Von einem, der auszog ...

oder warum uns der Papst nicht willkommen ist.

 

WIEN. Anlässlich des Papstbesuches

vom 7. bis 9. September in Österreich sind nicht nur Aktionstage geplant und Kundgebungen wie „Der Papst kommt - wir gehen". Die Wien Werbung annonciert dagegen: „Der Papst in Wien - wo gefeiert wird". Die österreichische Bischofskonferenz hat nicht nur ein eigenes Internetportal für Marketing und Werbung eingerichtet ("Zitate / Klingeltöne / Handybild / Segensworte"), die katholische Kirche fühlt sich zusätzlich veranlasst, auf Großplakaten flächendeckende Werbung für den Besuch des Papstes zu betreiben (siehe Anhänge), die wegen der daneben klebenden Plakate aber durchaus kontraproduktiv sein könnten.

Der Freidenkerbund Österreichs begründet in einem Artikel sehr ausführlich, warum der Papst nicht willkommen ist:

„Neun Jahre nach dem polnischen Frömmler Johannes Paul II. erteilt uns sein Nachfolger Benedikt XVI. die Aufwartung, seines Zeichens ehemaliger bayerischer Oberinquisitor (Ratzinger war bis zu seiner Papstwahl Präfekt der römischen Glaubenskongregation, die als direkter Rechtsnachfolger der Heiligen Inquisition gilt). Ein Grund zum Jubeln? Ja - sobald der Papst samt seinem Anhang wieder dorthin verschwunden ist, wo er hergekommen ist.

Wir befinden uns im Jahre 2007 nach Christi (nehmen wir diese Zeitrechnung, die von jenem Tag ausgeht, an dem eine Jungfrau angeblich ein Kind gebar, einfachheitshalber als gegeben hin). In ganz Europa haben sich säkulare demokratische Staaten etabliert, in denen Mann und Frau weitgehend gleichberechtigt sind. In ganz Europa? Nein! Ein auf der Apenninenhalbinsel angesiedelter spiritueller Mikrokosmos hört nicht auf, den Bestrebungen der Moderne Widerstand zu leisten, und das Leben ist nicht immer einfach für die aufgeklärten Menschen des restlichen Kontinents, wenn sie über die Medien mit den Absurditäten konfrontiert werden, die das Staatsoberhaupt dieses Mikrokosmos von sich gibt.

Wie die aufmerksame Leserschaft dieser Zeilen sicher längst bemerkt hat, handelt es sich bei dem Staatsgebilde auf der Apenninenhalbinsel um den Vatikan und bei besagtem Staatsoberhaupt um den Papst, der außerdem noch das weltweite Oberhaupt der katholischen Kirche und Stellvertreter Gottes auf Erden ist (letzte Behauptung der jeweiligen Inhaber des größenwahnsinnigen Papstamtes hat übrigens noch nie zu einer psychiatrischen Untersuchung der betreffenden Person geführt). Was genau es mit dem Vatikan und den diversen Päpsten auf sich hat, darüber will dieser Artikel Auskunft verschaffen.

Letzte absolute Monarchie und somit Diktatur

Staatsrechtlich betrachtet, ist der Vatikan die letzte absolutistische Monarchie Europas und somit eine Diktatur. Der angeblich von Gott eingesetzte und in Glaubens- und Sittenfragen unfehlbare Papst ist Staatsoberhaupt, Gesetzgeber und oberster Richter in einer Person, und damit sich diese Kompetenzhäufung auch bezahlt macht, bleibt er es gleich bis zum Lebensende. Zur Wahl des Papstes sind nur Männer zugelassen, die an der Spitze der kirchlichen Hierarchie stehen - die Kardinäle - , und die ihrerseits wieder von einem Papst ernannt wurden. So bleibt man unter sich und bestätigt sich seit Jahrhunderten gegenseitig, ähnlich einem Kaninchenzüchterverein, bei dem nur ausgesuchte Karnickel zu Ausstellungen zugelassen sind - allerdings spielen bei diesen Vereinen die weiblichen Exemplare eine weitaus wichtigere Rolle. Im Kirchenstaat existiert die Gleichberechtigung der Frauen - sämtliche kirchlichen Funktionsträger sind Männer - nämlich ebenso wenig wie die Religionsfreiheit, da alle Staatsdiener katholisch sein müssen. Dass der Vatikan nie ein Aufnahmeansuchen an die Europäische Union gestellt hat, wird vor diesem Hintergrund mehr als verständlich, erfüllt er doch konsequent und hartnäckig alle Bedingungen, die mit einer Mitgliedschaft bei der EU unvereinbar sind.

