Inhaltlich quer - Zum Tod von Hannelore Mabry

Ihre Zusammenarbeit mit Männern, ihre Ablehnung aller doktrinären Strukturen wie Marxismus, Anarchismus, Kapitalismus, Christentum im politischen Kampf der Lösung der Kinderfrage machte sie – mit „ihren“ Feministen und Feministinnen - politisch zur Einzelgängerin in der Frauenbewegung. Streitbar wie sie nun mal war, wurde sie dennoch nicht müde, all dies öffentlich zu machen, Prozesse zu führen, auch das eigene Geschlecht ihrer Ansicht nach angemessen und öffentlich gut hörbar zu bezeichnen als das, was es ihrer Meinung nach war, „Arschlöcherinnen“. Und auch dafür noch einen Prozess zu führen. Und sie wurde auch nicht müde, das Patriarchat überall sonst zu benennen.

In den Hoch-Zeiten der Friedensbewegung, im aktiven Widerstand gegen den Nato-Doppelbeschluss und die Installation der Pershings stand sie mit „ihren“ Feministen und Feministinnen nicht nur überall, wo es Not tat, in Wackersdorf, in Neu-Ulm, in Mutlangen, an der Seite von u. a. Petra Kelly, der alten Weggefährtin, und Gerd Bastian … Sie erkannte auch, dass die Kirchen und Glaubensvertreter ihre Verantwortung nicht wahrnahmen.


Blockade-Whiley-Kaserne / Foto © Solveig Senft

Bonn-Friedensdemo / Foto © Solveig Senft

Infostand-Wackersdorf / Foto © Solveig Senft

Protest-Saarbrücken-1982 / Foto © Solveig Senft