Anstatt dass einzelne Religionen herausgepickt und mit Einschränkungen bedacht werden, soll die schweizerische Bundesverfassung allen Religionen ein Rücksichtsgebot auferlegen.
Das jedenfalls ist das Ziel, über das der Städterat in der kommenden Woche abzustimmen hat. "Die Religionsgemeinschaften hätten demnach ein 'bedrängendes Auftreten' zu unterlassen und ihre 'Selbstdarstellung im öffentlichen Raum' auf ein 'allgemeinverträgliches Maß' zu beschränken. Gedacht wäre die Vorschrift insbesondere für 'Gebäude, Aufrufe, Symbole oder Kleidervorschriften'."
Wenn dieses Rücksichtsgebot zustande kommen würde, könnte die Schweiz wieder einmal Vorreiter in Sachen Toleranz werden. Valentin Abgottspon von der Schweizer Freidenker-Vereinigung begrüßt die Stoßrichtung des vorgeschlagenen Verfassungsartikels; auch wenn er einschränkend zu bedenken gibt, dass die Diskussion auch auf öffentliche Räume - wie zum Beispiel Schulen - ausgeweitet werden müsse.