Mitgliedschaft in der EU unvereinbar

Seine Existenz in der heutigen Form verdankt der Vatikan den so genannten »Lateranverträgen«, die 1929 zwischen dem faschistischen Diktator Benito Mussolini und Papst Pius XI. (1922-1933) geschlossen wurden. Die Bezeichnung »Lateranverträge« hat nichts mit einer »Latrine« zu tun, einer Senkgrube also, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern bezieht sich auf den »Lateran«, den Papstpalast, in dem dieses Papier ausverhandelt wurde. In genanntem Vertrag versicherte Mussolini dem Papst die Souveränität über den Vatikan, im Gegenzug gewährte Pius XI. dem faschistischen Italien die Anerkennung als Staat - wozu sich knapp fünfzig Jahre lang kein Stellvertreter Gottes hinreißen hatte lassen, hätte man dann doch unter Umständen auch eine demokratische Republik akzeptieren müssen. Vielleicht wurde Pius XI. seine Zustimmung zum faschistischen Staat aber auch dadurch versüßt, dass nebenbei der Katholizismus als » italienische Staatsreligion« eingeführt wurde, was dem Papst die Bemerkung entlockte, »Mussolini ist der Mann, den uns die göttliche Vorsehung geschickt hat«. Etwas anderes war von einem Treffen dieser beiden demokratiefeindlichen Gestalten allerdings auch nicht zu erwarten, schließlich gesellt sich gleich und gleich besonders gern.

Petrus als erster Papst?

Machen wir nun von Pius XI. einen großen Schritt zurück in die Vergangenheit zum Apostel Petrus. Die katholische Kirche bemüht sich seit Jahrhunderten, besagten Petrus als quasi ersten Papst zu verkaufen und strapaziert dafür das Matthäusevangelium, in dem Jesus an Petrus die Worte richtet: »Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.« Hierzu ist zunächst einmal festzustellen, dass das Matthäusevangelium um 90 nach Christus geschrieben wurde und sein Verfasser somit etwas zu Papier gebracht hat, was ihm bestenfalls vom Hörensagen bekannt sein konnte. Historisch ist nicht einmal belegt, dass Petrus jemals in Rom gewesen ist, gestorben ist er allerdings sicher, und zwar um 70 nach Christus, also vor rund 2000 Jahren. Nichtsdestotrotz wurden seine Gebeine um 1950 im Vatikan entdeckt und sind dort noch heute noch zu bestaunen! Dass der Vorgang der Verwesung für die Apostel nicht gilt, mag ja innerhalb der katholischen Vorstellungswelt noch durchgehen, immerhin kehrte ihr Chef Jesus nach seinem Tod sogar aus dem Grab zurück; aber wie um alles in der Welt der damalige Papst Pius XII. (1939-1958) zur Erkenntnis gelangte, dass eben jene Knochen einst ausgerechnet Petrus stützten, ist ein Geheimnis, das Pius XII. für sich behielt. Vielleicht wurde ja neben den Knochen ein auf wunderbare Weise nicht vermodertes Fischernetz gefunden. Dass sich Pius XII. den klassischen Gestalten des Katholizismus besonders verbunden fühlte, beweist auch seine Verkündung des Dogmas von der körperlichen (!) Himmelfahrt der Jungfrau Maria.

Unumstößliches Faktum bleibt hingegen, dass Petrus bis heute als erster Papst gilt. Da das Christentum zu Zeiten Petrus' noch im Entstehen begriffen war, konnte er auch keinen größeren Schaden anrichten, die sich auf ihn berufenden Nachfolger hingegen war da schon von einem anderen Schlag. Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit - weder in Bezug auf die Päpste noch auf die von ihnen begangen Untaten, denn ein solches Vorhaben würde den Rahmen eines jeden Artikels unweigerlich sprengen. Die Auswahl beschränkt sich daher auf jene exemplarischen Gottesstellvertreter, die den meisten Dreck am Hirtenstab haben.

