Über die Arbeit der sog. "Klasnic-Kommission", die in Österreich den Missbrauch aufklären soll, hat der hpd mehrfach kritisch berichtet.
Vorgestellt wurden die Ergebnisse einer Begleitstudie zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der römisch-katholischen Kirche am Dienstag von der Wiener Psychologin Brigitte Lueger-Schuster bei einem Symposium der Opferschutzkommission (UOK) im Wiener Haus der Industrie. Sie leitete das Forschungsprojekt "Psychotraumatologische Fragestellungen zu Gewalt und Missbrauch in der Katholischen Kirche".
Der ORF schreibt: "Die Studie ergab, dass die Hälfte jener 185 Opfer, die einer Befragung zustimmten, unter einer 'posttraumatischen Belastungsstörung', an seelischen und körperlichen Folgen des erlittenen Missbrauchs sowie an Störungen im Beziehungsleben leiden."
"Als Formen der Gewalt, denen die Kinder und Jugendlichen ausgesetzt waren, nannte Lueger-Schuster körperliche Gewalt wie Schläge oder Schlafentzug, sexuelle Gewalttaten wie Vergewaltigungen, erzwungener Oralsex und intime Berührungen, sowie psychische Gewalt wie Isolation oder Demütigungen."
"Die Täter gingen in den allermeisten Fällen einzeln vor, es habe aber auch Übergriffe durch zwei oder mehr Kirchenmitarbeiter gegeben. ... Den größten Anteil stellten Ordensangehörige, die in katholisch geführten Institutionen oft als Erzieher fungierten, sowie Pfarrer. Schauplätze waren meist Heime und Internate, aber auch kirchlich geführte Schulen sowie Pfarren."