Nordrhein-westfälische Politiker gefallen sich darin, öffentlich zu zeigen, wie gut sie mit den Muslimen im Lande zusammenarbeiten. Doch unter der Oberfläche schwelen die Konflikte.
In Österreich hat sich jüngst die Schiitische Glaubensgemeinschaft dagegen verwahrt, dass einer der großen Islamverbände als Vertreter aller Muslime auftritt. Ein ähnlicher Vorgang ist - noch nicht ganz so medienwirksam - schon längst in Deutschland zu beobachten.
In NRW schwelt zwischen der Landesregierung und den vier großen Muslimverbänden schon längst der Konflikt "rund um die Frage, wer eigentlich Tempo und Kurs vorgibt, wenn das Land seine Muslime mit anderen Glaubensgemeinschaften gleichstellen will."
Die Anfeindungen des in Münster lehrenden Mouhanad Khorchide durch den Koordinationsrat der Muslime (KRM) sind das deutlichste Zeichen dafür. Nach Meinung des KRM betont Korchide viel zu sehr das Verbindende zwischen Muslimen und Nichtmuslimen; das ist dem Koordinierungsrat zu "humanistisch".