GWUP Regensburg besuchte die NaturEinKlang-Messe

Esoterische Angebote auf wissenschaftlicher Grundlage überprüft

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Am vergangenen Samstag besuchte die Regensburger Regionalgruppe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) die "NaturEinKlang 2024" in der Stadthalle in Maxhütte-Haidhof. Die Veranstaltung, die als "Messe für Lebensfreude und Wohlbefinden" beworben wird, lockte zahlreiche Besucher an, die sich über alternative Heilmethoden, esoterische Konzepte und naturheilkundliche Angebote informierten.

Das Team der GWUP-Regionalgruppe nahm an verschiedenen Angeboten teil, darunter der Vortrag "Das neue, stille Familien- und System-Stellen" von Thomas Meyer. Meyer behauptet, dass familiäre Verstrickungen über Generationen hinweg unser heutiges Leben beeinflussen könnten, und bot Ansätze zur "Lösung" solcher Verstrickungen an. Die vorgestellte Methode basiert auf Bert Hellingers "Familienstellen" und ist – entgegen der Behauptungen Meyers – nicht nur wissenschaftlich umstritten, sondern gilt als hochgradig unwissenschaftlich. Ihre Annahmen fußen auf der esoterischen Vorstellung eines sogenannten "morphologischen Feldes", in dem mystische Verbindungen zwischen lebenden und bereits verstorbenen Familienmitgliedern bestehen sollen. Kritiker sehen hier ein gefährliches Manipulationspotential bis hin zu Schuldumkehr, unter anderem geprägt durch das autoritäre Denken des Begründers Bert Hellinger, und raten dringend von dieser Methode ab; seriöse Psychotherapeuten distanzieren sich ausdrücklich davon. (Weitere Informationen hierzu findet man auf dem YouTube-Kanal @steffi.gains.knowledge von GWUP-Mitglied Stefanie Weig unter dem Titel "Familienstellen nach Hellinger - eine kritische Auseinandersetzung".)

Ein weiteres Beispiel war eine "Chakren-Behandlung", bei der durch energetische Techniken das Gleichgewicht der "Körperenergie" angeblich wiederhergestellt werden sollte. Auch das Chakren-Konzept ist wissenschaftlich nicht belegt; es handelt sich um ein spirituelles Glaubensmodell, das bisher keine nachweisbare Wirkung auf die Gesundheit zeigt.

Unsere Testerin berichtete von einer insgesamt sehr angenehmen, beruhigenden, wenn auch etwas befremdlichen Erfahrung. Von einer nachhaltigen "energetischen Wirkung" ist vermutlich nicht auszugehen.

Zwischen Einhorn-Figuren, Traumfängern, Räucherstäbchen und Rosenquarz wurden auch – ganz ohne magische Komponente – diverse Naturprodukte zum Kauf angeboten.

Und auch das berühmte Granderwasser durfte nicht fehlen, das man – einem österreichischen Gerichtsurteil zufolge – ganz offiziell als einen "aus dem Esoterik-Milieu stammenden, parawissenschaftlichen Unfug" bezeichnen darf.

Besonders problematisch erschien jedoch das Angebot "BioLogisches Heilwissen". Diese Methode bezieht sich auf die widerlegte "Neue Germanische Medizin" von Ryke Geerd Hamer und wird als "natürlicher Zugang zur Heilung" schwerer Krankheiten wie Krebs angepriesen.
Die von Hamer entwickelte "Heilmedizin" gilt als pseudowissenschaftlich und gefährlich, da sie Menschen von einer medizinisch fundierten und lebensrettenden Behandlung abhalten kann. Die Methoden Hamers stehen seit Jahren in der Kritik, da sie durch wissenschaftlich unhaltbare Thesen und teils schädliche Empfehlungen gekennzeichnet sind.

Das Fazit der Gruppe fällt eindeutig aus: Die auf der "NaturEinKlang 2024" präsentierten alternativen Heilansätze stellen keine wirkliche Alternative zur modernen, wissenschaftlich fundierten Medizin dar. Die GWUP empfiehlt den Besuchern daher, die Angebote kritisch zu hinterfragen und Gesundheitsentscheidungen immer auf wissenschaftlich gesicherte Informationen zu stützen. Der vermeintliche Mehrwert "natürlicher" Ansätze erweist sich oft als Illusion – hier ist Vorsicht geboten.

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