Gröhe und die Sterbehilfe

Der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will ein Verbot von organisierter Beihilfe zum Suizid gesetzlich festschreiben lassen.

Bei einer Veranstaltung am Montag sagte er: "Ich sehe die große Gefahr, dass die organisierte Sterbehilfe als Behandlungsvariante neben andere tritt." Wie immer, wenn Gröhe über dieses Thema spricht, begründet er seine Annahme nicht. Es ist purer Populismus, der ihn dazu bringt, die Beihilfe zum Suizid kriminalisieren zu wollen. Und es widerspricht der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung. Immerhin 73 Prozent der Deutschen befürworten einen ärztlichen Beistand bei einem selbstbestimmten Tod.

Allerdings darf bei dieser Meldung auch nicht unbeachtet bleiben, wo sie erschien: Bei Domradio. Im Artikel heißt es nämlich weiter: "Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, wandte sich strikt gegen den organisierten 'assistierten Suizid'." Diese Aussage widerspricht jedoch dem, was er laut evangelisch.de dem Stern gegenüber äußerte: "'Wenn es aufs Sterben zuginge', würde Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), seiner Frau auch beistehen, wenn sie das 'Geschenk des Lebens an Gott zurückgeben' wollte."

Aus dem "strikt gegen" wird - sobald man persönlich betroffen ist - dann schnell ein "ich würde..."