Immer weniger Menschen in Deutschland setzen auf Homöopathie und sogenannte Alternativmedizin. Gerade mal ein gutes Drittel (35 Prozent) glaubt, dass die moderne Medizin um alternative Heilverfahren erweitert werden muss, um den Patienten wirklich zu helfen. Noch geringer ist der Zuspruch zu Globuli & Co.: Nur 33 Prozent halten Homöopathie für mindestens ebenso wirksam wie konventionelle Medizin. Andere Behauptungen ohne wissenschaftliche Fundierung finden mehr Zuspruch in der Bevölkerung.
Dass Homöopathie nach dem Stand der Erkenntnisse mit der in den Naturwissenschaften maximal möglichen Sicherheit eine spezifisch wirkungslose Scheintherapie ist, das ist inzwischen – natürlich mit Ausnahme der homöopathischen Interessensphäre – Konsens. Dass und warum nach wie vor klinische Forschung zur Homöopathie betrieben wird, wirft insofern Fragen auf. Eine aktuelle Studie will nun bewiesen haben, dass ergänzende homöopathische Therapien Überlebenszeit und Lebensqualität von LungenkrebspatientInnen verbessern können. Udo Endruscheit vom Informationsnetzwerk Homöopathie (INH) hat sie sich genauer angesehen.
Die meisten Fans der sogenannten "Alternativmedizin" schwören auf die Homöopathie als zugleich wirksame als auch sanfte Behandlungsform. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sie sich jedoch als reines Placebo. Demnach könnte auch eine beliebig andere wirkungslose Substanz eingenommen werden – das Resultat bliebe gleich. Doch es gibt auch eine Reihe von negativen Aspekten, die nur zu gerne ausgeblendet werden.
Einen Corona-Impfstoff in homöopathischer Version hat eine Apotheke in Koblenz auf den Markt gebracht. Doch das Angebot währte nicht lange: Am Freitag verboten die Behörden den Verkauf. VertreterInnen der wissenschaftlich fundierten Medizin hatten in den sozialen Medien heftige Kritik am Vertrieb des Produkts geübt. Die Affäre ist bezeichnend für die Praxis vieler Apotheken, pseudowissenschaftliche Scheinmedikamente ohne spezifische Wirkung zu verkaufen.
In Meißen, habe ich jetzt gelesen, wollen sie das Gedenken an Samuel Hahnemann ausbauen. Touristen lieben so was. Ein jährliches Hahnemann-Fest soll es geben, und am Hahnemannsplatz wird zu Ehren des großen Sohnes der Stadt, na was wohl, ein Denkmal gebaut.
Eines muss man der bayerischen Regierung lassen: Timing können sie. Bald beginnt die Nominierungsphase für das "Goldene Brett" 2020. Dann kann wieder jeder und jede Vorschläge einreichen, wer in diesem Jahr den Negativpreis für den "größten pseudowissenschaftlichen Unsinn" des Jahres erhalten soll. Bereits jetzt steht fest, dass es eine harte Konkurrenz geben wird. Wer in diesem Feld die Nase vorn haben will, muss schon Besonderes leisten.
Vermeintlich sanfte Medizin hat durchaus harte Folgen. Ein Beispiel: das Magenmittel Iberogast. Doch die Pflanzenheilkunde hat auch viel Gutes zu bieten.
Kunst, die über den Placebo-Effekt hinaus aufklärend wirkt, hat sich der säkulare Kunstpreis DA! Art Award auf seine Fahnen geschrieben. Ab morgen können die für die Endauswahl nominierten Kunstwerke im Stadtmuseum Düsseldorf bewundert werden.
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD) hat ein Positionspapier vorgelegt, das sich für ein Umdenken im Umgang mit der Homöopathie ausspricht. Das Hans-Albert-Institut bewertet das Papier als gelungenen Beitrag zur Stärkung der evidenzbasierten Medizin.
Vor einigen Tagen gab Natalie Grams bekannt, dass sie wieder als Ärztin arbeiten wird. Der hpd fragte die bekannte Homöopathie-Kritikerin nach ihren Gründen für diese Entscheidung.
Dr. med. Natalie Grams wurde 2015 bundesweit bekannt, nachdem sie – erfolgreiche homöopathische Ärztin mit gut laufender eigener Privatpraxis – bei dem Versuch, eine Verteidigung der Homöopathie in Buchform zu schreiben, erkennen musste, dass es für die bislang von ihr so geschätzte Methode keinerlei wissenschaftliches Fundament gab – im Gegenteil.
Das Landgericht Darmstadt hat ein wahrhaft homöopathisches Urteil gefällt: Eines, in dem Logik in nur so geringem Maße vorhanden ist, dass sie nicht mehr nachweisbar ist. Ein Kommentar.
Die Zeitschrift "Brigitte" hat in einem Artikel die "beste Homöopathie für euer Sternzeichen" vorgestellt. Warum das in gleich mehrerlei Hinsicht zum Haare raufen ist, erläutert Constantin Huber in einer kritischen Betrachtung der dort aufgeworfenen Thesen.
Ein aufregendes Jahr voller Fake News und Verschwörungstheorien neigt sich dem Ende zu. Grund genug, um das fünfte Mal den "Goldenen Aluhut" zu vergeben. Einen der von den Preisträgern nicht sonderlich begehrten Preise gewann vergangene Woche auch das Unternehmen "Hevert", welches Homöopathie-Kritikerin und hpd-Präsidiumsmitglied Natalie Grams einen juristischen Maulkorb verpassen wollte.