Pro Ethik – Respekt und Verständigung

BERLIN. (hpd) Im pluralistischen Berlin bemüht sich die Initiative „Pro Reli“ um die Gleichstellung des

Religionsunterrichts mit dem Fach Ethik. Erreicht die Initiative das erforderliche Quorum von 610 000 Jastimmen, wird im nächsten Jahr über den Gesetzentwurf von „Pro Reli“ abgestimmt.

Zur Verteidigung des Faches Ethik startet am morgigen Dienstag, 20. Mai, 19.00 Uhr das FORUM Gemeinsames Wertefach für Berlin in Kooperation mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Initiative Pro Ethik mit einer Auftaktveranstaltung im GEW-Haus, Ahornstraße 5 in 10787 Berlin-Schöneberg (5 Minuten Fußweg vom U-Bhf. Nollendorfplatz). Beginn 20:00 Uhr.

Ziel des seit zwei Jahren in Berlin erfolgreich durchgeführten Ethikunterrichts ist es nach § 12, Absatz 6 des Berliner Schulgesetzes: ... „die Bereitschaft und Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer kulturellen, ethnischen, religiösen und weltanschaulichen Herkunft zu fördern, sich gemeinsam mit grundlegenden kulturellen und ethischen Problemen des individuellen Lebens, des gesellschaftlichen Zusammenlebens sowie mit unterschiedlichen Wert- und Sinnangeboten konstruktiv auseinander zu setzen. Dadurch sollen die Schülerinnen und Schüler Grundlagen für ein selbstbestimmtes und verantwortungsbewusstes Leben gewinnen und soziale Kompetenz, interkulturelle Dialogfähigkeit und ethische Urteilsfähigkeit erwerben. Zu diesem Zweck werden Kenntnisse der Philosophie sowie weltanschaulicher und religiöser Ethik sowie über verschiedene Kulturen, Lebensweisen, die großen Weltreligionen und zu Fragen der Lebensgestaltung vermittelt. Das Fach Ethik orientiert sich an den allgemeinen ethischen Grundsätzen, wie sie im Grundgesetz, in der Verfassung von Berlin und im Bildungs- und Erziehungsauftrag der §§ 1 und 3 niedergelegt sind. Es wird weltanschaulich und religiös neutral unterrichtet.“

Programm

Begrüßung und Eröffnung
Dr. Gerhard Weil, Sprecher des FORUMs

Einführungsvortrag

Miteinander sprechen lernen. Von ethischer Verpflichtung und religiös-weltanschaulicher Wahlfreiheit
Prof. Dr. Michael Bongardt, Direktor des Instituts für Vergleichende Ethik an der Freien Universität Berlin

Kurzbeitrag

Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten der Kooperation des Ethikunterrichts mit Bekenntnisgemeinschaften
Peter Kriesel, Bundesvorsitzender des Fachverbandes Ethik e.V.

Diskussion
Erfahrungsberichte

Erfahrungen mit dem gemeinsamen Ethikunterricht aus zwei Schuljahren

Gabriele Lützenkirchen, Lina-Morgenstern Oberschule: Ethikunterricht an Schulen in sozialen Brennpunkten
Rotraud Bergner, Merian-Oberschule: Ethikunterricht mit Schülern ohne religiöse Hintergrunderfahrungen
Norbert Böhnke, Carl-Zeiss-Oberschule: Interkulturelle Aspekte des Ethikunterrichts an einer Tempelhofer Gesamtschule

Statements aus Parteien und Verbänden

Der Berliner Ethikunterricht aus der Sicht seiner Befürworter
GEW: Rose-Marie Seggelke (Landesvorsitzende)
Fachverband Ethik e.V.: Peter Kriesel (Bundesvorsitzender)
Humanistische Union Berlin-Brandenburg: Roland Otte (Vorstand)
Humanistischer Verband – Landesverband Berlin: Wilfried Seiring (Direktor des Ausbildungsinstituts für Humanistische Lebenskunde)

und die bildungspolitischen SprecherInnen von Abgeordnetenhausfraktionen:
SPD: Dr. Felicitas Tesch
Linkspartei: Steffen Zillich
Bündnis 90/Grüne: Özcan Mutlu.

Diskussion
Schlusswort