BREMEN. Die Bremische Evangelische Kirche will ihre Ausgaben für Kindergärten weiter senken.
Der heute verabschiedete Haushaltsplan sieht vor, den kirchlichen Anteil an der Finanzierung der Einrichtungen im Jahr 2007 auf 11 Prozent und bis 2009 schrittweise auf 10 Prozent zu reduzieren (2006: 13 Prozent). Dadurch würde sich der staatliche Anteil an der Finanzierung "evangelischer" Kindergärten voraussichtlich vergrößern.
Angesichts des stetig geringer werdenden kirchlichen Zuschusses zur Finanzierung der Kindergärten werden die Privilegien der Kirchen auf diesem Gebiet immer fragwürdiger. So ist es derzeit üblich, dass Kindergärten als "evangelisch" oder "katholisch" bezeichnet werden, obwohl es sich um weitgehend staatlich finanzierte Einrichtungen handelt. In der Öffentlichkeit wird oftmals fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die "evangelisch" oder "katholisch" genannten Kindergärten auch von kirchlichen Mitteln getragen werden. Dieser "Etikettenschwindel" hat zur Folge, dass sich die Kirchen mit relativ geringem Eigenaufwand als "Sozialkirchen" profilieren können.
Darüber hinaus verfügen die Kirchen über das Recht, trotz ihres geringen Eigenanteils parteiisch-christliche Inhalte an die Kinder weiterzugeben. Bewerber oder Angestellte werden zudem benachteiligt, wenn sie keiner oder einer anderen Konfession angehören. Es stellt sich Frage, ob diese Situation noch gerechtfertigt ist, wenn der ohnehin geringe kirchliche Finanzierungsanteil wie in Bremen weiter verkleinert werden soll.