Der Kampf im Internet
Sofort kamen im Blog enthusiastisch bejahende Reaktionen wie: „Bravo für diesen Artikel, Avraidire!“; „Wir haben in einem säkularen und gerechten Land wie Frankreich die Pflicht, die verbrecherische Ideologie des Koran und des Islam zu denunzieren. Misstrauen wir denen, die sich verteidigen, indem sie Kritik Islamophobie (ein Begriff, erfunden von einem Muslim) oder Rassismus nennen. Sie sind meist von sehr schlechtem Glauben!“. Oder etwas ironisch: „Außerdem führt der Koran zu Alkoholphobie, obwohl die Medizin entdeckt hat, dass zwei Gläser Rotwein pro Tag ein guter Weg sind, um gesund zu bleiben! Diese menschenverachtende Religion ist ein Skandal überhaupt!“
Stark verbreitet ist auch die Undankbarkeitsargumentation: So Ton Père: „Die, die sich über den Rassismus der Franzosen beschweren, sollen doch erklären, warum letztere Gastgeber für so viele Zuwanderer auf ihrem Boden sind, indem sie ihnen Asyl, Unterkunft, Wohnen und soziale Rechte geben, und vor allem, warum so viele kommen, um das zu genießen. Der Umzug in ein Land voll von rassistischem Hass wäre in der Tat entweder ein masochistisches Delirium oder ein Verlangen nach Eroberung.“
Andere widersprechen vehement der Logik von Avraidire. So schreibt S. Reboul: „Eine rationale Kritik am Islam wie am Christentum, als religiösen Ideologien, ist keine Phobie. Dies entgegen dem, was die islamischen Fundamentalisten (wie die christlichen Fundamentalisten) uns glauben machen wollen. Sie übernehmen ihre Sprache ohne Kohärenz. (…) Im Gegensatz dazu sind alle Muslime im Allgemeinen blind als Feind abzulehnen, ob fundamentalistisch oder nicht, das ist Islamophobie, so wie sie selbst Phobie definieren. (…) Man soll übrigens unterscheiden zwischen denjenigen, die eine irrationale und blinde Angst (und daher nicht kritische) vor Muslimen (gelebte Phobie) haben, und denjenigen, die diese Angst ausnutzen, ohne das Gefühl selbst zu haben (z. B. J.M. Le Pen) um die Ersten zu manipulieren (Demagogie).“
Wenn Avraidire sich dann als Christ outet und schreibt: „Wir als Christen sind berufen, unseren Nächsten zu lieben. Dies bedeutet, dass wir Muslime lieben. Man soll Ideologie (Islam) nicht mit dem Einzelnen (Muslim) verwechseln“, dann bricht der Sturm los. So Firedog z. B.: „ Pff, was auch immer! So, Du liebst die Muslime, aber nicht den Islam? Nun, ich liebe alle, außer Leuten wie Du, die Menschen mit einem von ihren unterschiedlichem Glauben verunglimpfen. Machen Sie doch einen Artikel über Pädophilie in der christlichen Kirche, die Massaker im Namen des sogenannten Herrn der Christen (…) Beginne damit DICH infrage zu stellen, bevor Du das bei anderen, unabhängig von ihrem Glauben, tust!“ Und mit ironischem Hinweis auf die philologische Überlast des Artikels: Bastos: „Wirklich? Und das ist, wie Du deine Nächsten liebst? Mit dem Versuch, das Leiden einer ganzen Gemeinschaft zu ignorieren, Opfer von Vorurteilen und Diskriminierung auf Grund dessen, dass sie nicht das richtige Wort in Französisch zu benutzen wissen, um sich zu verteidigen?“ Oder Shuker Princo: „Die Aussagen, die Sie in diesem Artikel machen, sind gerade gut genug, um die ordnungsgemäße Verwendung des Französisch durch die Französische Akademie zu bedienen.“
Und als Fazit der verworrenen Lage vielleicht COLR: „Der Artikel ist, was er ist: Wenn der Autor Christ ist, wie hier, ist das Missionierung gegen eine andere Religion; ist er ein Jude, so wird er als schmutziger Zionist behandelt werden; ist er laizistisch, dann wird man ihn fragen, warum er den Islam und nicht das Christentum angreift; ist er ein Muslim, wird ihm vorgeworfen werden, sich an den Westen verkauft zu haben, ein Verräter an seinen Brüder, ein Kollaborateur, ein Harki ... zu sein. Also, egal was der Autor ist: Man wird ihm vorwerfen DIESEN Artikel geschrieben zu haben. Fazit: Es ist verboten, diese Art von Artikel über die "Islamophobie" zu schreiben.“





