„Institut für Humanistische Lebenskunde“

NÜRNBERG. (HVD/hpd) Die Aufgabe des Instituts, das jetzt gegründet wurde, liegt vor allem in der Ausbildung von Lehrern für das Schulfach Humanistische Lebenskunde. Diese konzentriert sich zunächst auf den Primarbereich.

 

Zum Direktor wurde Prof. Dr. Thomas Mohrs, Universität Passau, berufen. Seine wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Praktischen Philosophie, der Philosophischen Anthropologie (mit einem Schwerpunkt auf Ansätzen der Evolutionären Anthropologie) sowie der Allgemeinen und Angewandten Ethik. Träger des Instituts ist der HVD-Nürnberg K.d.ö.R.

In Bayern wird Humanistischer Lebenskundeunterricht seit 2008 als schulprofilbildendes Fach an der Humanistischen Schule Fürth gegeben. Künftig soll er als ordentliches Schulfach an öffentlichen Schulen gleichberechtigt zum Religionsunterricht angeboten und diesem gleichgestellt werden. Der HVD hat einen entsprechenden Antrag beim Kultusministerium bereits gestellt.

Grundlagen des Lebenskundeunterrichts sind Erkenntnisse über die Natur und die Gesellschaft sowie Lebensregeln, die auf weltlich-humanistischen Traditionen beruhen. Im Mittelpunkt stehen Verantwortung, Selbstbestimmung und Toleranz. Mit seiner klaren weltlich-humanistischen Ausrichtung unterscheidet es sich vom bayerisch-staatlichen Wertefach „Ethik“, das als bloßes Ersatzfach für alle Schüler fungiert, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen.

In Berlin und seit dem Schuljahr 2007/08 ebenfalls an Brandenburger Schulen wird der Lebenskundeunterricht bereits gleichberechtigt neben dem Religionsunterricht angeboten. An ihm nehmen dort knapp 50.000 Schülerinnen und Schüler teil.

Michael Bauer