Bildungsministerin und Alternative Schulstunde

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Handkuss Berlusconis / Foto: UUAR

ROM (UAAR/hpd) Die italienische Ministerin für Bildung, Hochschule und Forschung und Katholikin, Mariastella Gelmini, scheint in den italienischen Schulen die alternative Schulstunde zum katholischen Lehrfach verwischen zu wollen.

Obgleich das Schulgesetz vorsieht, dass nicht katholischen und konfessionsfreien Schülern die Möglichkeit gegeben wird, unter drei Aktivitäten zu wählen: 1. individuelle oder Gruppenarbeit mit Beistand eines Lehrers, 2. Freistellung vom Unterricht, 3. didaktische und bildende Aktivitäten, hat die Ministerin Gelmini jüngst den Eltern ein Formular vorgelegt, in dem die dritte Möglichkeit fehlt. Zudem steht im Begleitschreiben zum Formular, dass die zahlreichen finanziellen Einschnitte der öffentlichen Schulen es den Schuldirektoren sehr schwer machen, weitere Lehrkräfte für die alternative Stunde einzustellen.

In vielen italienischen Schulen werden die Schüler, die nicht den katholischen Religionsunterricht besuchen, in andere Klassen geschickt oder allein gelassen. Missmut empfinden auch die Lehrer, weil sie durch öffentlichen Ausschreibungen eingestellt werden sollten, stattdessen aber werden die Religionslehrer von den Bischöfen gewählt und vom Staat bezahlt.

Die UAAR (Union der rationalistischen Atheisten und Agnostiker) will das konstitutionelle Recht der Meinungsfreiheit und die freie Wahl von Eltern und Schülern in Bezug auf die Weltanschauung schützen. Die Union macht es durch Informationen über die Website S.O.S. Laicità, durch das “Projekt alternative Stunde”. In den nächsten Tagen wird die UAAR an die Schuldirektoren und regionalen Schulämter Briefe versenden und mit Flugblättern vor den Schulen, mit Informationstischen und im Internet auf die Problematik hinweisen.

Gabriella Bertuccioli