Der Bundesstaat Oklahoma schaffte es vor einigen Monaten mit einem schulpolitischen Novum in die Schlagzeilen: Dort sollte die US-weit erste religiöse Charterschule entstehen. Diesem Vorhaben hat der Supreme Court des Bundesstaats nun einen Riegel vorgeschoben – wegen ernster verfassungsrechtlicher Bedenken.
Die polnische Bildungsministerin Barbara Nowacka hat angekündigt, den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen des Landes auf eine Stunde pro Woche zu kürzen. Derzeit haben Schülerinnen und Schüler in Polen wöchentlich noch zwei Stunden konfessionellen Religionsunterricht. Zudem soll die Note im Fach Religion nicht in den Notendurchschnitt einfließen. Die Änderung gilt ab 1. September 2025.
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die stärkere Verankerung von Demokratiebildung als Bildungs- und Erziehungsauftrag in den Bildungs- und Rahmenplänen von Grundschulen und Kitas. Dafür müssen Kinderrechte und Partizipation in der organisationalen Entwicklung der Bildungseinrichtungen festgeschrieben werden.
Nachdem im August 2022 bekannt geworden war, dass der Haushaltsplan des US-Bundesstaates South Carolina 1,5 Millionen Dollar zur Finanzierung eines christlichen Lernzentrums vorsah, regte sich Protest. Im Namen von vier Steuerzahlenden klagte die Freidenkerorganisation Freedom From Religion Foundation gegen Staatsbedienstete, inklusive Gouverneur Henry McMaster. Nun hat die Organisation hinter dem Lernzentrum ihre Förderanträge zurückgezogen.
Zu Beginn des Jahres 2022 verbot die damalige Regierung des indischen Bundesstaates Karnataka religiöse Symbole wie Schals in der Farbe Safran, Hijabs oder Fahnen in Bildungseinrichtungen. Besonders bei muslimischen Frauen stieß das Verbot auf Widerstand. Auf juristischem Weg konnte keine Einigung zu Erhalt oder Widerruf der Entscheidung getroffen werden. Ende Oktober 2023 entschied die aktuelle Regierung, dass Examens-Kandidatinnen mit Hijab, Mangalasutra und Zehenring teilnehmen dürfen. Eine Entscheidung, die nicht reibungslos umgesetzt wird.
Am vergangenen Freitag wurde in Egelsbach im Beisein zahlreicher Gäste Hessens erster Evolutionsweg offiziell eröffnet. Neben dem Präsidenten der Humanistischen Gemeinschaft Hessen (HuGH) Timo Saueressig sprachen auch der örtliche Bürgermeister Tobias Wilbrand und Friedrich Coradill (Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung Rhein-Neckar) zu den zahlreichen Besucher*innen.
Ende August 2023 entschied Richterin Deborah L. Boardman im US-Bundesstaat Maryland, dass Eltern ihre Kinder nicht aus religiösen Gründen vom Unterricht abmelden dürfen, wenn in der Schule Bücher mit LGBTQ+-Inhalten besprochen werden.
Während sich zu Beginn des Jahres Kirchenoberhäupter noch für einen nationalen Rat für christliche Bildung aussprachen, hagelt es nun Protest. Katholische Bischöfe und andere Kirchenmänner möchten ihre Lehrpläne lieber selbst bestimmen und argumentieren nun damit, dass die Verfassung ein säkulares Land Nigeria vorsieht.
Die Republikanische Partei in Florida und ihr Gouverneur, Ron DeSantis, führen seit geraumer Zeit einen Zermürbungskrieg gegen das Bildungssystem des Bundesstaats. Unter dem fadenscheinigen Prätext der "elterlichen Rechte" und des Kampfes gegen eine herbeifabulierte "woke Agenda" rückt eine unheilige Allianz aus rechtsreligiösen Aktivist*innen und dem Gouverneur unterstehenden Aufsichtsgremien der Lehrfreiheit zu Leibe. Mit Erfolg: In diesem Klima der Unsicherheit muss nun sogar William Shakespeare aus dem Curriculum weichen.
Mit der Entscheidung, eine römisch-katholische "Charter School" aus Steuergeldern zu finanzieren, hat der Bundesstaat Oklahoma womöglich einen weiteren Schritt zur Auflösung der US-amerikanischen Trennung von Staat und Kirche getan. Sollten sich die Pläne für die St. Isidore of Seville Catholic School, deren Eröffnung für den Herbst 2024 geplant ist, tatsächlich wie vorgesehen umsetzen lassen, werden weitere Schulen in anderen Bundesstaaten folgen.
Vergangenen Freitag eröffnete die Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) in Köln einen weiteren Evolutionsweg. Mit dabei waren auch bekannte Vertreterinnen und Vertreter der säkularen Bewegung.
In einer Untersuchung von 25 Studien kommen Forschende an den irischen Universitäten zu Cork und Dublin zu dem Ergebnis, dass Präventionsmaßnahmen und kritisches Denken das wirksamste Gegenmittel gegen Verschwörungsdenken darstellen. Die Metastudie zeigt auch, dass Personen, die einmal begonnen haben, an Verschwörungsmythen zu glauben, durch Faktenchecks und logische Argumente kaum mehr zu beeinflussen sind.
Die nationalistisch orientierte Regierung Indiens unter Narendra Modi und seine rechtsgerichtete Bharatiya Janata Party (BJP) führen immer unverhohlener eine Offensive für einen allein hinduistisch ausgerichteten Staat, ungeachtet dessen, dass die indische Verfassung säkular ausgerichtet ist. Dabei bedient man sich inzwischen unverblümt Wissenschaftsleugnung und Geschichtsfälschung.
Der neue schwarz-rote Senat in Berlin ist noch nicht einmal im Amt und sorgt bereits für den ersten Aufreger. So soll Religion als Wahlpflichtfach eingeführt werden; entgegen der Tradition der Stadt und auch entgegen der Ergebnisse aus dem "Pro-Reli"-Volksbegehren, das im Jahr 2009 zeigte, dass die Berliner Bevölkerung genau das nicht möchte.
Hochbegabung, Kreativität und Intelligenz – das sind die Forschungsschwerpunkte der Psychologieprofessorin Tanja Gabriele Baudson. Dazu wird sie auch auf dem Symposium Kortizes 2022, das am kommenden Wochenende, 7. bis 9. Oktober, in Nürnberg stattfindet, sprechen. Im Vorfeld unterhielt sich Inge Hüsgen mit ihr über die Situation von Hochbegabten in Deutschland sowie die Rolle der Wissenschaftskommunikation in der Gesellschaft.