Am Sonntag begann der muslimische Fastenmonat Ramadan. Zwei deutsche Großstädte begleiten diesen mit funkelnder Dekoration im öffentlichen Raum. In Frankfurt am Main fördert die Stadt die kostspielige Installation und erhofft sich damit einen Beitrag zur Integration. Auch der Antisemitismus soll mit diesem "Zeichen" bekämpft werden. In Köln steckt hinter der "netten Geste" eine Initiative mit Verbindungen ins islamistische Milieu. Neben der Privilegierung des Politischen Islam erleben wir einen Monat lang Reinwaschung von Kindeswohlgefährdung, Anpassungsdruck und erhöhte Terrorgefahr.
Am morgigen Donnerstag Abend spricht Judith Faessler im Live-Online-Format "Humanistischer Campus" des HVD-Bayern über den säkularen Staat: "Zwischen Strohmännern und Missverständnissen". Jede*r kann kostenlos teilnehmen und mitdiskutieren.
Der Terroranschlag der Hamas gegen Israel ist eine furchtbare Tragödie für die Opfer von Mord, Entführung und Missbrauch und deren Angehörige. Niemals seit Auschwitz wurden mehr Jüdinnen und Juden ermordet als heute vor einem Monat, dem verhängnisvollen 7. Oktober 2023. Verantwortlich für diesen unverzeihlichen Zivilisationsbruch sind religiöse Fanatiker in der Nachfolge des Nationalsozialismus.
Im Mai diesen Jahres erhielt der missionarisch-christliche Musiker Sean Feucht die Möglichkeit im Indiana State Capitol aufzutreten. Ein klarer Verstoß gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten: Diese sieht die Trennung von Staat und Kirche vor und verbietet es der Regierung eine Religion einer anderen vorzuziehen. Um Gerechtigkeit bemüht hat der Satanic Temple ein Konzert der Band "Satanic Planet" im Regierungsgebäude organisiert. Unter lautem Gebrüll und Gebet eines christlichen Grüppchens konnte "Satanic Planet" fünf Lieder präsentieren und einige Menschen enttaufen.
Ursprünglich sollte das "House of One" in der historischen Mitte Berlins 47 Millionen Euro kosten. Nach aktuellen Meldungen soll der Bau nun 69,5 Millionen Euro teuer werden. Davon stehen momentan 53 Millionen bereit. Wie der Rest beschafft werden soll, ist ungeklärt.
In Berlin dürfen Lehrerinnen nun mit Kopftuch unterrichten. Während die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung die Neuerung begrüßt, sehen säkulare Vertreter sie kritisch.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat das Projekt "Muslime als Partner in Baden-Württemberg. Information, Beratung, Dialog. Gesellschaft gemeinsam gestalten" initiiert. Muslim und Islamwissenschaftler Dr. Hussein Hamdan und sein Team beraten die Landespolitik, Kommunen, Integrationsbeauftragte sowie islamische Verbände und Gemeinden bei religiösen Angelegenheiten. Die Hilfestellung soll islamischen Gemeinden einen ähnlichen Zugang auf kommunaler Ebene ermöglichen wie ihn die Kirchen haben. Die Kommunen werden zur Zusammenarbeit ermuntert und dazu, den interreligiösen Dialog und lokale Räte der Religionen zu ermöglichen, zu begleiten und finanziell zu unterstützen. Die Islamberatung ist ausgesprochen islamfreundlich, bedient religiöse Interessen – und wird jetzt mit öffentlichen Mitteln finanziert.
In Indonesien, dem größten islamischen Land der Welt, wurde ein muslimischer Geistlicher verhaftet. Der 77-jährige Panji Gumilang leitet ein Internat. Er hatte seinen Schülerinnen das Predigen erlaubt und sie dazu ermutigt, Imame zu werden. Er soll mit seinen Schüler*innen zudem jüdische Lieder gesungen haben. Die Verhaftung des Islamgelehrten werten Beobachter als Paradigmenwechsel in dem sonst moderaten Land.
Niederländische Polizistinnen und Polizisten dürfen beim Dienst in der Öffentlichkeit keine religiösen Symbole tragen. Das entschied Justizministerin Dilan Yeşilgöz-Zegerius. Während Kritiker die Verordnung als diskriminierend verurteilen, sieht die Politikerin darin ein Signal für die weltanschauliche Neutralität der Polizei.
Mit der Entscheidung, eine römisch-katholische "Charter School" aus Steuergeldern zu finanzieren, hat der Bundesstaat Oklahoma womöglich einen weiteren Schritt zur Auflösung der US-amerikanischen Trennung von Staat und Kirche getan. Sollten sich die Pläne für die St. Isidore of Seville Catholic School, deren Eröffnung für den Herbst 2024 geplant ist, tatsächlich wie vorgesehen umsetzen lassen, werden weitere Schulen in anderen Bundesstaaten folgen.
Morgen findet in London die Krönung des neuen britischen Königs Charles III. statt. Begleitet wird das Ereignis von einer Vielzahl magisch-religiöser Rituale.
Die Nähe von Viktor Orbáns autokratischer Fidesz-Regierung zu den Religionsgemeinschaften trägt erstaunliche Blüten. Obwohl immer mehr Menschen in Ungarn konfessionsfrei sind, finanziert die Regierung ihr genehme Religionsgemeinschaften großzügig, ermöglicht diesen die kostenlose Übernahme von Immobilien aus öffentlichem Besitz und fördert die Zunahme konfessioneller Schulen. Auch der Umgang mit dem Thema "kirchlicher Kindesmissbrauch" ist in Ungarn speziell.
Seit Anfang des Jahres ist Benjamin "Bibi" Netanjahu wieder einmal Premierminister Israels. Seine Koalition ist eine streng religiöse Allianz, die einen Großteil des Landes – darunter Säkulare, Frauen und arabischstämmige Israelis – in helle Aufregung versetzt hat. Neben der Einschränkung elementarer Grundrechte zielt die Regierung mit dem politischen Äquivalent einer Atomrakete auf die angesehenste politische Institution des Landes: das Verfassungsgericht. Ein Kommentar.
Angeführt von den katholischen Schulen in Bremen starten die Privatschulen einen neuen Anlauf für eine höhere Förderung ihrer Bildungseinrichtungen. Dazu haben sie eine Petition bei der Bürgerschaft initiiert, mit deren Hilfe sie eine höhere Bezuschussung ihrer Schulen erreichen wollen. Die Bezeichnung "Privatschule" beziehungsweise "freie Schule" führt jedoch in die Irre. Die Bremer Privatschulen sind überwiegend religiöse christliche Bekenntnisschulen.
Das als "Humboldt-Forum" wiedererrichtete Berliner Stadtschloss wird an der Kuppel von einem Spruch "verziert", der dazu aufruft, "zu Ehren des Vaters" und "im Namen Jesu" das Knie zu beugen und sich dem Christentum zu unterwerfen. Der von Beginn an vorhandene Protest gegen die Inschrift nimmt jetzt neu an Fahrt auf.