Religionsunterricht und Kreationismus

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So bringt der Kohl-Verlag Berliner Kindern "Gott" bei

BERLIN. (EHHB/hpd) Evolutionäre Humanisten warnen vor Kreationismus an Berliner Schulen. Kreationismus an staatlichen Schulen ist kein ausschließlich US-Amerikanisches Problem. Auch an deutschen Schulen wird Kindern die Schöpfungslehre der Bibel als unumstößliche Wahrheit vermittelt – lange bevor Evolution im Unterricht auftaucht.

Die Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg (EHBB e.V.) rufen nun dazu auf, ein besonderes Augenmerk auf kreationistische Tendenzen des staatlichen Religionsunterrichts zu haben.

An einer staatlichen Berliner Grundschule wurden im letzten Schuljahr kreationistische Dokumente an Schüler/innen des evangelischen Religionsunterrichts ausgehändigt. Es handelt sich dabei u.a. um verschiedene Broschüren des „Missionswerk Werner Heukelbach“, in denen die aus der Bibel bekannte Schöpfungsgeschichte als absolute Wahrheit und Evolution als unbelegte Theorie dargestellt wird.

Der Verein ruft nun in einem Schreiben an sämtliche Berliner Schulen und verantwortliche Gremien dazu auf, „ein besonderes Augenmerk darauf zu richten, ob der Religionsunterricht an Ihrer Schule dem Berliner Schulgesetz entspricht.“

Zur Begründung gibt der Vorstand des Vereins an, dass „Schulen in einem säkularen, demokratischen Staat eine zentrale Rolle spielen für eine offene, freie und tolerante Gesellschaft.“ Demnach sollten sie „geschützt werden vor irrationalen Heilslehren“, damit „Kindern … das Grundrecht auf ein religionsfreies Leben“ gewährt wird. „Die Behauptung, eine unsichtbare Supermacht Namens ‚Gott‘ habe das Universum, die Erde und die Menschen in sechs Tagen erschaffen, steht nicht nur im Widerspruch zu Erkenntnissen über den Menschen und seine Umwelt sondern auch zu den im Berliner Schulgesetz genannten fachlichen Maßstäben, die in anderen Fächern eingehalten und gelehrt werden.“ heißt es in dem Schreiben weiter.

Philipp Möller