT-Mann sprechen, der unter dem Pseudonym ‚Hazrat Nakhuda‘ auftritt.
Er sieht den Atheismus als globalen Trend, von dem die PAA sicherlich ein Teil sei, benennt aber einen wichtigen Unterschied. Seiner Ansicht ist der dringendste Kampf für die Vernunft in Pakistan, Afghanistan und Saudi-Arabien geboten, nicht in England, Holland oder Canada.
Beinahe jedes Land mit einer muslimischen Mehrheit sei ökonomisch oder sozial unterentwickelt. Wenn man sehen wolle, wie eine Religion das Hindernis für den Fortschritt eines Landes sei, dann solle man sich Pakistan ansehen.
Er selber sei ein Islam-Apologet gewesen. Die Idee, dass er Muslim sei, habe er deshalb gehabt, da er in eine muslimische Familie hinein geboren worden sei. Als er begann, nur noch Ideen zu akzeptieren, die auf Argumenten beruhen, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er zum Atheisten wurde.
Er habe drei Ziele im Leben, was er verändern möchte: Die meisten Pakistani könnten sich gar nicht vorstellen, nicht an einen Gott zu glauben und dass es Atheisten gibt. Das müsste sich ebenso ändern, wie die Meinung von 78 Prozent der Befragten, dass ein Mensch, der sich vom Islam abwende, getötet werden müsse, und drittens habe Pakistan sehr strenge Blasphemiegesetze. Wenn er in diesen drei Aspekten etwas ändern könne, würde er als glücklicher Mann sterben.