Durch die zuletzt massiv gestiegenen Kosten sei der Bau des Religionshauses bedeutend teurer geworden als erwartet, so heißt es in einem Beitrag des Deutschlandfunks von Ende April. Da sind die jüngsten Spenden in Höhe von 200.000 Euro vermutlich auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Bereits 2019 kritisierte der hpd, dass das "House of One" vor allem eines ist: Eine Geldverschwendung ohnegleichen. Allein die hochverschuldete Stadt Berlin steuerte 10 Millionen Euro aus Steuergeldern dazu bei. Da ist das Grundstück in bester Lage noch nicht einmal mit eingerechnet.
Als im Jahr 2021 der Grundstein gelegt wurde, war schon klar, dass die geplanten Mittel keinesfalls ausreichen würden. Damals sollte der Bau 47 Millionen Euro kosten. Davon sollten 30 Millionen von den Steuerzahlern übernommen werden. Es gab jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits eine Finanzierungslücke in Höhe von knapp 8 Millionen Euro. Diese sollte über weitere Spenden geschlossen werden. Dazu wurden zum Beispiel Mauersteine verkauft, was bis zum Jahr 2022 gerade einmal 663.500 Euro einbrachte. So wurde bereits im Oktober 2023 klar, dass 16,3 Millionen Euro fehlen.
Um so überraschender nun die Meldung, dass man sich nach aller Kraft bemühen werde, "innerhalb der Förderung von Bund und Land zu bleiben, die gemeinsam fast 45 Millionen Euro bewilligt hatten." Und mit der letzten Spendenkampagne habe man 200.000 Euro eingenommen. Das sind – mit der oben erwähnten Spende – 863.500 Euro.
Dabei war bereits Ende des vergangenen Jahres klar, dass der Finanzbedarf durch die Baupreissteigerung auf 69,5 Millionen Euro angewachsen war. Rabbiner Andreas Nachama betonte laut Deutschlandfunk, der Bau sei durch die zuletzt massiv gestiegenen Kosten verzögert worden. "Aktuell würden die zwölf Jahre alten Pläne überarbeitet." Der Artikel erwähnt jedoch nicht, wie die Differenz zwischen den fast 70 Millionen Euro Baukosten und den bereitstehenden Geldern gedeckt werden soll. Und leider bleibt der Verdacht, dass letztendlich der Steuerzahler den Privatspaß von drei Religionsgemeinschaften finanzieren wird.