EU-Staaten dürfen rituelles Schächten ohne Betäubung der Tiere verbieten, dies urteilte gestern der Europäische Gerichtshof. Jüdische und muslimische Verbände hatten gegen ein flämisches Dekret geklagt, das die rituelle Schlachtung von Tieren ohne vorherige Betäubung verbietet.
Das Menschenrecht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit wird weltweit zunehmend eingeschränkt und infrage gestellt. Das ist eine zentrale Botschaft des zweiten Berichts der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit.
Am 8. Oktober haben im Bundestag die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses, Gyde Jensen, und die FDP-Fraktion die Anfrage "Religions- und Weltanschauungsfreiheit von Apostaten und religionsfreien Menschen" an die Bundesregierung gestellt. Noch nie seit 1949 wurde im Bundestag eine derart umfassende Positionierung der Bundesregierung zur Situation von Apostaten und religionsfreien Menschen eingefordert.
Sie wurden bedroht, angeklagt, gefoltert, ins Gefängnis gesteckt, ermordet oder hingerichtet. Als Aktivist*innen, Säkulare oder einfach, weil sie sich vom muslimischen Glauben gelöst hatten. Islamistische Machthaber wollten sie mundtot machen, doch nun berichten die "Ex-Muslims of North America (EXMNA)" deren individuelle Geschichten.
Seit gut einem Jahr gibt es auch in Stuttgart eine Säkulare Flüchtlingshilfe. Sie ist der dortigen Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) angegliedert, veranstaltet regelmäßig Zusammenkünfte und hilft religionsfreien Geflüchteten bei ihren Asylverfahren. Mittlerweile hat sich das in den sozialen Netzwerken herumgesprochen.
Nach dem Sturz Omar al-Baschirs war im Sudan eine Übergangsregierung eingesetzt worden, die bereits zahlreiche Veränderungen im Land eingeläutet hat. Zum landesweiten Verbot weiblicher Genitalverstümmelung kommt nun auch die Entkriminalisierung der Apostasie und die Legalisierung des Alkoholkonsums für nicht muslimische Menschen.
Yahya Ekhou stammt aus Mauretanien. In Kairo hat er Jura und NGO-Management studiert. Seit März 2018 hofft der Gründer des Liberalen Netzwerks in Mauretanien hierzulande auf die Anerkennung seines Asylantrags. In seiner Heimat steht ihm und seinen Mitstreitern ein islamisiertes Kasten- und Stammessystem gegenüber.
Humanists International hat ihren jährlichen Bericht über die Situation von Humanisten in verschiedenen Ländern der Welt veröffentlicht. Demnach nimmt die Bedrohung nichtgläubiger Menschen weltweit zu. Die Organisation fordert unter anderem ein Ende der Blasphemie-Gesetzgebung.
Für "Reporter ohne Grenzen" hielt Christian Mihr gestern vor der Botschaft von Saudi-Arabien in Berlin eine Rede für Raif Badawi. Vor acht Jahren wurde er in dem Königreich verhaftet, im Mai 2014 zu zehn Jahren Gefängnis und 1.000 Stockhieben verurteilt. Der hpd gibt die Rede im Wortlaut wieder.
Am Freitag diskutierte der Bundestag über einen Antrag der AfD über die verfassungsrechtliche Prüfung und die Beratung eines Verbots des Tragens von Kinderkopftüchern in Kindertagesstätten und Schulen. Im Anschluss wurde der Antrag an den Ausschuss für Inneres und Heimat überwiesen.
Obwohl Gottesdienste wieder stattfinden dürfen, sind die Moscheen hierzulande lieber vorsichtig, weil es im Fastenmonat Ramadan schnell zu voll werden könnte. Stattdessen werden Gottesdienste gestreamt; in einigen Städten gab es auch Sondergenehmigungen für den Muezzinruf. Mitunter führte das zu Diskussionen, in denen dieser anders bewertet wird als das kirchliche Glockengeläut, was einmal mehr die Notwendigkeit des säkularen Staates verdeutlicht.
Heute, am 23. März, ist "Atheisten-Tag". Ein Tag, um sich bewusst zu machen, dass Atheisten an vielen Orten der Welt angegriffen werden. Ins Leben gerufen hat ihn "Atheist Republic", die weltweit größte Online-Community für glaubensfreie Menschen. Ihr Gründer Armin Navabi hat anlässlich des heutigen Tages einen Gastbeitrag für den hpd verfasst.
Weil er findet, dass sie "ein Angriff auf das Recht zu leben" sind, weigerte sich der frühere Betreiber einer Apotheke in Berlin-Neukölln, dieses und andere Verhütungsmittel herauszugeben. Außerdem belehrte er seine Kunden in selbst gedruckten Beipackzetteln ungefragt über die Lebensbereicherung durch Kinder. Bis auf eine Warnung wegen eines Datenschutzverstoßes blieb das Handeln des Apothekers jedoch bis jetzt vor Gericht folgenlos.
Vergangenen Donnerstag stellte sich die Säkulare Flüchtlingshilfe Köln in den Räumen der dortigen Volkshochschule (vhs) vor. Eindrücklich wurde geschildert, was Betroffene durchgemacht haben und warum es so wichtig ist, ihnen beizustehen. Das Ziel, neue Unterstützer und Fördermitglieder zu gewinnen, ging auf: Es gab viel Lob, Zuspruch und Hilfsangebote.
Noch immer werden Atheisten und Säkulare in aller Welt verfolgt und diskriminiert. In zwölf Ländern gibt es sogar die Todesstrafe für "Gotteslästerung". Diese düstere Bilanz zieht die Internationale Humanistische und Ethische Union (Internatinal Humanist and Ethical Union, IHEU) in ihrem "Freedom of Thought Report" 2018, der jetzt auf der UN-Vollversammlung in New York vorgestellt wurde.