Kreuzzüge und Hexenverfolgungen

Als der katholischen Kirche im elften Jahrhundert mit dem Islam ein hartnäckiger Konkurrent um das bessere Jenseits erwuchs, rief Papst Urban II. (1088-1099) zum ersten Kreuzzug auf. Mit dem Schlachtruf »Gott will es!« forderte dieser Hassprediger zum Kampf gegen die »Ungläubigen« auf und wurdet somit zum geistigen Urheber unzähliger blutiger Gemetzel auf dem Gebiet des damaligen Palästinas.

Einige Jahrhunderte später lauerte der Feind nicht mehr im Orient, sondern mitten in Europa. Der gute alte Teufel, eigentlich als unverzichtbare Abschreckung benötigt, um die Schäfchen am rechten Weg zu halten, war plötzlich zu mächtig geworden und hatte Verbündete im Diesseits gefunden: die Hexen. Das veranlasste Papst Innozenz VIII. (1484-1492) zur Veröffentlichung der Bulle »Summis desiderantes affectibus«, in der er die Verfolgung und Ausrottung so genannter Hexen und Zauberer einmahnte, was die Folterung und Verbrennung hunderttausender Unschuldiger, darunter vorwiegend Frauen, zur Folge hatte. Das Prozessmittel der Folter war übrigens schon zuvor von einem Namensvetter dieses Papstes eingeführt worden, und zwar von Innozenz IV. (1243-1254). Damit perfektionierte dieser die Inquisition, die bereits von Innozenz III (1198-1215) erfunden worden war. Wie erfinderisch Innozenz III. war, bewies er auch, als er die Lehre von der so genannten Transsubstantiation verkündete, nach der Brot und Wein durch die Segnung eines Priesters tatsächlich, nicht bloß symbolhaft zu Fleisch und Blut Christi werden. Seither wächst auf manchen Weizenfeldern Fleisch, und die Pfaffen gelten auch offiziell als Blutsäufer.

Päpstliche Pornokratie

Hatten den Hexenpapst Innozenz VIII. noch die magischen Seiten der Frauen interessiert, ging es seinem Nachfolger Alexander VI. (1492-1502) mehr um deren sexuelle Qualitäten. Unter seinem Pontifikat etablierte sich im Vatikan endgültig eine päpstliche Pornokratie, die alles Bisherige in den Schatten stellte. Alexander war der Liebhaber einer Witwe und deren beider Töchter, eine polygame Verbindung, der vier Söhne und eine Tochter entsprangen. Später trieb er mit seiner eigenen Tochter Inzest, und diesmal setzten seine heiligen Lenden einen Jungen in die Welt, dessen Vater somit gleichzeitig sein Großvater war und dessen Mutter auch seine Schwester war. Vielleicht gedachten die vatikanischen Sittenwächter späterer Zeiten den Umtrieben Alexanders, wenn sie detaillierte Vorschriften über den korrekten Umgang zwischen menschlichen Ei- und Samenzellen aufstellten.

Im gleichen Ausmaß, wie das Papsttum Aberglauben und Dummheit förderte, bekämpfte es die Wissenschaft. Das musste auch Galileo Galilei erfahren, als er sich öffentlich zum heliozentrischen Weltbild bekannte, nach dem die Erde richtigerweise um die Sonne kreist. Weil das im Widerspruch zu dem von der Kirche vertretenen geozentrischen Weltbild stand, nach dem sich die Sonne um die Erde bewegt, landete Galilei 1633 vor dem Inquisitionsgericht und musste auf Druck von Papst Urban XIII. (1623-1644) dem heliozentrischen Weltbild abschwören, was dem Wissenschaftler Folter und Scheiterhaufen ersparte.

