Darwinismus und KORSO in „diesseits“

BERLIN. (hpd) Die neue „diesseits“, Zeitschrift des HVD, geht mit der Zeit. Sie widmet sich aktuellen weltanschaulichen und politischen Fragen. Ihr Titelthema ist das Darwin-Jahr. In einem Interview äußern sich der Vorsitzende des KORSO, Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, und der Präsident des HVD, Dr. Horst Groschopp, über die jeweiligen Ansichten zum „Koordinierungsrat“ und wie sie die Ziele und die Unterschiede der Organisationen sehen.

Daneben gibt es – wie immer – zahlreiche Meldungen und Texte zu den Sensationen des Verbandsalltags (siehe pdf Inhaltsverzeichnis im Anhang).

Bereits das Editorial des neuen Verbandsvorsitzenden Berlin-Brandenburg, Norbert Kunz, informiert im 10. Jahr des HVBB über den 2009 beginnenden Fusionsprozess zu einem wirklichen gemeinsamen Länderverband. Hierzu passt der Bericht über den neuen Verband in Bremen – der HVD entwickelt sich, eingeschlossen das „Radio für Senioren“.

Den Leserinnen und Lesern wird zudem, von Stamm-Autor Ralf Bachmann, der Rattenfänger von Hameln erklärt, zu  religionskritischer Kinderliteratur ein „Auftrag“ erteilt (Fragen Sie doch mal in Ihrer Bibliothek vor Ort nach!) und (von Gernoth Schmidt) der Film „Zeiten des Aufruhrs“ rezensiert.
Denen, die die Debatten im HVD verfolgen, wird eine Parallele ins Auge fallen. Nachdem schon im Buch „Humanistisches Sozialwort“ von Dr. Christian Brütt über ein „Grundeinkommen für alle“ reflektiert wird, findet sich nun auch in „diesseits“ eine ähnliche Wortmeldung dazu von Ulla Ringe.

Zum Schwerpunktthema Darwin-Jahr äußert sich Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber zu der Frage, warum Darwin nicht für den Sozialdarwinismus verantwortlich gemacht werden kann. Dr. Horst Groschopp schildert die ambivalente Aufnahme des Darwinismus in der deutschen Freidenkerbewegung. Beide Texte sind sehr gegenwärtig.

Besondere Aufmerksamkeit im Verband, aber auch bei Freunden und Gegnern der Konfessionsfreienbewegungen, wird das bereits eingangs erwähnte Interview mit Groschopp und Wolf finden. Unter der mehrdeutigen Überschrift „KORSO auf Bergfahrt“ (man kann schließlich auch einen Berg hinunterfahren oder in einen Berg ein- wie ausfahren) stellt die Chefredakteurin Patricia Block einige scharfe Fragen und erhält differenzierte Antworten, je nach Verantwortung für die jeweilige Organisation.
Auf die Frage, ob sich der KORSO als Vertretung aller Konfessionsfreien sieht, meint Wolf, dass dies sicher anmaßend wäre. „Aber bitteschön, wer im Lande spricht für sie, z.B. in Medienräten? Doch nicht die Gewerkschaften und Parteien, die eigentlich auch ‘säkular’ sind.“ Groschopp antwortet lapidar, er „spreche, weil gewählt, für den HVD, für organisierte Humanistinnen und Humanisten.“
Im weiteren Verlauf des Interviews wird nach konzeptionellen Unterschieden der Verbände gefragt und von beiden geantwortet. Am Ende des Interviews wird Groschopp zur Haltung zu religiösen Menschen gefragt. Es wird nicht alle Leserinnen und Leser erfreuen, dass ihm Religiöse, „die mit dem HVD für mehr Selbstbestimmung eintreten, zu gemeinsamen ethischen Lösungen sich bereit finden, sich für Barmherzigkeit engagieren und für Toleranz ... allemal lieber [sind] als Neokonservative, so atheistisch sie sein mögen, oder Islamophobe, die aus jeder Moschee hierzulande den Ajatolla winken sehen.“ Anschließend wird nachgefragt, warum er so scharfe Seitenhiebe loslasse. Die Antwort steht in „diesseits“.

GG