Die "Aktion Unterholz" gab die Broschüre "Mama, dieser Stock auch?" zu den Protesten im Hambacher Forst heraus, worin Selbstermächtigung und ziviler Ungehorsam beschworen werden. Der Blick in den Text macht indessen deutlich, dass nicht wenige Auffassungen zumindest undurchdacht sind und auf eine Legitimation von Gewalt hinauslaufen können.
"Religion ist das Opium des Volkes", schrieb einst Karl Marx. Mittlerweile ist offensichtlich ein erheblicher Kampf um den harten Stoff, eben dieses Volk, entbrannt. Es kommt dann wohl nicht von ungefähr, dass dpa bereitwillig eine Meldung des unlängst gekürten Oberhirten von Hildesheim, Heiner Wilmer, in die Welt posaunt und sich die deutsche Medienlandschaft einmal mehr ohne Not als Sprachrohr des Heilskonzerns Katholische Kirche versteht.
Seit dem 5. November ist er erhältlich – der Protestonaut-Kalender 2019. In der fünften Ausgabe des außergewöhnlichen Fotokalenders mit dem Astronauten stehen wieder verschiedene gesellschaftspolitische Themen im Fokus, dieses Mal unter anderem Insektensterben, Klimakrise, Luftverschmutzung und Lebensmittelverschwendung. Die Motive der Fotografin Sophia Hauk werden durch Texte und Zahlen aus Studien, Fachliteratur und Medien ergänzt.
Der österreichische Rechtsphilosoph und Staatsrechtler Hans Kelsen veröffentlichte 1929 die erweiterte Ausgabe von "Vom Wesen und Wert der Demokratie" im Sinne eines realistischen Verständnisses. In der heutigen Demokratiedebatte verdient sie wieder Interesse – und ist für unter fünf Euro in einem Neudruck zu haben.
Jedes fünfte Kind in Deutschland erlebt Armut täglich und unmittelbar. Materielle Armut ist der zentrale Risikofaktor für ein gutes Aufwachsen. Sie wirkt sich entscheidend auf die Zukunfts- und Bildungschancen aus: Kinder aus armen Verhältnissen sind sozial häufiger isoliert, gesundheitlich beeinträchtigt und in ihrer gesamten Bildungsbiografie deutlich belasteter als Kinder in gesicherten Einkommensverhältnissen.
Der Philosoph Kurt Salamun liefert mit "Ein Jahrhundertdenker. Karl R. Popper und die offene Gesellschaft" eine Einführung und Überblicksdarstellung zum Werk des Begründers des Kritischen Rationalismus. Es handelt sich um einen gut lesbaren und klar strukturierten Band, der auch immer wieder mal zu eher weniger bekannten Aspekten des Denkers interessante Ausführungen macht.
Seit heute gibt es erstmalig in vier weiteren Bundesländern den Reformationstag als regulären Feiertag: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Zuvor war er – seit der Wiedervereinigung – bereits Feiertag in den neuen Bundesländern (ohne Berlin).
Der Elitenforscher und Soziologe Michael Hartmann problematisiert in seinem Buch "Die Abgehobenen. Wie die Eliten die Demokratie gefährden" die gesellschaftlichen Folgen von sozialer Exklusivität der Mächtigen im Lande. Was zunächst wie ein Diskursbeitrag zum Populismus klingt, kann sich auf fundierte sozialwissenschaftliche Studien stützen – und geht einher mit beachtenswerten politischen Warnungen.
Der Philosoph Peter Singer plädiert in seinem Buch "Linke, hört die Signale! Vorschläge zu einem notwendigen Umdenken" für die Versöhnung von Darwinismus und Linken. Sein Plädoyer für eine darwinistische Linke bleibt gleichwohl auf der philosophischen Ebene stehen, plädiert aber reflexionswürdig für einen neuen Realismus.
Roberto J. De Lapuente, Kolumnist beim "Neuen Deutschland", legt mit "Rechts gewinnt, weil Links versagt. Schlammschlachten, Selbstzerfleischung und rechte Propaganda" einen Essay mit einer Kritik an den "Identitätslinken" aus der Perspektive eines "Soziallinken" vor.
"Meiner Meinung nach ist Karl Popper der größte Wissenschaftstheoretiker, der je gelebt hat" sagte der Biologie-Nobelpreisträger Sir Peter Medawar. Karl Raimund Popper (1902 – 1994) ist unbestritten einer der größten Denker des 20. Jahrhunderts, seine Erkenntnisse zur Wissenschaftstheorie, Sozialphilosophie, Politischen Theorie etc. haben sich als richtungsweisend erwiesen und gesellschaftspolitische Entwicklungen und Diskussionen sowie auch moderne wissenschaftliche Methodik entscheidend geprägt.
Vor zwei Jahren erschien mit "Krähengekrächz" aus der Feder von Monika Maron eine Recherche und Essay in einem über den schlauen schwarzen Unglücksvogel, die Rabenkrähe; vor allem aber schrieb die Autorin mit dem schmalen Bändchen damals eine Vorstudie zu einem Roman, in dem dieses unerschrockene und doch geheimnisvolle Tier eine Rolle spielen sollte. Mit "Munin oder Chaos im Kopf" ist dieser nun erschienen.
Im Internet ist schon vor der Ausstrahlung eine schriftliche Fassung der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin aufgetaucht. Hier gibt sich die Kanzlerin überraschend humanistisch: Sie lobt die Öffnung der Ehe für alle, mahnt vor einer sich ausbreitenden Wissenschaftsfeindlichkeit und stellt sogar die Aufhebung der Kirchenprivilegien in Aussicht. Ob es sich tatsächlich um die Worte der Kanzlerin handelt, ist jedoch fraglich. Zweifler vermuten, dass es sich um eine dreiste Fälschung von zwei hpd-Autoren handelt.
Zum Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz erklärt das Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin, dass es sich nicht davon abbringen lassen wird, für eine friedliche Gesellschaft einzustehen. Jan Gabriel, Präsident des HVD Berlin-Brandenburg, macht deutlich, dass in der Vielfalt die Stärke unserer Gesellschaft liegt.
Unter großem Andrang und mit vielen Überraschungsgästen aus Kunst, Literatur und Wissenschaft nahm die Schule des Ungehorsams am vergangenen Samstag in der Tabakfabrik Linz ihren Betrieb auf. Gerhard Haderer alias HADES, Großmeister der gezeichneten Satire und künftig selbsternannter "Schulhausmeister", führte durch einen bunten Abend voller Wow-Momente.