Zu diesem Zeitpunkt tobte in Europa bereits der dreißigjährige Krieg (1618-1648) zwischen Katholiken und Protestanten. Am Ende dieses Krieges, den es ohne das Christentum nicht gegeben hätte, war der Kontinent ein Trümmerhaufen, alleine in den deutschen Staaten war die Bevölkerungszahl von 18 auf 7 Millionen gesunken. Als der Westfälische Friede diesem Wahnsinn schließlich ein Ende setzte, protestierte ausgerechnet Papst Innozenz X. (1644-1655) gegen den Friedensvertrag, weil durch ihn auch zehn Stifte säkularisiert wurden. Da der Name »Innozenz« schon so oft erwähnt wurde, sei darauf hingewiesen, dass er aus dem Lateinischen stammt und »Der Unschuldige« bedeutet.

„Bündnis von Thron und Altar"

Der päpstliche Protest kümmerte die geschundene Bevölkerung allerdings herzlich wenig, und so geschah es auch mehr als ein Jahrhundert später, als in Frankreich die Geburtsstunde des modernen Europas schlug. Bis zur Französischen Revolution gab es in Europa nur Monarchien, an deren Spitze ein angeblich von Gott eingesetzter König stand. Dieses »Bündnis von Thron und Altar« verdient es wahrhaft, als Teufelspakt der Geschichte bezeichnet zu werden, und das Schmiermittel, das weltliche und geistliche Herrscher verband, war die Religion. Auf den Punkt gebracht, funktionierten die europäischen Staaten damals folgendermaßen: Zuverlässige Verdummung des Volkes durch die Kirche zum Zweck einer bestmöglichen Ausbeutung und Unterdrückung durch den Monarchen. Den Reingewinn dieses Systems teilten sich Aristokratie und Klerus gleichermaßen auf, wie auch beide Stände rechtlich privilegiert waren. Als die Französische Revolution diese Tyrannei endlich hinwegfegte und richtigerweise auch gleich das Christentum abschaffte, die Wurzel dieses Übels, konnte Papst Pius VI (1775-1799) nicht umhin, in seiner Bannbulle »Quod aliquantum« die Freiheit und Gleichheit aller sowie die Menschenrechte als »Verbrechen vor Gott« zu verurteilen. Gebracht hat es ihm nichts, er starb in französischer Gefangenschaft und wurde in ungeweihter Erde begraben. Wie vielseitig verwendbar der päpstliche Erlass war, zeigt eine eindrucksvolle Karikatur jener Zeit, auf der ein jakobinischer Revolutionär zu sehen ist, der die Bannbulle als Klopapier benutzt.

„Hauptsächliche Irrtümer unserer Zeit"

Trotz zahlreicher Rückschläge waren in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts Demokratie und Republik ebenso wenig aufzuhalten wie der Fortschritt der Naturwissenschaft. Das veranlasste Papst Pius IX (1846-1878) zur Herausgabe des »Syllabus errorum«, eines 1864 erschienen Verzeichnisses der »hauptsächlichsten Irrtümer unserer Zeit«. Nach Verständnis des Papstes waren solche Irrtümer Glaubensfreiheit und Vernunft, dafür forderte er die Unterordnung der staatlichen Herrschaft sowie der unabhängigen Wissenschaft unter die Religion. Dieser vergebliche Griff in die mittelalterliche katholische Mottenkiste blieb nicht das einzige Verdienst des Demokratiegegners Pius IX., bereits 1854 verkündete er das Dogma von der »unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria«. Wenige Jahre später wurde dieses Dogma, also ein ausdrückliches Verbot, eigenständig zu denken, zur Verwerfung des Darwinismus herangezogen, nach dem der Mensch in einem langwierigen Prozess der so genannten »Evolution« entstanden ist, also durch Weiterentwicklung der Arten im Zuge der Anpassung an ihre sich ändernde Umwelt. Alles Leben kann somit als Zufallsprodukt betrachtet werden, das Dogma von der unbefleckten Empfängnis bringt hingegen zum Ausdruck, dass Leben nicht zufällig entstanden ist, sondern bewusst von Gott geschaffen wurde, weshalb die Evolution nicht stimmen könnte - weitere Kommentare überflüssig. Damit all der Schwachsinn, den Pius IX. im Laufe seiner langen Amtszeit von sich gab, bis in alle Ewigkeit Bestand hat, führte er am ersten Vatikanischen Konzil 1870 als Draufgabe noch das Dogma von der »päpstlichen Unfehlbarkeit« ein, eine Verzweiflungstat, die schon damals schallendes Gelächter hervorrief. Papst Johannes Paul II allerdings mag beim Andenken an jenen Pius eher verzückt gelächelt haben, immerhin ließ er ihn im Jahr 2000 selig sprechen.

