Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig hat in einer Diskussion im Kieler Landtag über den Gottesbezug in der Landesverfassung darauf verwiesen, dass für ihn eine Verfassung ohne Gott "unvorstellbar" sei.
Das ist Herr Albigs gutes Recht, das kundzutun - als Privatperson. Er steht jedoch an der Spitze der Regierung eines Bundeslandes, in dem fast die Hälfte der Menschen konfessionsfrei oder Angehöriger einer nichtchristlichen Religion sind. Zuzüglich derer, die nur aus Bequemlichkeit oder aus arbeitsrechtlichen Gründen noch Mitglieder der beiden christlichen Kirchen sind.
Voraussichtlich im Herbst wird das Kieler Parlament über die Aufnahme der Formulierung "in Verantwortung vor Gott und den Menschen" in die Landesverfassung abstimmen. Wohlbemerkt: über die Aufnahme der Formulierung; nicht über deren Streichung!