USA

Lesbe klagt gegen Kündigung

Der katholische Träger einer karitativen Essensausgabe der St. Francis Xavier Church in Kansas City (USA) hat einer lesbischen Angestellten gekündigt, nachdem die Heirat mit ihrer Frau im Lokalblatt stand. Die Frau habe bei ihrer Einstellung letzten Sommer ausdrücklich gefragt, ob ihre Homosexualität ein Problem sei, berichtet das us-amerikanische Schwulenmagazin Advocate.

Weil ihr damals versichert wurde, das sei kein Hindernis, könne man das jetzt nicht einfach zurücknehmen, so die Begründung der Frau in ihrer Klage zur Aufhebung der Kündigung, für Kompensation wegen dem gelittenen emotionalen Stress und der Rufschädigung sowie auf Schadensersatz. Entweder es handele sich um falsche Tatsachenbehauptungen bei der Einstellung oder man müsse die Kündigung zurücknehmen, zitiert Advocate das Anliegen der Betroffenen.

Unabhängig davon, ob die Frau hintergangen wurde, stellt das renommierte Schwulenmagazin die bislang gültigen Ausnahmeregeln für kirchliche Arbeitgeber zur Diskussion. Die Diozöse habe jedenfalls schon mal wissen lassen, von ihrer konstitutionellen Freiheit auf Glaubensausübung Gebrauch zu machen, um die Integrität ihrer Mission und das öffentliche Bekenntnis aufrecht zu erhalten. Dass zu diesen Vorstellungen von Religionsfreiheit auch derart diskriminierende Arbeitsbedingungen gehören sollen, ist in den USA immer umstrittener.

Gegen Diskriminierung bei Tätigkeiten, die keine religiösen Aufgaben beinhalten, macht sich gerade die LGBTI-Community stark. Die Diskussion wird durch eine Initiative Obamas angefeuert, der die diskriminierenden Ausnahmen in Gesetzen zum Diskriminierungsschutz, die staatliche Vertragspartner betreffen. nicht länger dulden will. Laut Advocate ist zu erwarten, dass bald Schluss mit den Ausnahmen für religiöse Arbeitgeber sein wird. Die kirchliche Lobbyarbeit zur Verteidigung diskriminierender Privilegien ist in vollem Gange und man darf auf den Ausgang gespannt sein.