In Tschechien sind laut Umfragen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung mittlerweile Konfessionslos. Die Zahl der Christen sank dementsprechend auf lediglich nur noch 27 Prozent. Zuwachs konnten allerdings die Anhänger des "Jediismus" verzeichnen. Die Zahl der "Gläubigen" Star-Wars-Fans wuchs auf 21.023 und sie konnten im Vergleich zum letzten Zensus 2011 ihre Anhängerschaft um mehr als ein Drittel erhöhen.
Die Star-Wars-Saga ist ein äußerst detailreich entworfenes Fantasie- und Sciencefiction-Universum von George Lucas, welches mittlerweile schon drei Generationen an Fans für sich begeistern konnte und neben dem Harry-Potter-Kosmos vermutlich das größte Fantasie-Franchise der Welt darstellt. Als 1977 der erste Star Wars Film in die Kinos kam, konnte vermutlich noch niemand ahnen, dass sich Jahrzehnte später Menschen auf die Frage nach der Religionsangehörigkeit als "Jedi" bezeichnen würden. Doch die Zahl der Anhänger des "Jediismus" wächst kontinuierlich, zumindest in Tschechien.
Im letzten Jahr von März bis Mai fand in Tschechien eine Zensus-Umfrage statt. Bei dieser wurden verschiedenste allgemeine Angaben aller Bürger eingeholt, unter anderem wurde auch der Status der Religionsangehörigkeit abgefragt. Dabei liegen die Tschechen mit über Zweidrittel konfessionsfreier Menschen in Europa an der Spitze der "unreligiösen" Nationen. Gerade einmal 27 Prozent bezeichnen sich als Christen, während die Nicht-Religiösen stolze 71 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Zwischen den übrigen zwei Prozent befinden sich nun auch 21.023 Anhänger des Jediismus. Ihre Zahl stieg damit um ein Drittel im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2011. Damals gaben nur 15.055 Personen zu Protokoll, an die "Macht", das magische Energiefeld aus dem Star-Wars-Universum, zu glauben. Wer die Geschichte rund um die Familie der Skywalker kennt, wird wissen, dass die Jedi allerdings nur einen bestimmten Orden von sogenannten "Machtnutzern" darstellen. Und tatsächlich geben sogar 516 Tschechen an zu den Sith, also den Gegenspielern der Jedi, zu gehören und sind somit der dunklen Seite der Macht zuzuordnen.
Den Erstauftritt hatte die skurrile Religion erstmals im Jahr 2001, zwei Jahre nach dem Erscheinen des ersten Prequel-Streifens der Star-Wars-Saga. Durch den Hype um die Verfilmung der Hintergrundgeschichte des Anti-Helden Darth Vader gaben einige Briten in Befragungen erstmals an, sich religiös den Jedi zugehörig zu fühlen. Wie ernst es die "Machtgläubigen" mit ihrer Überzeugung meinen, lässt sich dabei nicht abschließend beurteilen. Sehr wahrscheinlich ist allerdings, dass die allermeisten überzeugten "Jedi" es mit ihrem Glauben ähnlich halten wie die Anhänger des Fliegenden Spagettimonsters. Einige säkulare Aktivisten baten sogar schon darum, sich besser nicht als Jedi zu bezeichnen, um so die Zahl wirklich religiöser Menschen nicht fälschlicherweise statistisch in die Höhe zu treiben.
Denn die Jedi-Jünger sind global tatsächlich eine wachsende weltanschauliche Splittergruppe, welche allerdings häufig von den Behörden nicht als eigenständige Religionsgemeinschaft anerkannt wird. So auch in Australien, wo zuletzt sogar 60.000 Menschen angaben, zu den Jedi zu gehören.
Ob sich in diesem Jahr auch Jedi im deutschen Zensus zu erkennen geben, bleibt abzuwarten.
In diesem Sinne: "Möge die Macht mit dir sein!"