BERLIN. (hpd) Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) haben kurzfristig die Werbung der Buskampagne.de auf ihren Autobussen abgelehnt. Was in Spanien, Italien und den USA kein Problem ist, wird im aufgeklärten Deutschland zum Politikum.
Philipp Möller von der Buskampagne erläutert dazu: „Die verantwortlichen Agenturen haben uns im Vorfeld die Unbedenklichkeit der Inhalte zugesichert. Allerdings beruhten diese Aussagen auf der gängigen Praxis und stammten nicht explizit aus den Führungsetagen der Verkehrsbetriebe - dafür hat man uns offenbar vor vier Wochen noch nicht ernst genug genommen. Die aktuelle Entscheidung wurde nun in den Führungsetagen der Verkehrsbetriebe getroffen. Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) möchten die Kampagne zulassen, jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt."
Die BVG und der MVV begründen ihre Entscheidung mit einer generellen Ablehnung religiöser oder weltanschaulicher Inhalte. Das überrascht allerdings, da bisher religiöse Werbung zugelassen und ermöglicht wurde. Die BVG hätte dazu weiter ausgeführt, dass man aufgrund der jetzigen Vorstandentscheidung die zahlreichen religiösen Werbebotschaften in den Berliner U-Bahnen aus diesem Anlass künftig entfernen lassen werde. Unter anderem hatte die BVG Unterschriftensammlungen der Initiative „ProReli" auf den Bahnhöfen zugelassen. Philipp Möller von der Buskampagne sieht die Entscheidung erst einmal gelassen: „Wir prüfen zurzeit, inwieweit die Entscheidung der BVG endgültig ist. Bezüglich der Entscheidung aus München recherchieren wir aktuell, welche Möglichkeiten wir dort haben."
Die Motivation der Sieben der Buskampagne sei aber ungetrübt: „Wir sind darum bemüht, die erste Busse so schnell wie möglich ins Rollen zu bringen. Das Spendenaufkommen und die Kommentare der Spender zeigen, dass die Kampagne viele Befürworter findet. Sollte es bei den Entscheidungen bleiben, werden wir auf andere Verkehrsunternehmen, eventuell andere Werbemedien ausweichen.
Und damit keinerlei Missverständnisse auftreten wird betont: „Die Kampagne wird also in jedem Fall gestartet - nach den aktuellen Ablehnungen erst recht."
Auf der Internetseite der Buskampagne gibt es dazu auch eine Mitteilung an die bisherigen Spender: „Natürlich prüfen wir jetzt rechtliche Schritte, andererseits wollen wir den Start der Kampagne nicht auf den Sanktnimmerleinstag verschieben. Da wir bereits mit anderen Betreibergesellschaften und mit Verkehrsbetrieben in diversen anderen Städten in Kontakt stehen, hoffen wir bald wieder gute Nachrichten für euch zu haben."
CF.