Die Heidelberger Studentenzeitung hat ein Interview mit Hamed Abdel-Samad zu seinem aktuellen Buch geführt.
Auf die Diskussionen um das Buch angesprochen sagt Abdel-Samad: "Es gibt durch mein Buch eine Debatte. Das muss ein Buch leisten. Mein Buch ist nicht der Koran und enthält keine absoluten Wahrheiten. Es enthält nur meine Analyse und Sicht der Dinge."
Er erklärt sein Hauptanliegen, das er mit dem Buch erreichen wollte: "Der Islam war sehr früh politisch erfolgreich. Er regelt das gesamte gesellschaftliche und politische Leben. Die Lösungen, die Mohammed für viele gesellschaftspolitische Fragestellungen damals gefunden hat, sind kreativ für diese Zeit. Es war damals notwendig und im historischen Kontext nicht bösartig. Frauen haben zum Beispiel teilweise Rechte bekommen. Ich habe niemals gesagt, dass Mohammed ein Faschist ist. Man kann mit den Maßstäben von heute nicht einen Menschen oder ein Buch aus dem 7. Jahrhundert beurteilen. Aber das Problem ist, dass der Koran und der Prophet jetzt im 21. Jahrhundert politische Kontrolle und Macht einfordern. Die Gesetze sollen sich nach ihnen richten. Wenn das geschieht, dann muss man die Maßstäbe von heute ansetzen. Dann kann eben nicht die Rede von Menschenrechten und Gleichberechtigung sein."