„Pillen-Paul"

Bevor wir uns diesem bisher vorletzten Papst widmen, sei noch kurz Paul VI. (1963-1978) erwähnt, der sich besonders für Sex interessierte - und zwar für den seiner Schäfchen. Er verdammte 1968 in seiner Enzyklika »Humanae Vitae« die Pille als Mittel der Geburtenkontrolle, was ohne jede Breitenwirkung blieb, diesem Unfehlbaren in aufgeklärten Kreisen allerdings den Spitznamen »Pillen-Paul« einbrachte.
An besagter Enzyklika wirkte bereits auch der spätere Papst Johannes Paul II. (1978-2005) mit. Diese Arbeit muss ihn sehr beeindruckt haben, denn 1995 gab er ebenfalls eine Enzyklika heraus. Da »Humanae Vitae« als Titel bereits vergeben und die Pille schon verboten war, nannte er sein Papier »Evangelium Vitae« und wandte sich darin gegen die Verwendung des Kondoms, auch wenn es zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS dient. Eine Beifügung, dass das Lesen dieses Wisches die Gesundheit gefährden kann, enthielt die Enzyklika nicht. Vielleicht hielt Johannes Paul II. das Kondom aber auch für eine Erfindung des Teufels, von dem er 1986 behauptete, er nehme als Person (!) und böser Geist Einfluss auf Dinge und Menschen.

Benedikt: Exorzisten und misshandelte Menschen

Darin kann er sich der Zustimmung des gegenwärtigen Papstes Benedikt XI., der seit 2005 im Amt ist, zweifelsohne sicher sein, den der hatte kaum die Papstkrone auf dem Kopf sitzen, als er schon einen Haufen Exorzisten ernannte, Teufelsaustreiber also - man könnte aber auch von Menschen sprechen, die dazu da sind, psychisch Kranke zu misshandeln. Dass Verständnis des gegenwärtigen Papstes für misshandelte Menschen dürfte sich aber generell in Grenzen halten, anders ist es nicht zu erklären, dass er im Juni dieses Jahres alle Katholiken zum finanziellen Boykott von Amnesty International aufrief, weil sich die Menschenrechtsorganisation für ein Abtreibungsrecht für vergewaltigte Frauen aussprach! Bleibt zu hoffen, dass als Folge darauf die katholische Kirche boykottiert wird und noch mehr denkende Menschen dieser Vereinigung für immer den Rücken kehren.

Wie dieser Streifzug durch die Geschichte des Papsttums eindrucksvoll gezeigt hat, haben die Stellvertreter Gottes auf Erden ebendieser Erde mannigfachen Schaden zugefügt: Die Unfehlbaren haben im Namen des Glaubens töten und foltern lassen, sie haben Kriege angezettelt, die Wissenschaft ebenso bekämpft wie die Menschenrechte und die Demokratie und versucht, die Selbstbestimmung der Menschen über ihren Körper zu verhindern. Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass die Errungenschaften der modernen Welt niemals zustande gekommen wären, wenn sich die Päpste mit ihren Vorstellungen durchgesetzt hätten - was sie aber nicht haben. Heute ist der Vatikan nicht mehr als eine kulturelle Großmacht, die von immer weniger Menschen beachtet wird, und die gegenwärtige Entwicklung - steigende Kirchenaustritte, sinkende Taufen und eklatanter Priestermangel - gibt Anlass zur Hoffnung, dass das Papsttum irgendwann von dieser Welt verschwinden wird. Solange es aber noch Päpste gibt, werden sie dem Freidenkerbund niemals willkommen sein, und das werden wir im Rahmen der bestehenden Gesetze auch öffentlich zum Ausdruck bringen!

 

Le Père Duchesne

Anhang: Werbeplakate zum Papstbesuch (Fotografie: Evelin Frerk)