Erst vor einigen Tagen wurde bekannt, dass ein BND-Angehöriger den NSA-Untersuchungsausschuss für den us-amerikanischen Geheimdienst ausspioniert haben soll.
Gestern nun wurde die Wohnung und die Geschäftsräume eines Mannes durchsucht, der im Verdacht steht, für einen us-amerikanischen militärischen Geheimdienst gearbeitet zu haben. Das Brisante daran: der Spion hat selbst im militärischen Bereich gearbeitet.
Zwar schreiben alle Medien, dass dieser Fall "ernster sein soll als der gerade aufgeflogene BND-Agent" - der Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), wiegelte in einem Interview (wieder einmal) ab: "Aber wir dürfen übrigens auch nicht den Fehler machen, jetzt die Dummheiten der USA auf dem Gebiet der Geheimdienste zum Maßstab zu nehmen generell für das deutsch-amerikanische Verhältnis."
Wolfgang Schäuble kommentierte die Aufdeckung des Spionage-Skandals mit den Worten: Das sei "sowas von blöd, und über so viel Dummheit kann man auch nur weinen."
Doch geben vielmehr die bisherigen Reaktionen der deutschen Regierung auf die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden eher Anlass, in Tränen auszubrechen. Da sind die beiden aktuellen Spionagefälle eher kleine Fische.