IBKA: Zwei Jahre Landesverband NRW

KÖLN. (hpd/ibka) Zu seinem zweijährigen Bestehen lud der Landesverband NRW

des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten e.V. am vergangenen Samstag zum Sommerfest in Köln.

Neben zwangloser Geselligkeit bei Gegrilltem, jeder Menge Information am Info- und Büchertisch gab es etliche Höhepunkte.

Eine Torte und die besten Wünsche

Nach der Begrüßung der Gäste durch Landesprecher Rainer Ponitka hielt der erste Vorsitzende des IBKA, Rudolf Ladwig, die Festrede auf den Landesverband. Er würdigte insbesondere die vielfältigen Aktivitäten wie etwa den Infostand an der Kölner Domplatte anlässlich Kardinal Meisners Soldatengottesdienst, die 'Religionsfreie Zone' am Karfreitag 2008, die Rundschreiben an die öffentlichen Schulen zwecks Aufklärung der Lehrer, Eltern und Schüler über ihre Rechte und Pflichten bezüglich der Teilnahme an Schulgottesdienst und Religionsunterricht. Für die Zukunft wünschte er Erfolg und eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem IBKA-Vorstand, wie sie sich auch in der gemeinsamen Strategie zur Kirchenaustrittsgebühr zeigt.

Anschließend schnitt Ladwig die in den Verbandsfarben orange, schwarz und weiß gestaltete Geburtstagstorte an. Besonders die anwesenden Kinder wussten sich etliche Stücke zu sichern.

Der zauberhafte Magier - Kai Abrell

Kai Abrell ist kein gewöhnlicher Zauberer. Zwar kokettiert er gerne mit den Klischees der Magier aus Varietes und Märchen. Aber er blieb auch hier nicht auf Distanz. Er gesellte sich zu den Besuchern und verblüffte diese zunächst in einzelnen Gruppen von seinen Fertigkeiten. Er passte sich perfekt dem Anlass und der Umgebung an: Ob im Saal oder auf der Terrasse begeisterte er sein Publikum. Da er wie seine Zuschauer nicht an übersinnliche Fähigkeiten glaubt, faszinierte er um so mehr durch seine überraschenden Ergebnisse.

Abrells Auftritte als Walking Act durchzogen den ganzen Nachmittag. Danach ließ er es sich nicht nehmen, an den angeregten Gesprächen der Festgäste teilzunehmen.

Willkommen in der Gemeinschaft der Ungläubigen

Ein weiteres Highlight war die extra zu diesem Anlass gebaute mobile Bühne, laut Ponitka "...eine Heiden-Arbeit...". Auf dieser wurden Ent-Taufungen durchgeführt.

"Das Angebot einer Ent-Taufung bedeutet keinesfalls ein Anerkenntnis einer metaphysischen Auswirkung des religiös motivierten Bespritzens von Säuglingen mit abgestandenem Wasser", sagt hierzu Petra Daheim, stellvertretende Landessprecherin. "Die Idee zur Ent-Taufung entstand durch die Behauptung der Religionsgemeinschaften, begründet in der Taufe sei das Verlassen der Gemeinschaft der Gläubigen unmöglich. Diese Behauptung karikieren wir durch unsere Aktion."

Prompt fanden sich auch Kandidaten zur Ent-Taufung. Nach einigen Fragen wie: "Erkennst Du an, dass die Erde keine Scheibe und älter als 6000 Jahre ist?", oder: "Erkennst Du an, dass noch niemand - mit Ausnahme von Schnapsleichen - von den Toten auferstanden ist?" und dem liebevollen Abtupfen der Stirn mit einer Serviette wurde den Teilnehmern ein Ent-Taufschein mit einem Nietzsche-Zitat überreicht. Sogar eine Not-Ent-Taufung für einen besonders eiligen Gast musste durchgeführt werden.

Um den Ent-Taufungs Kandidaten keine Probleme mit klerikalen Arbeitgebern zu bereiten, wurde durch einen Fragebogen mit der Überschrift: 'Wir wollen euch nicht in die Scheisse reiten' zuvor das Einverständnis zur Veröffentlichung ihrer Fotos eingeholt. Diese werden ab November 2008 auf einer eigenen Internetseite (http://enttaufung.de/) bereitgestellt.

Musikalische Unterhaltung

Ab 18:00 Uhr unterhielt das Akustik Trio 'hormonisch-beisamen', bestehend aus Petra Daheim (Gesang, Percussion, Blues Harp), Oliver Stendel (Gitarre, Percussion und Gesang) und Rainer Ponitka (Gesang und Gitarre) die Gäste. Die seit 1995 bestehende Formation überzeugte in ihrem 45minütigen Programm durch ihren Rhythm'n Blues sowie die Arrangements der dargebotenen Songs.

Ein gelungenes Fest

"Alles in allem war es ein gelungenes Fest", resümiert Ponitka. "Die Idee ist aufgegangen, jenseits jeglicher Tagesordnung und anderer Formalien zusammen zu kommen und miteinander einen unterhaltsamen Nachmittag zu verbringen. Neben den Attraktionen darf man auf keinen Fall den hervorragenden persönlichen Einsatz aller freiwilligen Helfer vergessen. Sie sorgten für den Betrieb des Grills, dekorierten die Tische, räumten gebrauchtes Geschirr ab, gaben Verzehrbons sowie Getränke aus und bedienten den Infotisch. Ohne sie hätte es kein Sommerfest gegeben."

Östra Gonn