Welche Rolle spielt der Islam bei der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM)? Und welche politische Reaktionen sind notwendig? Über diese und andere Fragen sprach der hpd mit Thomas von der Osten-Sacken, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation WADI.
Dr. Necla Kelek und Ralf König erweitern ab sofort – nach Angelika Bergmann-Kallwass, Prof. Dr. Rolf Dietrich Herzberg, Dr. Nadja Hermann, Prof. Dr. Matthias Franz und Ulla Barreto – den Kreis der prominenten und fachkundigen Botschafter/innen des gemeinnützigen Vereins intaktiv, um dessen Arbeit für das Recht aller Kinder auf genitale Selbstbestimmung zu unterstützen.
Im US-Bundesstaat Michigan stehen derzeit eine Ärztin und ein Arzt vor Gericht, weil sie an jungen Mädchen Genitalverstümmelungen vorgenommen haben sollen. Es ist das erste Verfahren dieser Art in den Vereinigten Staaten.
Die Anfragen werden zahlreicher. Hilfsorganisationen und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer fragen nach Informationen zur weiblichen Genitalverstümmelung. Vor fünfzig Jahren wurde diese Problematik nur in wenigen feministischen Kreisen und ethnologischen Fachzeitschriften thematisiert. Kaum jemand wusste von dieser grausamen Praktik und noch weniger wusste man, wie man mit diesem Brauch umgehen kann. Da im fernen Afrika praktiziert, lag sie außerhalb unseres unmittelbaren Verantwortungsbereichs.
Nach Angaben der UNICEF wird in 29 Ländern Genitalverstümmelung praktiziert. Die im Jahr 2013 veröffentlichte Studie der UNICEF belegt, dass 80% der Frauen im Irak von Genitalverstümmelung betroffen sind und diese nach wie vor praktiziert wird. Die Mehrzahl der Betroffenen kommt aus der Region Südkurdistan. Wir wissen, dass insbesondere in den Dörfern diese Genitalverstümmelung (Beschneidung) verbreitet ist. Das Alter der Frauen, die der Genitalverstümmelung ausgesetzt waren/sind liegt zwischen 15-49 Jahren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit etwa 200 Millionen Mädchen und Frauen Opfer weiblicher Genitalverstümmelung sind. In jedem Jahr kommen etwa drei Millionen junge Mädchen dazu. Dabei ist diese Verstümmelung seit langem geächtet und in vielen Ländern auch verboten.
In der schwedischen Stadt Norrköping haben Schulärzte bei einer Untersuchung eine Klasse entdeckt, in der alle Mädchen Genitalverstümmelungen aufweisen.
In Ägypten wird es erstmals einen Prozess geben, in der ein Arzt sowie der Vater eines bei der weiblichen Genitalverstümmelung verstorbenen Mädchens zur Verantwortung gezogen werden sollen.
Das erste Krankenhaus, dass den Opfern einer Genitalverstümmelung kostenlos eine operative Wiederherstellung der Klitoris anbietet, öffnete am 7. März in Burkina Faso.
MAINZ. (hpd) Pünktlich zum Jahrestag des "Beschneidungsgesetzes" vom 12.12.2012 geht in Mainz der Verein "intaktiv e.V. – eine Stimme für genitale Selbstbestimmung" in die Öffentlichkeit und nimmt seine Arbeit auf.
BERLIN. (hpd) Ein Nachtrag zum Weltkindertagsfest, das am 20. September 2010 auf dem Potsdamer Platz in Berlin stattfand. Schirmherrschaft: Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Kristina Schröder. Simone Schwarz von „Task Force FGM“ besuchte die hpd Redaktion.
LONDON, England (CNN/hpd) Täglich erdulden Tausende Mädchen eine erzwungene Genitalverstümmlung. Es handelt sich um eine umstrittene kulturelle Tradition, die in Teilen Afrikas, Südamerikas, dem Mittleren Osten und Asien üblich ist und die regelmäßig zu Infektionen bis hin zum Tode führen kann.