Im Schlaf das Oberstübchen ausmisten

Es gab und gibt viele Ideen, Annahmen und Hypothesen, warum wir (soviel) schlafen (müssen), immerhin verschläft der Mensch rund ein Drittel seines Lebens. Im Vergleich zu anderen essentiellen Tätigkeiten wie Essen oder Atmen, deren Nutzen und Funktionsweise man gut versteht, ist der Schlaf, der nicht minder notwendig ist, rätselhaft geblieben.

Bis jetzt? Die neue Hypothese der Gruppe um M. Nedergaard aus New York lautet, daß das Hirn während des Schlafs den "Hausputz" erledigt, sich also selbst reinigt. Und im Gegensatz zu diesen derzeit angesagten aber unsinnigen wenn nicht esoterischen Entschlackungs- bzw. "Detox"-Kuren (es gibt im Körper keine "Schlacken" und zur Entgiftung reichen gesunde Leber und Nieren völlig aus), ist das sogar sinnvoll, denn während des normalen Betriebs des Hirns entstehen Stoffwechselendprodukte, die, wenn sie sich ansammeln, toxisch wirken können und daher abtransportiert werden müssen. Die Vermutung, daß Schlaf irgendwie der Erholung oder Reinigung dient, ist nicht neu aber in ihrer in der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Studie legen Xie et al. dafür nun erstmalig direkte, experimentale Belege auf molekularer Ebene vor.