Kinder führen Regie

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Fotos: S. Navissi

BERLIN. (hpd) Nicht nur beim jährlichen Filmfestival der humanistischen Lebenskunde in den Hackeschen Höfen in Berlin Mitte sind es die Kinder, die kreativ und neugierig ihre Welt erkunden. Auch im „normalen“ Lebenskundeunterricht ist es ihnen in den meisten Fällen möglich, ihre Themen demokratisch und anspruchsvoll zu bearbeiten.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen. In diesem Jahr beschlossen die neun teilnehmenden Lebenskundegruppen, sich mit dem Thema RÄTSELHAFTES auseinander zu setzen.
Das weite Spektrum reichte von Mobbing, Liebe, Armut, Amoklauf bis hin zu Drogenmissbrauch oder „Deutschland sucht den Superstar“.

Bernhard Stolz (HVD Berlin), der Initiator und Organisator des Festivals, zeigte sich zufrieden. Das war er sowohl mit den Filmen, als auch mit der positiven Resonanz der jungen FilmemacherInnen, die durch ihre Fachfragen bewiesen, dass sie sich intensiv mit dem Thema Filmgestaltung und –umsetzung auseinander gesetzt hatten.

Langes Schweigen herrschte nach dem ganz besonderen Dokumentarfilm einer 4.Klasse der Michael Ende Grundschule: „Rätselhaft - Armut in Deutschland“. Das Rätsel, weshalb es in Deutschland Armut gibt, obwohl es doch eines der reichsten Länder der Welt ist, führte die SchülerInnen in ein Obdachlosenheim in Pankow, in dem sich zwei obdachlose Menschen offen und authentisch zu ihrer Geschichte äußerten. Ein mutiger und starker Film, der zwar das Rätsel nicht zu lösen vermochte, uns aber zeigte, was im humanistischen Lebenskundeunterricht möglich ist: unsere Fragen an das Leben zu artikulieren und gemeinsam zu untersuchen.

 

 

S.Navissi