Die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) hat heute im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin ihre Broschüre "Die Menschenrechte: Wie sie entstanden sind – und warum wir sie verteidigen müssen" vorgestellt. Sie informiert in kompakter Weise über die historischen Hintergründe sowie die aktuellen Gefährdungen der Menschenrechte und kann ab sofort kostenfrei von den Schulen des Landes bestellt werden.
"Die Verabschiedung der 'Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte' durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen vor 70 Jahren war ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit, die zuvor meist in den beschränkten Kategorien des eigenen Stammes, der eigenen Nation oder Religion gedacht hatte", erklärte gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon im Haus der Bundespressekonferenz. Leider aber sei vielen Menschen weder die Bedeutung noch die Entstehungsgeschichte der Menschenrechte bekannt.
So wüssten nur wenige, "dass die Idee der einen Menschheit bereits vor Jahrtausenden formuliert wurde, dass kein Politiker, sondern der Science-fiction-Autor H. G. Wells die Debatte über die Menschenrechte im 20. Jahrhundert angestoßen hat oder dass es im Dezember 1948 vielleicht gar nicht erst zur Verabschiedung der Menschenrechtserklärung gekommen wäre, wenn Aktivisten der Weltbürgerbewegung um Garry Davis und Albert Camus nicht einige Wochen zuvor die UN-Generalversammlung in Paris besetzt hätten."
Die Gefährdung der Menschenrechte durch Nationalisten und Fundamentalisten
Man müsse diese Hintergründe kennen, um die aktuellen Gefährdung der Menschenrechte durch Nationalisten und Fundamentalisten richtig einschätzen zu können, meinte Schmidt-Salomon. Er verwies in diesem Zusammenhang u. a. auf die "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam", welche Rechte nur dann anerkennt, wenn sie im Einklang mit der Scharia stehen, sowie auf die "Russische Erklärung der Menschenrechte", die nur solche Rechte akzeptiert, die mit dem christlich-orthodoxen Glauben zu vereinbaren sind. "Solche limitierten Menschenrechtserklärungen sind ein Widerspruch in sich und das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind", erklärte Schmidt-Salomon dazu.
Mit der Kampagne "Weltbürger statt Reichsbürger" sowie der Veröffentlichung der neuen Broschüre im Vorfeld des 70. Jubiläums der UN-Menschenrechtserklärung reagiert die Giordano-Bruno-Stiftung nach Angaben ihres Sprechers "auf die zunehmenden Versuche von Politikern wie Trump, Putin, Erdogan & Co., religiöse und nationale Identitäten in den Vordergrund zu rücken". Dies vergifte "den Boden, auf dem die Menschenrechte gedeihen".
Die Broschüre "Die Menschenrechte", die u. a. den vollständigen Wortlaut der UN-Menschenrechtserklärung enthält, kann zu Unterrichtszwecken sowie zur politischen Bildungsarbeit ab sofort kostenfrei im Sekretariat der Giordano-Bruno-Stiftung bestellt werden. Auch die Onlineversion der Broschüre steht über die Website der Giordano-Bruno-Stiftung zum freien Download bereit (pdf-Datei, 5,4 MB).
Die Pressekonferenz im Haus der Bundespressekonferenz hat am heutigen Montagmorgen im Rahmen der "Säkularen Wochen der Menschenrechte" stattgefunden, die von der Giordano-Bruno-Stiftung in Zusammenarbeit mit anderen säkularen Organisationen (u. a. der Säkularen Flüchtlingshilfe) derzeit in Berlin veranstaltet wird. Die weiteren Termine der Veranstaltungsreihe (u. a. eine Podiumsdiskussion mit Hamed Abdel-Samad) findet man auf der Website www.saekulare-woche.de.
3 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Und, von wegen, die Menschenrechte seien vom Westen oktroyiert worden - sie sind UNIVERSELL! Free Badawi, free Bibi, free Dündar, Demirci etc. pp.
Frank am Permanenter Link
In vielen demokratischen Staaten wird die Redefreiheit eingeschränkt, sogar der Europäische Gerichtshof ist der Meinung es sei richtig Menschen wegen Blasphemie zu verurteilen, wenn diese etwas schlechtes über den Isl
https://hpd.de/artikel/paedophilen-und-kinderfickern-16114
Die großen Technikfirmen wie facebook und youtube zensieren das Internet und schränken die Meinungsfreiheit unter dem Vorwand ein, sie würden Haßreden unterbinden.
Resnikschek Karin am Permanenter Link
Toll, dass Ihr an Schulen und sicher auch die LpB (Landeszentralen für politische Bildung) herantretet.